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Ein Virus ohne Gegenmittel

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Sie will nicht mehr zurück in gesellschaftliche Zwänge und schlägt vor, das Haus in Deutschland zu verkaufen. Auszusteigen.

Die Ankunft in Rio de Janeiro hat das Duo sich anders vorgestellt: Kaum ist der Anker unter dem Zuckerhut gefallen, rasen sie mit Schlauchboot und Taxi zum nächsten Krankenhaus. Bei einem Segelmanöver war Tatjanas linker Ringfinger zwischen Block und Schot geraten. Das Resultat: ein durchtrenntes Sehnenband im Finger und eine stark blutende Wunde. Eine Verletzung, die heilt und schnell vergessen ist. Doch etwas anderes, nur schwer Heilbares (»schlimmer als ein Bakterium, denn dagegen gäbe es wenigstens ein Antibiotikum«), befällt die Krankenschwester: Der Langfahrtvirus erwischt Tatjana in Brasilien mit Macht. Sie will nicht mehr zurück in gesellschaftliche Zwänge und schlägt vor, das Haus in Deutschland zu verkaufen. Auszusteigen.

Es ist ausgerechnet der Abenteurer Tom, der eigentlich erst so richtig glücklich ist, wenn der Adrenalinpegel im Blut auf Anschlag steht, der Einwände hat. Er antwortet: »Wenn du mir sagst, wie wir das finanzieren wollen, dann lass uns das machen.« Seine gesicherte Rückkehr an den Arbeitsplatz ist ein weiterer Grund, am Plan festzuhalten. »Damals wussten wir noch nicht«, so Tatjana heute, »dass sich unterwegs so viele Möglichkeiten zum Arbeiten ergeben würden. Als Tauchlehrer oder in der Vercharterung beispielsweise. Aus Deutschland zu kommen ist da von großem Vorteil.«


So aber, es ist Herbst 2006, nimmt eine neue Idee an Bord der BREAKPOINT Gestalt an: Im Anschluss an Kap Hoorn soll es um die Welt gehen. Tom beantragt ein weiteres Jahr Urlaub, da sie ahnen, dass die Zeit für die komplette Runde sonst knapp wird. Denn das oberste Ziel ist, das Schiff unversehrt nach Hause zu bringen. Um irgendwann, das steht schon fest, noch einmal aufzubrechen.

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