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Zwölf Fragen an Tatjana Hartmann und Thomas Witt

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Warum wolltet ihr um die Welt segeln?

Weil es unheimlich befriedigend ist, sich einen Lebenstraum zu erfüllen. Jeder Tag ist wie ein Abenteuerfilm.

Ohne was wärt ihr nie losgefahren?

Ohne den jeweils anderen.

Ein Ausrüstungsgegenstand, auf den ihr nicht mehr verzichten möchtet?

Vollkornbrot in Dosen [lachen], der Druckkochtopf, die Taucherausrüstung. Und auf der nächsten Reise kommt eine Getreidemühle zum Backen an Bord.

Das Werkzeug, das ihr am häufigsten in der Hand hattet?

Der Phasenprüfer. Man braucht ständig ein kleines, feines Werkzeug.

Die Stärken und Schwächen eures Schiffes?

Der Riss ist mit den hydrodynamischen Eigenschaften von heutigen Yachten nicht zu vergleichen. Wir sind sehr schwer, recht langsam und können nur 60 Grad zum Wind laufen. Dafür vermittelt BREAKPOINT auch in rauen Bedingungen ein sicheres Gefühl. Die Twinkiele schützen das Unterwasserschiff vor Korallen und Eis und erlauben uns trockenzufallen. Mit dem flachen Tiefgang kommen wir in Buchten, die anderen für immer versperrt bleiben.

Was bedeutet gute Seemannschaft für euch?

Die Kräfte der Natur niemals unterschätzen, immer einen Plan B haben, ein eingespieltes Team sein.

Was war unterwegs Luxus?

Fließendes Süßwasser, eine heiße Dusche, Strom, Cola oder ein Mars-Riegel. In den Tropen ein Regenschauer. Das war dann schon eine richtige Dusche, im Vergleich zur Anderthalbliterflasche, die sonst zur Verfügung stand.

Was hat euch gefehlt und was gar nicht?

Gefehlt hat uns Zeit. Gar nicht hingegen die Enge und die Zwänge der Zivilisation.

Habt ihr je überlegt aufzuhören?

Es gibt Hochs und Tiefs. Wenn wir Stürme hatten, haben wir es natürlich verflucht. Entweder hat der eine gesagt: »Ich steige aus und wir verkaufen das Schiff«, oder der andere. Es gab Momente, wo wir gesagt haben: »Das war’s.« Aber kaum hatte man den Fuß wieder an Land, war sofort alles wieder gut.

Hattet ihr mal Angst?

Es gab Situationen, in denen ich [Thomas] Angst hatte. Vielleicht, weil ich mir vorstellen konnte, was jetzt alles kaputt- oder schiefgehen könnte. Aber natürlich kann ich bei Sonnenschein, Backstagsbrise und springenden Delfinen nicht sagen, das finde ich blöd. Sonst wäre ich ja nicht hier.

Welche Eigenschaften sollte man als Weltumsegler haben?

Begeisterungsfähigkeit und Ausdauer. Es ist häufig kein Zuckerschlecken. Außerdem Mut und Abenteuerlust. Als solider Büromensch, der Sicherheit will, brauchst du nicht loszufahren.

Was würdet ihr beim nächsten Mal anders machen?

Das, was wir jetzt anders machen: ohne zeitliches Limit losfahren. Das war oft ein Schatten über der Reise. Wir hätten gern ein Jahr länger Patagonien und auch Alaska bereist.


Freiheit auf Zeit

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