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8. Kapitel

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Die Toreinfahrt zur Schneidmühle in Silberberg war doppelt so breit wie die vorbeiführende Hauptstraße, und über der gesamten Toreinfahrt prangte ein gewaltiges Firmenschild aus Holz, das wie ein Riesen-Transparent wirkte. In großen, schwarzen Lettern war zu lesen. „Emil Anschütz, Sägewerk & Zimmerei“.

Wie ein großes L lagen die Gebäude der Schneidmühle vor ihnen. Die Firma Anschütz, die einst 21 Leute beschäftigt hatte, war in den Jahrzehnten ihres Bestehens zu einem Kleinbetrieb geschrumpft und nannte sich jetzt „Metallwaren Emil Anschütz.“

Exzenter lärmten in der kleinen Werkstatt unter der ehemaligen Kutscherwohnung, in der Pfennigabsätze gefertigt und Kofferscharniere gestanzt wurden.

Von der fünfköpfigen Belegschaft arbeiteten drei in der Produktion: Onkel Fritz, Onkel Rolf und Tante Herta. Lisa, Heidis Patentante, war im Kontor beschäftigt und half in der Werkstatt nur mit, wenn Not am Mann war. Oskar, Heidis Großvater, schaute nur ab und an in die Werkstatt. Ansonsten kümmerte er sich nicht um den Metallbetrieb, in dem zwei seiner Töchter und die beiden Schwiegersöhne arbeiteten.

Als Heidi und Wolfgang an der kleinen Werkstatt vorbeigingen, die sich gleich links an einer der Giebelseiten befand, blieb Heidi stehen und sagte: „Falls jemand aus der Verwandtschaft einen Ferienjob oder kurzfristig Arbeit brauchte, war immer ein Exzenter frei.“

Sie standen vor einem niedrigen Fenster. Sie habe oft in den Ferien hier gearbeitet, Heidi zeigte in die kleine, dunkle Werkstatt und versuchte, sich durch lautes Klopfen ans Fenster bemerkbar zu machen. Aber der Lärm in der Werkstatt war so groß, dass niemand davon etwas mitbekam.

Beim flüchtigen Blick durchs Fenster nahm Wolfgang schemenhaft zwei Männer und eine Frau wahr. Der mit der Latzhose, der an der Bohrmaschine stehe, sei Onkel Fritz, und Onkel Rolf sei der mit dem blauen Kittel, der gerade Draht zerschneide, und Tante Herta sitze mit dem Rücken zu ihnen an einem Exzenter, erklärte Heidi. „Aber die lernst du ja alle noch heute Nachmittag kennen. Spätestens heute Abend.“

Tante Lisa, die auf Heidi und Wolfgang gewartet hatte, nahm sie an der Haustür in Empfang. Sie war eine füllige, vollbusige Frau, die eine gewisse Warmherzigkeit ausstrahlte. Ihr Blick jedoch wirkte etwas kalt, was ihren grün-grauen Augen geschuldet war. Sie trug eine weiße, kurzärmlige Sommerbluse, die ziemlich tief ausgeschnitten war, und ihr cremefarbener Rock, der handbreit über ihren dicken Knien endete, spannte etwas über ihrem Unterbauch.

Lisa war 37 Jahre alt, und ihr vierjähriger Sohn, eines von drei Kindern, hing ihr im wahrsten Sinne des Wortes am Rockzipfel. Scheu und verschämt gab er Heidi und Wolfgang die Hand. Dann hüpfte er ausgelassen durch den dunklen Flur vor ihnen her.

Als Wolfgang und Heidi die große Bauernküche betraten, unterbrach Minna Anschütz ihr Hantieren am Herd.

Heidis Großmutter war klein und zierlich. Ihre grauen Haare, die glatt nach hinten gekämmt waren, wurden durch einen Knoten zusammengehalten. Weil es ihr streng konservativ eingestellter Mann so wollte, trug sie auch an diesem heißen Augusttag eine Alltagstracht, zu der ein langer, schwarzer Rock gehörte.

Minna freute sich über Heidis Besuch, drückte sie fest an sich und gratulierte ihr zum Geburtstag. Dann erkundigte sie sich sofort danach, wie es der Großen gehe. Heidis Mutter Lisbeth, die Älteste ihrer Töchter, war für sie die Große, obwohl sie die Kleinste war, und die jüngste Tochter war für sie die Kleine, obwohl sie die Größte war.

Wolfgang setzte sich unbeachtet auf einen Stuhl in der Ecke.

Heidi sagte, dass ihre Mutter vielleicht schon am nächsten Montag aus dem Krankenhaus entlassen würde.

Minna war erleichtert darüber und setzte die Kartoffeln auf. „Und was macht dein Vater so?“

„Fast jedes Wochenende tritt er auf irgendeinem Sommerfest auf“, sagte Heidi. „Heute Morgen hat er für mich ‚Happy birthday‘ gespielt.“

Während des Mittagessens lernte Wolfgang auch Heidis Großvater kennen, der ihm am Nachmittag sein einstiges Imperium zeigte.

„Vor hundert Jahren wurde der Betrieb gegründet, und vor zehn Jahren musste ich die Zimmerei und das Sägewerk aufgeben“, sagte Oskar Anschütz und schob das schwere Holztor des Sägewerkes, das auf rostigen Metallrollen lief, mit einem Ruck in der Mitte auseinander.

Heidis Großvater war groß und kräftig. Er hatte ein rundes Gesicht, tiefbraune Augen und einen grauen Stoppelbart wie Hemingway, und sein kerzengerader Gang ließ vermuten, dass er einst ein guter Turner gewesen war. Zur Feier des Tages trug er eine schwarze Anzughose, ein langärmliges, weißes Hemd und eine schwarze Weste mit einem grau-glänzenden Rückenteil aus Seide.

Seinen Rundgang durch die kühle, schummrige Dunkelheit der Schneidmühle begann er am Gatter, dem Herzstück des Sägewerks, das nur noch ab und an schlug, wenn Oskar Bamberg für gute Freunde oder Nachbarn aus großen, dicken Stämmen Bohlen schnitt.

Einige Meter hinterm Gatter befand sich ein viereckiger Einstieg, der hinunter in den Spänebunker führte. Der Spänebunker war dunkel und gruselig, denn nur von oben fiel Licht ein. Und Wolfgang, der an Höhenangst litt, war beeindruckt, wie Oskar Anschütz mit seinen 69 Jahren die schmale, lange Holzleiter im Zimmermannsgang hinabstieg. Er war unerschrocken, und Angst vor Ratten, die Wolfgang beim Abstieg in das dunkle Loch befiel, schien er nicht zu haben.

Nachdem der Spänebunker inspiziert worden war, folgte Wolfgang Heidis Großvater in einen nach Hobelspänen riechenden, großen Raum, durch dessen Dielenritzen das Grün der Wiese schimmerte und der Bach, der an der Mühle vorbeifloss, deutlich zu hören war. „Auf dieser Maschine“, sagte Oskar Anschütz, „hoble ich noch heute Fußbodenbretter für die Leute – so nebenbei.“ Anfang der dreißiger Jahre sei diese Spezialhobelmaschine das Modernste gewesen, was es auf diesem Gebiet gegeben habe, wusste er zu berichten. Fürs Hobeln der Fußbodenbretter sei nur noch ein Arbeitsgang nötig gewesen. Unter- und Oberseite wurden erstmals gleichzeitig bearbeitet.

Und dass Oskar Anschütz zur gleichen Zeit zwei Francis-Turbinen in Betrieb genommen habe, erfüllte ihn noch immer mit Stolz. Er habe einen Kunstgraben angelegt, um die Wasserkraft besser nutzen zu können, und mit den zwei Turbinen habe er sich unabhängig von der Stromversorgung gemacht, die während des Krieges und in der Nachkriegszeit oft zusammengebrochen sei.

Oskar Anschütz griff nach einem großen Hebel an der Wand und sagte: „Den brauchte ich nur runterziehen, und Strom für die Maschinen, das Licht im Haus und im Stall war da. Wir waren unabhängig von dem, was geschah. Und durch die Landwirtschaft, die wir hatten, konnten wir uns selbst versorgen. So kamen wir über die schlechten Zeiten, ohne Hunger zu leiden.“

Mit jedem Wort, das dem wortkargen Oskar Anschütz über die Lippen kam, mit jedem Schritt, den Wolfgang in eine ihm unbekannte, nach Harz, Sägespänen und Rinde riechende Welt tat, wurde er in die wechselvolle Geschichte der Schneidmühle hineingezogen, die im Jahre 1867 begonnen hatte. Da nämlich hatte der Dielenschneider Christian Anschütz sich mit seiner zweiten Frau Johanna Regina und sechs Kindern in Silberberg niedergelassen und aus einer alten Ölmühle eine konkurrenzfähige Schneidmühle gemacht.

Der Rundgang durch die schummrige, spinnwebige Dunkelheit der Schneidmühle endete, wo er begonnen hatte: am Gatter, dem Herz des Sägewerks, das kaum noch schlug. Denn 1957, in sozialistischer Zeit, ließen sich Zimmerei und Sägewerk nicht mehr halten. Dem Privateigentum an Produktionsmitteln wurde zu Walter Ulbrichts Zeiten der Garaus gemacht, und Betriebe in der Größenordnung von der Schneidmühle Anschütz wurden verstaatlicht oder kaputtgemacht.

„Um das Unternehmen zu retten, mussten wir die Produktion umstellen und die Beschäftigten-Zahl auf unter zehn herunterfahren“, sagte Oskar Anschütz und trat, zusammen mit Wolfgang, aus dem dunklen Tor der Schneidmühle in das gleißende Sonnenlicht dieses heißen Augusttages.

Sie standen auf dem leeren, kiesgrauen Holzplatz, auf dem sich früher unzählige Holzstapel getürmt hatten, und Heidis Großvater sagte: „Vor zehn Jahren bekam ich nicht mehr die Holzzuteilungen, die ich brauchte, und die Schneidmühle war nicht mehr zu retten.“

Er blickte auf die Stallungen, die sich zwischen der Schneidmühle und dem Wohnhaus befanden: „Früher holten wir das Langholz mit eigenen Fuhrwerken aus dem Wald, und neben der Schneidmühle betrieben wir eine große Landwirtschaft. Wir hatten Pferde und Kühe und Schweine. Und Geflügel sowieso. Aber seit der Kollektivierung der Landwirtschaft vor zehn Jahren ist das vorbei.“

Wolfgang hörte Heidi sprechen und während Oskar Anschütz an den Stallungen vorbei auf das Wohnhaus zulief, folgte Wolfgang Heidis Stimme. Er fand Heidi und Tante Lisa auf der Wiese hinterm Haus im Schatten eines alten Apfelbaums. Sie unterhielten sich laut. Theo saß am seichten Wasser des Baches. Er hielt eine Weidenrute in der Hand und tat, als würde er angeln.

Von der Wiese aus sah Wolfgang an der Rückseite der alten Schneidmühle hoch, und ihm kam die Schneidmühle wie eine Arche vor, die Oskar Anschütz über schwierige Zeiten wie Inflation und Weltwirtschaftskrise, Drittes Reich und Zweiter Weltkrieg, Nachkriegszeit und das erste Jahrzehnt DDR gebracht hatte.

„Hat er dir erzählt, dass er vor der Inflation der reichste Mann im Dorf war?“, fragte Tante Lisa, die schwer im weichen Gras lagerte. „Nein“, sagte Wolfgang. „Er hat nur von einem kleinen, schwarzen Notizbuch gesprochen, in dem er damals genau festhielt, was er den elf Zimmerleuten an Wochenlohn zahlte.“

„Das kann ich dir zeigen!“ Lisa stand auf, zupfte sich die trockenen Grashalme von ihrem Rock, und Wolfgang folgte ihr ins Kontor, in dem Lisbeth Stillmark gearbeitet, Rechnungen geschrieben und vielleicht auch Courths-Mahler gelesen hatte.

Das Kontor war klein. Vorm Fenster zum hinteren Garten stand ein großer, schwerer Schreibtisch. An der Wand links hing ein riesiger Stammbaum, auf dem die Anschützens bis ins sechste Glied lückenlos aufgeführt waren, und in die Wand rechts war ein Tresor eingelassen. Tante Lisa öffnete ihn und gab Wolfgang das kleine, schwarze Notizbuch zu lesen. Ein Wilhelm Möller bekam während der Inflationszeit Anfang Oktober 1923 vier Millionen Reichsmark als Wochenlohn, las Wolfgang. Anfang November waren es bereits 300 Milliarden 300 Millionen, die Oskar an Wilhelm Möller zahlte. Auch eine Ausgabe des Thüringer Hausfreunds vom 7. April 1923 wurde wie ein Heiligtum behandelt und im Tresor aufbewahrt. Im lokalen Anzeigenteil stand, dass der Zimmermeister und Sägewerksbesitzer Emil Anschütz infolge einer schweren Operation im vollendeten 60. Lebensjahr am 6. April 1923 gestorben sei. Und von historischem Wert, wie Wolfgang fand, war die Titelseite, auf der vermeldet wurde: „Eben erhalten wir ein Telegramm aus Moskau, nach dem Lenin an den Folgen eines Herzleidens gestorben ist. Mit ihm barst eine Säule, die das neue Rußland getragen hat. Sein richtiger Name war Wladimir Iljitsch Uljanow.“

Ein Tresor voller historischer Raritäten, dachte Wolfgang und gab Lisa die Zeitung und das schwarze Notizbuch zurück.

Durch das einzige Fenster des Kontors konnte Wolfgang sehen, wie Heidi auf der Wiese hinterm Haus mit Theo Fußball spielte, und Lisa sagte: „Wenn du genau wissen willst, wen du da zur Freundin hast, solltest du mal einen Blick auf diesen Stammbaum werfen.“

Wolfgang bestaunte die weitverzweigte Ahnenreihe, die den Platz einer halben Wand einnahm, und Lisa, die in der Verwandtschaft als die große Bewahrerin angesehen wurde, deutete auf den Namen ihres Ur-Ur-Großvaters Heinrich Anschütz, der am 7. Februar 1784 in Zella-Mehlis geboren und Kohlenbrenner gewesen war.

Sich intensiv mit dem Stammbaum der Anschützens zu beschäftigen hätte bedeutet, der Geschichte von Johann Heinrich Anschütz, seinem Sohn Christian und dessen Sohn Emil und dessen Sohn Oskar und dessen Kindern und Kindeskindern nachzugehen und sich eingehend mit dem Schicksal von Kohlenbrennern und Dielenschneidern, von Schneidmüllern und Zimmermeistern zu befassen. Aber dazu war keine Zeit an diesem Nachmittag. Denn in der grau gestrichenen Gartenlaube, die Oskar Anschütz vor Jahrzehnten selbst gezimmert und aufgestellt hatte, saßen bereits Heidi, Minna, Oskar, Onkel Rolf, Tante Herta, Onkel Fritz und der kleine Theo am Geburtstagstisch.

Als Tante Lisa und Wolfgang sich zu ihnen setzten, pustete Heidi die 22 Kerzen aus, die flackernd auf dem reich gedeckten Tisch standen, und schnitt zur Feier des Tages die Schwarzwälder Kirschtorte an. Bis in den späten Abend hinein wurde gefeiert und getrunken. Man probierte die Erdbeerbowle, die Minna gemacht hatte. Man trank Bier und prostete sich mit Schnaps zu. Man stieß mit Wein an und ließ die Sektkorken knallen.

Als Tante Lisa ihren Sohn, der total übermüdet war, ins Bett brachte, verließ auch Oskar Anschütz die Geburtstagstafel. Auch er ging ins Bett, obwohl es noch hell war. „Er geht zwar mit den Hühnern ins Bett. Aber morgens steht er nicht mit ihnen auf“, kommentierte Onkel Rolf Oskars vorzeitigen Aufbruch.

„Vor neun lässt er sich kaum blicken“, sagte Fritz. Und Rolf, der voller Häme gegen den Alten schien, wollte von Wolfgang unbedingt wissen, was Oskar Anschütz ihm beim großen Rundgang durch die Schneidmühle so erzählt hatte.

„Er hat mir erzählt, dass er noch heute auf der Spezialmaschine, die er Anfang der 30er-Jahre angeschafft hat, für die Leute Fußbodenbretter hobelt.“

„Und hat er dir auch gesagt, was er mit dem Geld macht?“

„Nein.“

„Das trägt er in den Konsum. Dafür kauft er sich Schokolade, die er heimlich isst, und Schnaps“, sagte Tante Herta erbost. Im Gegensatz zu Lisa war sie flachbrüstig, schielte leicht und hatte ein mausgraues Kostüm an, unter dem sie eine herrenhemdartige, hoch geschlossene Bluse trug.

„Vorgestern“, sagte Rolf, „hat sich Oskar den Kopf mit Kampferspiritus eingerieben, weil sein Eiswasser alle war. Und als er merkte, dass seine Kopfhaut zu brennen anfing, hat er geschrien, und ich habe ihm eine ganze Dose Panthenolspray auf den Kopf gesprüht.“

„Wie eine Frau lief Oskar den halben Tag mit seiner Kopfpackung herum“, sagte Onkel Fritz, und alle lachten.

„Er ist eben ein schrulliger, alter Mann“, sagte Lisa, die ihren Vater nicht weiter dem Gespött preisgeben wollte. Wolfgang sagte, dass er den Schneidmüller bewundere. Er besitze Charisma und sei für sein Alter noch unheimlich vital.

„Vital ist er“, sagte Onkel Rolf, „weil er sich geschont hat, seit ich ihn kenne.“

„Wenn wir auf der Wiese standen und Heu machten, lag er auf seinem Sofa, weil er angeblich die Hitze nicht vertrug. Aber wir mussten sie ertragen“, erzählte Onkel Fritz. „Und abends dann, wenn das Heu vom Wagen in die Scheune gegabelt werden musste, spielte er den starken Mann.“ „Komm, Mann“, sagte Tante Herta. „Es ist spät.“ Und Onkel Rolf gehorchte. Bevor er sich jedoch erhob, griff er nach einer dicken, schwarzen Zigarre und steckte sie in die aufgenähte Brusttasche seines kurzärmligen, karierten Campinghemds. „Wegzehrung“, sagte er lächelnd.

„Hast du gesehen, was für ein Nassauer er ist?“, sagte Fritz zu Wolfgang. Die Konkurrenz zwischen den Schwiegersöhnen war spürbar. Jeder der beiden fühlte sich zum Chef berufen. Aber der Alte gab die Zügel nicht aus der Hand.

Nachdem Onkel Rolf und Tante Herta gegangen waren, eröffnete Heidi ihrer Großmutter, ihrer Patentante und ihrem Patenonkel, dass sie sich im nächsten Jahr verloben und in zwei Jahren heiraten wolle.

Daraufhin sagte Lisa: „Mädchen, Mädchen, mach bloß die Augen auf, Heiraten ist kein Pferdekauf.“

„Wenigstens das Mittelstück passt“, meinte Fritz, schenkte Wolfgang Schnaps nach und prostete ihm zu.

Heidis Großmutter tat, als habe sie die frivole Bemerkung ihres Schwiegersohns nicht gehört, und sagte: „Als Oskar und ich uns das Jawort gaben, war ich 18 Jahre alt und im dritten Monat schwanger. Lisbeth kam am 10. September 1922 zur Welt.“

Leben ohne Maske

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