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Yacht der Sünde - 5. Kapitel

Der Wind wehte kräftig auf hoher See und bauschte die nicht mehr ganz weißen Segel. Jason sah so entspannt und glücklich aus wie schon lange nicht mehr, und sie beneidete ihn darum, dass er mit dem Segeln offenbar etwas gefunden hatte, das ihn vollständig entspannte.

Sie selbst spürte die Unruhe und Ungeduld des Lebens schon wieder in sich kribbeln wie einen Haufen Ameisen. Das nichtsnutzige Herumsitzen an Deck war für einige Stunden schön gewesen, und sie hatte sogar ein paar Minuten in der Sonne gedöst, aber nun fühlte sie sich gefangen auf dem Schiff, das keine Fluchtmöglichkeit bot.

Nachdenklich betrachtete sie den Rücken des Jungen, der auf dem Absatz der unteren Kabine vor den Segeln saß und eine selbstgedrehte Zigarette rauchte. Sein schwarzes Shirt hatte er ausgezogen, und so präsentierte er ihr einen perfekt gebräunten, von feinen Muskelsträngen durchzogenen Rücken, haarlos und glatt, viel zu schön.

Seufzend schob sie die Sonnenbrille auf die Haare und rappelte sich auf.

»Ich mache Kaffee«, rief sie den Männern zu, bevor sie vorsichtig und schwankend an Jason vorbei über das flott dahinsegelnde Boot schlich.

Jason nickte. »Gute Idee, Darling. Mach dich doch ein wenig mit der Kombüse vertraut, sie ist wirklich besser ausgestattet als du vermutest.«

In der Tat fand sie in der schmalen Küche eine richtige Espressomaschine vor. Jason hatte mehrere Pakete Espresso eingepackt, und Emma schmunzelte. Er wusste, wie süchtig sie nach Kaffee war und wollte wohl nicht riskieren, dass sie nach einigen Tagen aufgrund von Koffeinmangel noch schlechtere Laune bekäme.

Sie bückte sich nach einem kleinen Schrank, den sie für den Kühlschrank hielt, um nachzusehen, ob es dort auch Milch gäbe. Plötzlich spürte sie einen weichen Widerstand an ihrem Hintern und fuhr zusammen.

Antoine grinste, als sie sich nach ihm umdrehte. »Was tust du hier?«, zischte sie.

»Ich habe Durst und hole mir ein Bier«, sagte der Junge und drückte sich so eng gegen ihren fast nackten Körper, dass ihr noch heißer wurde, obwohl es im unteren Bereich des Bootes angenehm kühl war.

Umständlicher als nötig fummelte er neben ihr am Kühlschrank herum, bis sie ungeduldig wurde und eine kleine Bierflasche hervorzog. »Hier«, sagte sie und drückte ihm die eiskalte Flasche gegen die nackte Brust. Kein Härchen trübte den makellosen Anblick der jugendlichen, sonnengebräunten Haut, aber er ließ die feucht glänzenden Brustmuskeln tanzen, als er gespielt erschrocken das Bier entgegennahm.

»Warum so unwirsch?«, fragte er und grinste. Seine schnurgerade aufgereihten Zähne waren groß, aber ebenmäßig, und so weiß, dass sie sich fragte, ob das der Sonne und dem Salzwasser zuzuschreiben war oder einem künstlichen Bleichprozedere.

»Es ist eng hier«, stellte sie fest und schob sich an ihm vorbei zur Espressomaschine. Er blieb stehen, wo er war, und öffnete die Bierflasche mit einem Feuerzeug. Dann setzte er sie an und trank gierig. Emma bemühte sich, nicht hinzusehen.

Sein leicht vorspringendes Kinn wurde von der dunkelbraunen Flasche verdeckt, und seine vollen Lippen schlossen sich sinnlich um die runde Öffnung.

Er wischte mit dem Handrücken über den Mund und stellte die leere Flasche in das winzige Spülbecken.

»Gefällt dir das Segeln?«, fragte er dann in plötzlich sehr neutralem Ton und wippte auf den nackten Fußballen auf und ab.

Emma murmelte eine unverständliche Antwort und hantierte an der Maschine herum, die nicht vollautomatisch war wie ihr Gerät zu Hause, sondern einiger Handgriffe bedurfte. Seine Blicke spürte sie brennend auf ihrem Rücken und ihrem Hintern, der durch den winzigen Bikinistring nahezu nackt war.

»Musst du nicht wieder nach oben und Jason helfen?«, fragte sie und runzelte die Stirn. »Schließlich bezahlt er dich dafür, dass du ihm zur Hand gehst.«

Antoine zog sich mit einer raschen Bewegung auf die ­schmale Arbeitsfläche hoch und setzte sich darauf. Seine schmalen Hüften passten perfekt auf die holzfarbene Resopalplatte.

»Ich dachte, ich gehe dir ein bisschen zur Hand.«

»Ich komme schon zurecht, danke«, sagte Emma brummig und schaltete die Espressomaschine ein.

»Antoine!« Jason rief von oben, und der Junge sprang behände von der Arbeitsfläche. Dabei streifte sein nackter Oberkörper ihren Rücken, und sie zuckte erschrocken zusammen.

»Keine Angst, Madame«, sagte er leise und fuhr mit dem Zeigefinger sehr vorsichtig ihre Wirbelsäule entlang. »Ich werde nichts tun, was du nicht auch willst.« Dann drehte er sich um und kletterte die schmale Treppe hinauf an Deck.

Emma atmete tief aus und schloss kurz die Augen. Sie war es nicht gewohnt, dass ein Mann sie so offensiv anmachte, und schon gar nicht ein so junger, attraktiver Mann. Was führte er im Schilde? Er hatte doch nicht wirklich vor, sie hier an Bord zu verführen, in dieser Enge, in Anwesenheit ihres Mannes, der sie ja jederzeit ertappen könnte?

Der Gedanke an einen Seitensprung mit dem jungen Skipper erregte sie mehr, als ihr lieb war. Während sie zwei kleine Tassen unter die Maschine schob und den Hebel betätigte, stellte sie sich vor, dass er wieder hinter ihr stand.

Diesmal presste er seinen Körper ganz eng gegen ihren Rücken, sodass sie an ihrem Hintern seine Erektion spüren konnte. Seine Hände glitten nach vorn und strichen über ihren nackten Bauch hinauf bis zu ihren vollen Brüsten, die das minimale Bikinioberteil kaum bedeckte. Seine rauen Finger kniffen in ihre steif gewordenen Nippel und rieben daran, während sie ihren heißen Rücken an ihn lehnte und die Muskulatur seines Oberkörpers deutlich auf ihrer Haut spürte.

»Na, träumst du wieder?« Emma zuckte zusammen, als Jason sich plötzlich neben sie in die kleine Küche schob. Mit hochroten Wangen schaltete sie die Espressomaschine ab und griff nach dem Tuch in der Spüle, um den übergelaufenen Kaffee, der langsam von der Arbeitsfläche auf den Boden tropfte, aufzuwischen.

»Meine kleine Träumerin«, sagte Jason grinsend und nahm die randvolle Tasse an sich. »Ich wusste doch, dass dich die kleine Bootstour ganz sicher zu vielen schönen Geschichten inspirieren würde.«

Emma murmelte etwas und wischte noch immer hektisch auf dem inzwischen längst sauberen Boden herum. Am liebsten wäre sie nicht aufgestanden, aus Angst, dass Jason den feuchten Fleck in ihrem Bikinistring sehen könnte.

»Antoine hat das Steuer für mich übernommen, damit ich ein bisschen Zeit mit dir verbringen kann. Er meinte, du würdest dich sonst vielleicht langweilen an Bord.« Sie schnaufte und warf den schmutzigen Lappen in das Spülbecken.

Jason schob sie aus der Küche heraus. Sein kleiner Bauch streifte dabei ihren Arm, und sie versuchte verzweifelt, nicht an die straffen Muskeln des Jungen zu denken, die sich unter dem engen Shirt abgezeichnet hatten. Durch die Öffnung am oberen Rand der Treppe konnte sie seine Füße sehen, während er hinter dem Steuer stand. Nackt, nass und barfuß, mit kurz geschnittenen Zehennägeln und feinen, blonden Härchen auf dem Fußrücken.

Sie ließ sich auf das weiße Lounge-Sofa fallen und schlug die Beine übereinander, was ein sofortiges Zucken in ihrem Schoß zur Folge hatte.

»Gefällt dir der Trip bisher?«, brachte sie hervor und hielt sich dankbar an ihrer Kaffeetasse fest.

»Oh ja!« Jason trank schlürfend und schnalzte anschließend genießerisch. Er machte immer so schreckliche Geräusche beim Essen und Trinken, die sie früher nicht an ihm wahrgenommen hatte. Aber jetzt nervten sie nur noch.

»Das Meer ist großartig, und wir haben das beste Segelwetter, eine schöne Brise und strahlende Sonne. Kommst du nachher wieder mit rauf? Du kannst dich aufs Boot legen und sonnen, oder wenn du magst, auch eine Runde schwimmen, das Meer ist sehr warm.«

Emma schüttelte sich bei dem Gedanken. »Ich gehe doch nicht hier draußen im Meer baden«, sagte sie verärgert. »Es ist zu tief, zu dunkel und es sind bestimmt Millionen von Fischen darin. Igitt.«

Jason leerte die winzige Kaffeetasse in einem Zug und schlug sich mit beiden Händen auf die Oberschenkel, bevor er aufstand.

»Vielleicht überlegst du es dir noch mal.«

Emma hob die Schultern und blieb enttäuscht sitzen. Wie gern hätte sie ihm jetzt einfach ins Ohr geflüstert, dass er sie ficken sollte. Sie war so heiß, dass sie sogar einem Quickie mit Jason nicht abgeneigt wäre. Aber solche Worte brachte sie nicht über die Lippen, dazu war sie viel zu gut erzogen, und Jason wäre wahrscheinlich in eine Art erektionslose Schockstarre verfallen, wenn seine brave Ehefrau so etwas zu ihm sagte. Zudem störte sie die Anwesenheit des Skippers, und sie würde sich sowieso nicht fallen lassen können aus Angst, dass er sie beobachten könnte.

Nachdenklich sah sie die Treppe hinauf. Antoine kratzte sich mit dem linken Fuß an der rechten Wade und schob dabei den Jeansstoff bis zum Knie hinauf. Seine Schenkel waren gut trainiert und angenehm muskulös, ohne knubbelig zu wirken. Die Härchen waren von der Sonne gebleicht,und sie ertappte sich dabei, wie sie in Gedanken die Konturen seiner Waden nachfuhr.

Dann gesellten sich Jasons Füße hinzu, die in alten Trekkingsandalen steckten, die sie ihm auch nach fünf Jahren Ehe nicht hatte abgewöhnen können. Sie ging zurück in die Küche, um die Tassen dort abzustellen.

***

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