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Instrumente für das differenzierte Assessment

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Der Expertenstandard schreibt, ähnlich wie beim initialen Assessment, keine bestimmten Instrumente vor. Bereits bei der Aktualisierung des Standards im Jahr 2009 ergaben sich an diesem Punkt bestimmte Veränderungen. So fand sich in der ursprünglichen Fassung aus dem Jahr 2002 noch die Empfehlung, Instrumente wie den Barthel-Index oder den Functional Independence Measure® (FIM) zu verwenden. Die aktualisierte Bewertung von Forschungsergebnissen führte jedoch dazu, von dieser Empfehlung Abstand zu nehmen (DNQP 2009). Einige Buchbeiträge, auch Übersetzungen aus dem englischsprachigen Raum, beinhalten zwar solche Empfehlungen, sie müssen jedoch kritisch bewertet werden. Instrumente wie der Barthel-Index wurden nicht für die Verwendung im pflegerischen Entlassungsmanagement entwickelt, und bei genauerer Betrachtung zeigt sich auch, dass ihre Anwendung nur wenig neue Erkenntnisse über die betreffenden Patienten bringt. Ähnliches gilt für andere Instrumente, die für andere Verwendungszwecke erarbeitet wurden. In der Praxis des Entlassungsmanagements in anderen Ländern wird eine Vielzahl unterschiedlicher Instrumente angewendet, häufig Instrumente, die von den Krankenhäusern selbst entwickelt wurden oder, wenn sie auf anderen Instrumenten aufbauen, stark modifiziert und an die eigenen Verwendungserfordernisse angepasst worden sind.

Es gibt einige Instrumente, die zwar nicht für das pflegerische Entlassungsmanagement entwickelt worden sind, aber dennoch für begrenzte Fragestellungen großen Nutzen versprechen. Damit sind Instrumente gemeint, die einen bestimmten Ausschnitt der Ressourcen und Probleme des Patienten abdecken. Dazu gehören beispielsweise Instrumente zur Erfassung von Verhaltensproblemen oder kognitiven Fähigkeiten. In anderen Ländern, insbesondere in den Vereinigten Staaten, ist es zum Teil üblich, Einschätzungsinstrumente wie ein Baukastensystem zu verwenden. Für verschiedene Probleme liegt dann jeweils ein bestimmtes Instrument vor, und je nachdem, ob bei einem Patienten das betreffende Problem vorhanden ist, kommen diese Instrumente zum Einsatz oder nicht. Für die Krankenhauspflege in Deutschland dürfte das kein empfehlenswertes Vorgehen sein, weil hierzulande gerade im Bereich der pflegerischen Diagnostik eine ganz andere Kultur vorherrscht. Dennoch kann es für bestimmte Versorgungsbereiche sinnvoll sein, Instrumente für begrenzte Fragestellungen zu verwenden oder zumindest zu prüfen, ob sie nutzbringend weiterentwickelt werden können.

Pflegerisches Entlassungsmanagement im Krankenhaus

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