Читать книгу Mein englischer Liebhaber - Leonie Bach - Страница 7
4. Kapitel
ОглавлениеEngland ist Asbach. Alles uralt hier, vom Buckelpflaster bis zum Dorfbobby, der wahrscheinlich Madam Tussauds Wachsfigurenkabinett entsprungen ist. Alles stinklangweilig, findet Jennifer. Erst recht in Ashburton-on-Sea. Was ist ihrer Mutter nur eingefallen, sie ausgerechnet hier für ein Auslandsjahr einzuquartieren und zu erzählen, es wäre ein herrlicher Ort mit lauter reizenden, spannenden Menschen?
Pah. Allein schon ihre Gastmutter. Mrs. Molloway ist eine vertrocknete Kalkleiste mit lilafarbenem Haar, die vier fette Katzen verhätschelt und den ganzen Tag mit Jennifer Unkraut jäten und über Rosen und Gärten und anderes Grünzeug rumpalavern will. Mit hysterischer Quietschstimme und einem «it’s lovely, isn’t it?« zwischen jedem Satz.
Dabei soll man lebendiges Englisch lernen, pfff. Besser, man bleibt einfach im Bett liegen, auch wenn es ziemlich unerträglich ist, die ganze Zeit auf eine Rosentapete zu starren, sich eine rosengeschmückte Tagesdecke aus Nylon bis ans Kinn zu ziehen und darauf zu warten, dass hinter den Rosenvorhängen endlich die Sonne untergeht, damit man wenigstens in den Pub am Hafen schleichen kann.
Da bekommt sie zwar nur Ginger Ale oder Cola, aber verrauchte Kneipe mit Dartscheibe und ein paar Asekenkerlen, Typ Matrosenverschnitt, in Muscle-Shirts, ist besser als rosenschwangeres Kitsch-Cottage mit Mrs. Molloway und nur zwei funktionierenden TV-Kanälen.
Seit vier Tagen hat Jennifer Herbstferien und jede Menge Rosen und Mrs. Molloway um die Ohren, statt cool irgendwo abzuhängen wie die anderen Gastschüler.
Die sind allein nach London gedüst, geben sich in Brighton gepflegt die Kante oder rattern wenigstens mit ihren guest parents durchs Land. Am liebsten hätte Jennifer allerdings daheim in Wingen eine Atempause eingelegt.
Das darf sie natürlich nicht, weil Mom ihre Scheidungspläne vor ihr geheim halten will. Als ob das so ein Aufreger wäre! In Deutschland bestand ihre halbe Klasse aus Scheidungswaisen und Trennungskids, die bei ihren zersprengt lebenden Resteltern jede Menge Kohle und steile Klamotten abgreifen konnten, um ihr Leiden zu mindern!
War krass peinlich – so wie Jennifer –, zum Rest zu gehören, der daheim eine mehr oder minder funktionierende Regierung sitzen hatte, die nächtliche Ausgangssperren verhängt, die Chipszuteilungen rationiert und das Taschengeldbudget festsetzt.
Sie rollt sich auf den Bauch und grabbelt auf der geblümten Tagesdecke nach ihren Salt-and-Vinegar-Crisps. Chips mit Essig- und Salzgeschmack! Nicht gerade ein Trost.
Andere gibt’s im Dorfladen aber nicht, dafür jede Menge Unterhosengummi, Stickvorlagen, Angelhaken, Jagdmunition und grüne Gummistiefel in allen Größen – so was von Provinz hier. Dagegen ist Wingen eine swingende Metropole.
Ashburton ist meilenweit weg von London und irgendwelchen Aufregungen, aber es ist leider Moms Jugendtraum vom ultimativen Glück, den sie unbedingt an ihre Tochter weitergeben wollte.
Typisch. Was sie an diesem Dorf bloß gut gefunden hat?
Jedenfalls hält sie Jennifer immer noch für irgend so ein Pippimädchen, das man mit einer Boygroup-CD und einer Kinokarte für »Titanic« begeistern kann.
Dabei war es Mom, die auf so’n Scheiß abgefahren ist, die bei »Titanic« mehr Wasser vergossen hat, als über die Leinwand plätscherte, und die – ganz übel – bei N’Sync vorne an der Bühne stand und mitsang! An Jennifers Seite hat sie immer voll die Gefühlsschwangerschaft raushängen lassen. Voll peinlich, wenn Eltern meinen, sie seien noch jung.
Pillepalle, die Zeiten sind längst vorbei, nur Mutter checkt nichts. Papa ist ganz okay. Der hält sich wenigstens raus und die Klappe. Wenn es nach ihm ginge und wenn er erst mal geschieden wäre, dürfte sie bestimmt nach London.
Sie müsste sich nur für die Grammatikkenntnisse irgendwelcher schlecht erzogener und sozial benachteiligter Kids aus den ehemaligen Kolonien interessieren oder so, und schon könnte sie in die coolsten Clubs von Soho Feldforschung betreiben. Dafür würde sie ein Jahr auf der Insel dranhängen. Yeah. Aber stattdessen ...
Stattdessen nähert sich auf dem Gang Mrs. Molloways Zittersopran mit einem Vorschlag: »What about a trip to Ashburton House, Jennifer? They have such a lovely park there. Today they’re giving their traditional garden party with ...«
Umwölkt von Lavendelparfüm und in einem geblümten Baumwollkleid Marke cheap & awfull (C&A), steht Mrs. Molloway in Jennifers Zimmer und brabbelt was von einem Gartenfest mit Kinderkarussells, Wurfbuden, Ponyreiten, Applepie-Wettbewerben, Rosenprämierungen und »such a lovely day, isn’t it?«.
Die olle Trutsche hängt ihr schon seit Ferienbeginn mit irgendwelchen traditionell englischen Ausflügen in den Ohren. Gestern waren sie zum cream tea – trockene Milchbrötchen mit dick Sahne und Marmelade, würg! – in Torquay. Was für eine Schnarchtown, ein einziges Trottelmuseum, lauter Rentner.
Steht sogar im Reiseführer. Irgendein Dichter, ein gewisser Kipling oder wer, hat Torquay schon neunzehnhundertschlagmichtot als Ort beschrieben, »den ich allzu gerne aufrütteln würde, indem ich nur mit meiner Brille bekleidet durch die Straßen tanze«.
Jennifer hatte leider keine Brille dabei, und Mrs. Molloway kennt Kipling wahrscheinlich nicht. Dafür kommt die jetzt mit Kinderkarrussells ums Eck, der bisherige Höhepunkt, was sagt man dazu?
Jennifer probiert’s mit dem berühmten Queen-Zitat: »I’m not amused.«
Sie erntet nur ein ziemlich kühles »Pardon?«.
Echt Mrs. Molloway, bei Widerworten stellt sie sich einfach taub, hat sie die ganzen letzten Tage gemacht. Aber jetzt ist Schluss mit lustig, findet Jennifer, genug Kinderbespaßung. Jennifer behauptet, sie habe Kopfschmerzen, und legt sich leidend die Hand an die Stirn, ein paar Chips bleiben dran kleben, gibt wahrscheinlich Pickel so von außen.
Von Krankheiten hält Mrs. Molloway allerdings nicht viel.
»At your age!«
Na und? Nur weil man um die sechzehn ist, soll man nicht schwer leiden? Manche sterben in dem Alter bereits. Gerade in Great Britain, an BSE oder Maul- und Klauenseuche und so, vorher werden sie sogar noch irre. Aber das sind die Engländer ja sowieso – fahren auf der falschen Straßenseite, versauen Chips mit Essig und sehen überall Gespenster.
»Du kannst überhaupt keine Kopfschmerzen haben«, sagt Mrs. Molloway in sehr strengem Englisch. Das merkt man daran, dass kein lovely im Satz vorkommt. »Im Hafen-Pub bekommst du nur Softdrinks, und gestern habe ich dich so lange über die Steilklippen und die Strandpromenade von Torquay gescheucht, dass du genug Sauerstoff und Energie für die nächsten zwei Monate getankt hast.«
Wie bitte? Jennifer setzt sich im Bett auf. »Pub? Da geh ich nie hin. Wo ist der überhaupt?«
Mrs. Molloway zerrt die Gardinen auseinander und hebelt die Fensterflügel auf, Vogelzwitschern drängt mit aller Macht ins Zimmer. Unterirdischer Lärm. Haben die Amseln vielleicht im Lotto gewonnen?
Mit einem leicht misslungenen Lady-Lächeln – es liegt ein Hauch zu viel Triumph darin – dreht sich Mrs. Molloway zu Jennifer um.
»Glaubst du, du bist die erste Gaststudentin, die versucht, mich zu beschwindeln? Schon deine Mutter hatte es faustdick hinter den Ohren, aber die war bereits einundzwanzig, als sie hier war, und wirklich wild. Sie hätte sich nicht mit Ginger Ale und Hilfsmatrosen begnügt.«
Jennifer lässt sich stöhnend zurück aufs Bett fallen. Auch das noch, jetzt wird ihr wieder ihre ewig jugendliche Mama unter die Nase gerieben. Und was heißt wild? Wahrscheinlich hat sie sich 1980 oder so eine ganze Barcadi-Cola reingezogen und die Musik lauter gedreht. Muss das ein Schock für Mrs. Molloway gewesen sein. Jetzt glaubt sie wahrscheinlich, sie kennt das Leben.
»Wie wäre es, wenn du dir ein hübsches Kleid anziehst und ein Lächeln aufsetzt – und endlich deinen Hintern aus dem Bett schwingst, bevor du daran festklebst, my dear?«
Jennifer unterbricht ihr Stöhnen. Wie bitte? My dear ist klar, aber hat Mrs. Molloway gerade ass gesagt? Hintern? Kann doch nicht. Gibt’s doch nur auf Rapper-Scheiben solche Wörter. Jennifer setzt sich auf und wirft der lächelnden Lady einen scharfen Blick zu.
Könnte sich lohnen, ein bisschen mehr englische Vokabeln zu pauken. Mrs. Molloway sortiert süßlich lächelnd ein paar welke Rosen aus einer Vase aus. Die und ass? Nie im Leben.
»Ich könnte natürlich auch deine Mutter anrufen und ihr berichten, dass du mit Ecstasy herumexperimentierst und heimlich Jungs hinter dem Pub triffst. Ich denke, dass würde ihr kaum gefallen. Sie ist ja inzwischen erwachsen. Und die, die in ihrer Jugend sehr wild und ausschweifend waren, sind im reiferen Alter meist besonders streng und altmodisch. Ich habe da so meine Erfahrungen. Wenn ich nur an Lord Fitzwilliam denke! Überhaupt keinen Humor und Sportsgeist mehr. Shocking. Jedenfalls würde das mit den Drogen und dem Sex deiner Mutter so wenig gefallen, dass sie den nächsten Flieger nehmen würde ...«
Jennifer ist mit einem Satz aus dem Bett. Ihre nackten Füße versinken in einem rosafarbenen, verschmuddelten Plüschteppich, der ein Muster hat, das man normalerweise sieht, wenn man sich die Augen zu sehr reibt. Außerdem hat sie den Verdacht, dass man sich bald mit dem guten Stück unterhalten kann. Schlampig sind die Engländer, speziell Mrs. Molloway, nämlich auch gern. Und können sich von nichts Altem trennen, weder von Sperrmüll noch von der Queen.
Zurück zur Gegenwart. In der droht die Lady immer noch mit Mom. Jennifer zwingt sich zu einem hoffentlich herzigen Lächeln.
»Was denken Sie sich nur, Mrs. Molloway! Ich habe noch nie Ecstasy genommen, und Jungs finde ich saudämlich. Erst recht die Dorftrottelparade, die im Hafen abhängt und nach Fisch und Diesel riecht.«
Mrs. Molloway schüttelt leicht indigniert den Kopf. »Es ist wirklich eine Schande, wirklich.«
»Ich lüge nicht, ich habe noch nie ...«
Mrs. Molloway unterbricht sie mit einer energischen Handbewegung. »Das ist ja das Traurige. Du liegst nur im Bett und lässt das Leben an dir vorbeiziehen. Samt aller Jugendsünden. In den Pub schleichen, um Ginger Ale zu trinken! Nennst du das vielleicht ein Abenteuer? Wer soll sich denn darüber aufregen? Ich jedenfalls weigere mich entschieden, das zu tun.«
Jennifer stampft wütend mit dem Fuß auf, eine bessere Antwort hat sie auf Anhieb nicht parat. Keine sehr überzeugende Geste. Der Teppich fängt jedes Geräusch ab und schluckt es gierig.
Gemeinheit! Wer hätte gedacht, dass die alte Dame so hinterhältig und ekelhaft sein kann?
»Ich finde den Pub jedenfalls bei weitem abenteuerlicher als Kinderkarrussells und Gartenpartys! Oder backen die ihre applepies mit Ecstasy? Dann könnte ich es ja mal probieren.« Bätsch! Jennifer streckt in Gedanken die Zunge raus.
Mrs. Molloway lächelt nur sehr lieb und geht zum Kleiderschrank, einem antiken Monster, das quietscht und Mottenkugelgas ausstößt, sobald man es öffnet.
Das Zeug ist mindestens so gefährlich wie Ecstasy! Mrs. Molloway schiebt Jennifers Kleidung auf der Stange hin und her, begutachtet eine Hose – »horrible, indeed« – und zerrt dann einen H&M-Fummel aus dem vergangenen Jahr raus. Damals waren Pink und Rosenmuster in. Klar, dass sie das gut findet.
»Genau das Richtige für eine Party im Schlossgarten. Müsste dir noch passen. Trotz der ganzen fetten Chips.«
Na toll, eine Engländerin hält ihr Vorträge über gesunde Ernährung. Und was bitte schön ist mit diesen Schwammkuchen – sponge cake – voll mit Sirup und Vanillecreme, die sie sich abends reinschaufelt? Und dem cream sherry und den Brötchen mit dicker Sahne obendrauf?
»Ich will zu keiner Gartenparty. Schon gar nicht auf irgend so ein dämliches Schloss. Mein Vater sagt, dass der ganze britische Adel eine ausbeuterische Schmarotzerbande ist, die abgeschafft gehört. Die Queen zuerst. Ich glaube, er würde sogar selbst Hand anlegen, falls nötig.« Jennifer zieht ihre flache rechte Hand wie ein Messer über ihre Kehle und rollt mit den Augen.
Mrs. Molloway erstarrt in ihrer Bewegung.
Aha, so muss man der Dame kommen. Majestätsbeleidigung, das zieht hier noch. Echt Asbach diese Briten.
»I never thought!«, stößt Mrs. Molloway aufgebracht hervor. Fast tut sie Jennifer ein bisschen Leid, wo sie doch all diese Sammeltassen im Vitrinenschrank stehen hat: zum Geburtstag der Queen, zum Thronjubiläum, zum Hochzeitstag, zum Angedenken an deren ungezogene Schwiegertochter Di und ihren Sohn Prinz Segelohr. Die ganze Mischpoke mit Goldrand und Wappen.
»Beseitigt? Hat dein Vater das wirklich gesagt?«
Jennifer malt mit dem nackten Zeh Kreise in den Plüschteppisch.
Mrs. Molloway legt Jennifers Rosenkleid aufs Bett und streicht es glatt, dann setzt sie sich daneben und seufzt sehr tief. Hat wahrscheinlich endlich erkannt, wie hoffnungslos überholt das Muster ist.
»After all these years. Your dad must be a very jealous guy!«
Wie bitte? Dad und jealous? Was hieß das nochmal, verflucht. Ach ja. Eifersüchtig. Eifersüchtig? Ihr Dad? Auf König und Konsorten? Im Leben nicht. Der hat sich zu Zeiten der Friedensbewegung doch vor jeden Wasserwerfer geschmissen und später Unterschriften gegen Helmut Kohl gesammelt, der überhaupt kein König war, sondern nur der Bukako – Bundeskanzler Kohl. Dem, also Dad, war in jungen Jahren nichts zu peinlich.
»He never wanted to be a king or so!«, sagt Jennifer und kommt sich sofort sehr blöd vor. Klar wollte ihr Vater nie König sein. Er ist schließlich Wissenschaftler und lebt – anders als die Briten – im neuen Jahrtausend, nicht dreihundert Jahre davor.
Mrs. Molloway schüttelt den Kopf, murmelt was von »you silly girl« – »du albernes Mädchen«. Ausnahmsweise sind sie mal einer Meinung. Jennifer lenkt ein.
»Na ja, es sind ja eure Lords und Könige und so. Die könnt ihr natürlich behalten, solange ihr wollt, gibt es ja kein Gesetz gegen.«
Mrs. Molloway schenkt ihr einen sehr ernsten Blick.
»Das meinte ich nicht. Dein Vater muss immer noch sehr eifersüchtig auf einen ganz bestimmten Lord sein, wenn er sogar an Mord denkt. Dabei kennt er ihn nicht einmal.«
»Pardon?«
»Nun ja. Ich rede von unserem Lord Fitzwilliam of Ashburton. Immerhin wollte der deine Mutter heiraten. In Gretna Green. Und glaube mir, für einen Briten mit einer Ahnenreihe bis zurück zu William dem Eroberer war diese Idee, wie soll ich sagen, geradezu – well – shocking. Eine Deutsche. Scandalous. Noch dazu bürgerlich, wenn überhaupt das. Impossible! Fitzwilliams Mutter hat alles getan, um diese Heirat zu unterbinden. Sein Vater wäre dafür sicher sogar über Leichen gegangen. Ziemlich raue Gesellen diese Ashburtons. Mein Gott, was waren sein Sohn und deine Mom für ein Paar. So jung, so wild, aber natürlich hatten sie keine Chance. Nicht damals. Ich weiß, wovon ich rede.«
Mrs. Molloway streichelt gedankenverloren das Rosenkleid und zupft unsichtbare Flusen.
Jennifer kommt kaum mit dem Übersetzen nach. Heiraten, to wed, ist klar, ancestors sind Ahnen, und couple heißt Ehepaar. Aber das Ganze macht so gar keinen Sinn.
Wer ist denn William der Eroberer, und warum sollte der ihre Mutter heiraten wollen? Wo die doch einen Mann hat. Ach nee, der Eroberer ist einer aus dem Geschichtsbuch, ganz olle Mumie. Lord Ashburton, der war’s. Der wollte Mom also heiraten? Cool, ein echter Adliger mit Schloss und Parks und Titeln und Karussells. Voll cool.
Oder nicht?
Immerhin ist er ja ein ausbeuterischer Schmarotzer, meint Papa. Armer Papa. Der hat nur seine Grammatik und eine winzige Villa, die allerdings Mamas Idee war. Mama, die ein Schloss hätte haben können und jede Menge Personal, um es zu putzen. Nicht schlecht, zu Hause haben sie nicht mal ‘ne anständige Geschirrspülmaschine. Woran ist das bloß gescheitert? Also, das mit dem Schloss. Man kennt sich einfach nicht mehr aus. Jennifer greift nach der Chipstüte. Leer. Mist.
Mrs. Molloway erhebt sich. »So, how about the garden party?«
Jennifer starrt einen Moment auf die Rosentapete. Will sie die wirklich noch acht Stunden auf sich wirken lassen? Nö.
»Ist dieser Lord auch auf der Party?«
»Of course! It’s his great day. He loves roundabouts.«
Muss wirklich debil sein, der Gute, sollte man sich glatt mal anschauen. Viel langweiliger als hier im cottage wird’s schon nicht werden. Und außerdem kann man ein bisschen Material über Moms Jugend sammeln.
Ihre wilde Jugend – haha – mit einem adligen Volltrottel an ihrer Seite. Pfff. Wahrscheinlich haben sich die beiden mit schwarzen Tee betrunken und getrocknete Rosenblätter gekifft.