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Saurier (endlich!) – Paläontologie

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Eng verknüpft mit der Archäologie scheint die Wissenschaft von ausgestorbenen Tieren und Pflanzen (aber sie ist eben nicht im engeren Sinne Archäologie). Nicht zuletzt Hollywood hat einen regelrechten Boom dieses Sujets ausgelöst. Auf den ersten Blick gleichen sich Bilder einer paläontologischen und einer archäologischen Grabungsstätte: Menschen kauern auf dem Boden und hantieren mit Kelle und sonstigem Werkzeug, um etwas freizulegen. Jedoch haben beide Wissenschaftszweige wenig gemeinsam. Die Paläontologie ist stark geprägt durch geologische und biologische Fragestellungen. Zwar zeigt die Methodik zur Analyse von Fundstücken große Überschneidungen, die Zielrichtung der Ergebnisse unterscheidet sich jedoch diametral. Der Archäologie geht es darum, Funde zeitlich und stilistisch in die Geschichte einer Zivilisation einzuordnen und aus ihnen letztendlich eine gesellschaftliche Momentaufnahme zu gewinnen, um diese in das bereits vorhandene historische Gerüst einzufügen.

Die Paläontologie versucht, Funde zoologisch oder botanisch zu klassifizieren, deren biologische, insbesondere biomechanische Eigenschaften zu ermitteln und daraus ein möglichst genaues Bild der äußerlichen Erscheinung des Lebewesens, des Lebensraums und der klimatischen Bedingungen zu rekonstruieren. Dazu zählt unter anderem die Auswertung von Trittspuren.

Um es überspitzt auszudrücken: Würde man den Paläontologen bitten, das Skelett eines Römers zu analysieren, käme als Ergebnis höchstwahrscheinlich heraus, dass es sich um einen mutmaßlich aufrechtgehenden, homoiothermen Säuger handelt – genau genommen einen Homo sapiens –, der ca. anderthalb Meter groß war, aufgrund seines Gebisses Pflanzen wie Fleisch verzehrte und in gemäßigtem Klima lebte. Würde man dagegen den Archäologen bitten, das Skelett eines Sauriers zu untersuchen, wären die Resultate recht mager, da er weder auf Funde von Keramikscherben noch auf Werkzeuge oder Waffen zurückgreifen könnte und sich keine Anzeichen einer Siedlung nachweisen ließen, es also an weiteren Größen zur geschichtlichen Einordnung fehlt.

Archäologie. 100 Seiten

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