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Zum Geleit

Bist du Schwimmer? Radfahrer? Läufer? Triathlet gar?

Wahrscheinlich. Darum hast du dich ja verleiten lassen, dieses Buch zu kaufen, oder deshalb dachten deine Freunde oder Verwandten, es wäre eine gute Idee, es dir zu schenken. Nach dem Motto: »Unsere Sportskanone sollte mal was lesen, dann ist sie zumindest mal zu Hause!« Oder weil alle andere Geschenkideen für den Triathlonsport einfach viel zu teuer sind.

Dann hast du jetzt wahrscheinlich gerade – mit dem Vorsatz, ein wenig zu lesen – die Beine hochgelegt, etwas Kühlgel auf die Schenkel verteilt und womöglich sogar den regenerationsfördernden Reizstrom appliziert. Vielleicht bist du heute gelaufen, Fahrrad gefahren oder geschwommen. Vielleicht sogar alles hintereinander. Entweder bei einem Wettkampf oder im Trainingslager auf Fuerteventura.

Doch bevor du dich jetzt ganz den Geschichten vom Kaiserswerther Kenianer hingibst, möchte ich mir einen kleinen Hinweis erlauben: Das hier ist eine Fortsetzung. Ein zweiter Band.

Und um ehrlich zu sein: Es wäre natürlich sehr im Sinne meiner Sparbemühungen für ein neues Fahrrad, wenn du dir auch den ersten Band kaufen oder schenken lassen würdest. Er steht in gutsortierten Buchhandlungen unter dem Titel Barfuß auf dem Dixi-Klo – Triathlongeschichten vom Kaiserswerther Kenianer in den Regalen.

Gut möglich, dass er auch bereits ausgelesen in deinem Bücherschrank steht. Kennst du das Buch aber noch nicht, empfehle ich dir, schleunigst noch mal in deine Sportkleidung zu schlüpfen und eine kurze Laufeinheit zur nächsten Verkaufsstelle einzuschieben, um das Versäumnis auszubügeln. Am besten wäre es natürlich, wenn du bei dieser Gelegenheit direkt eine Sammelbestellung für deine Trainingsgruppe aufgeben würdest, damit auf der nächsten Weihnachtsfeier nicht wieder nur Badekappen verteilt werden. Und vielleicht beschenkst du ja auch noch ein paar Verwandte oder Kollegen in der Hoffnung, in ihnen einen Hauch Verständnis für die eigenartige Gefühlswelt von Ausdauersportlern zu wecken.

Oder bist du etwa selbst gar kein Sportler, sondern kennst nur einen Schwimmer? Einen Radfahrer? Einen Läufer? Einen Triathleten gar, mit dem du obendrein das Leben teilst? Hast du vielleicht viel Zeit, um zu lesen, während dein/-e Lebensabschnittspartner/-in den gemeinsamen Urlaub mit langen Rennrad-Ausfahrten füllt? Und möchtest du dich dank dieses Buches nur vergewissern, dass du nicht der Einzige bist, der ungewollt seine Ferien nach dem Jahrestrainingszyklus eines untalentierten Hobbysportlers richten muss. Dann solltest du mal nachsehen, ob der erste Band der Geschichten vielleicht gerade im Keller unterm Vorderrad des Rollentrainingsrades ruht oder als Unterlage für die spätabendlichen Krafteinheiten der Wadenmuskulatur neben dem Bett liegt. Wenn du Glück hast und ihn findest, wäre es ebenfalls ratsam, mit dem ersten Teil zu beginnen.

Sollte dir das aber für den Moment zu viel sein, weil du entweder deinen Trainingsplan für heute schon erfüllt hast oder dein Partner dir unter Androhung schwerster Sanktionen verboten hat, in die Nähe seiner Sportutensilien zu kommen, dann werde ich dich jetzt schweren Herzens auf den Stand dessen bringen, was du wissen musst, um den Geschichten des Kaiserswerther Kenianers folgen zu können.

Also: Seit er einmal in einem schwachen Moment seiner Frau gestand, dass er den virtuellen Laufpartner in seiner GPS-Laufuhr »Haile« nennt, muss er mit diesem Ehrentitel leben. Er ist seither der Kenianer, sie das Weib, und die Familie wird komplettiert durch den Sohnemann, der gerade die ersten Schuljahre in Angriff nimmt.

Das Familienidyll im Düsseldorfer Stadtteil Kaiserswerth könnte perfekt sein, wenn da nicht der Schwager wäre. Als langjähriger Freund seiner Schwester kratzt er beständig am Sportler-Ego des Kenianers, weil sie nun mal die gleiche sportliche Leidenschaft teilen. Den Schwager wollte er immer hinter sich wissen. In zahllosen Duellen hatten sie die Laufschuhe gekreuzt und die Windschatten verteidigt. Zum Schluss hatte der Kenianer mal wieder vorne gelegen. Allerdings mussten sie beide einen hohen Preis bezahlen, und die Bande innerhalb der Familie waren auf eine harte Probe gestellt worden …

Sind wir nicht alle ein bisschen tri?

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