Читать книгу Seyringer Satiren - Klaus Potsch - Страница 25

Slalomläufer Nr. 30 – Sprachmimosen – 2018-01-23 Politische Korrektheit scheinen wir von jenseits des Atlantiks geerbt zu haben. Ich kann mich noch erinnern, wie in den Siebzigerjahren das Wort „Bauer“ ein Schimpfwort war. Aber wie werden Wörter zu Schimpförtern? Offensichtlich sollen Dinge, Tatsachen nicht mehr direkt angesprochen werden. Warum ist das Wort „Neger“ verpönt? Afrikaner fühlen sich verletzt. Man stelle sich nur vor, wie man in Zukunft das Shakespeare-Drama Othello benennen muss: Othello, ein Afro-Autokrat in Venedig. Nur die Fäkaliensprache wird nicht abgeschwächt. Na, irgendwie muss man doch seine Aggressionen loswerden. Fürs nächste Mal muss ich mich stark konzentrieren, dass ich das Wort „konzentrieren“ nicht verwende, sonst komme ich noch in des Gerichtes Küche. Welch historische Bürde das Wort doch trägt! Nr. 31 – Grenzen I – 2018-01-23 DDD zieht wieder die Grenzzäune hoch. Importzölle auf Solarpaneele und Waschmaschinen. Man möge doch alles selber herstellen. Die paar Sonnenzellen für Weltraumobjekte werde man wohl schaffen. Und die Waschmaschinen? In den USA brauchen wir keine mehr. Die Drogenszene möge doch ihr Geld woanders waschen. Nr. 32 – Grenzen II – 2018-01-23 Leider finanziert ihm, dem Breitmaulfrosch, keiner die mexikanische Mauer, sodass DDD nun den Mörtel selber anrühren muss. Als Gegenaktion wird die WTO die Grenzen weiter abbauen. In Bälde wird die Datumsgrenze abgeschafft. Dann gibt es eine einheitliche Uhrzeit auf dem Erdball. Bringt natürlich für die Fahrpläne diverser Verkehrsmittel Vereinfachungen mit sich. Der einzige Nachteil: Manche Erdenbürger müssen sich damit anfreunden, dass zum Beispiel die Sonne um Mitternacht aufgeht. Phileas Fock käme dadurch natürlich zu spät nach London zurück und verlöre seine Wette.

Оглавление

Seyringer Satiren

Подняться наверх