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Reisen, um zu segeln, und segeln, um zu reisen
ОглавлениеDie Atlantik- und die Äquatorüberquerung mit Kurs Brasilien sind Premieren für Schiff und Crew, die nun richtiges Blauwasserleben kennenlernt – und sich dabei von vielen Paaren auf Langfahrt unterscheidet: Es ist Tatjana, die Ozeanpassagen mehr abgewinnt als Tom. Sie genießt das Segeln und das Leben an Bord. »Das ist für mich, im wahrsten Sinne des Wortes, Freiheit.« Für Tom hingegen »war Ankommen stets wichtiger und das Schiff eher Mittel zum Zweck, Orte dieses Planeten zu erreichen, an die sonst keiner kommt«. Es ist auch Tatjana, die auf größere Segelerfahrung zurückblickt und für den Feintrimm zuständig ist. Auch wenn dieser, zugegeben, auf einem 16 Tonnen schweren Kimmkieler keine allzu große Rolle spielt.
Dennoch ist die Rollenverteilung an Bord in vielerlei Hinsicht klassisch. Tatjana navigiert, Tom repariert, manövriert und pflegt die Maschine. Die Frage, wer denn eigentlich Skipper sei, drängt sich dennoch auf. »Ja, das ist immer so ein Thema«, sagt Tatjana und lacht. »So ganz geklärt haben wir das nie.« »Aber wenn die Behörden im Hafen an Bord kommen und einen Mann und eine Frau sehen, bin ich automatisch ihr Ansprechpartner«, ergänzt Tom. Auf See teilen sie die Verantwortung und wechseln sich nachts im Drei-Stunden-Rhythmus ab.