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hinten die anden

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Die schneebedeckten Berge der Cordillera am Horizont. Die dünnen Stämme der zurückgeschnittenen Reben bewegen sich in entgegengesetzte Richtung und rufen mir die Trance in Erinnerung, die diese Landschaft aus schnell vorüberziehenden Stöcken stets bei mir ausgelöst hatte. Ich kurbele das Fenster herunter, um mich mit wilder Luft anzufüllen, die meine Lungen reizt. Das Land zu atmen ist heute eine Form der Vergiftung. Eine weitere ist diese Fahrt zurück. Das Einfallen in eine Zeit, die es nicht mehr gibt. Das Hinausfallen aus der Gegenwart. Unserem Ausflug in dieses Tal fehlt jene Dramatik, die die Reise für die ersten Einwanderer besaß. Ich denke an ihre erwartungsvollen, aber vor allem mühseligen Fahrten, bei denen sie im Gegensatz zu den europäischen Einwanderern von keiner Regierung unterstützt wurden, mit keinerlei Hilfe rechnen konnten. Die Schiffe legten in Haifa ab, liefen unterwegs einen Hafen im Mittelmeer an (Genua oder Marseille), bevor sie nach Amerika weiterfuhren, die unteren Decks der dritten Klasse vollgestopft mit Arabern, Mäusen und hungrigen Kakerlaken. Diese fahrenden Araber waren orthodoxe Christen, die von den Türken verachtet wurden. Man betrachtete sie als Agenten des Westens, als Vorposten Europas, von feindlichen Nationen protegiert. Paradoxerweise verließen sie, diese Araber, ihre Länder mit einem osmanischen Pass, der es ihnen erlaubte, diesem Reich und einem Militärdienst in Kriegszeiten zu entfliehen, bei dem sie nur Kanonenfutter sein würden. Wer durchkam, entrann der Todesstrafe, aber nicht diesem Widerspruch: für immer den Beinamen Türke zu tragen. Der Name des Feindes prägte sich als ewiger Fluch auf die verschwommene Landkarte ihrer Einwanderung. Die Araber zogen andere Araber nach sich, nach Lateinamerika, nach Chile, und in erstaunlichen Mengen; an jedem Punkt dieses Tals zwischen den Cordilleras pflanzten sie die Legende, das neue Land habe eine syrische, libanesische oder palästinensische Seele, so dass man das gleiche Leben dort nachleben könne, wie es war und niemals mehr sein würde. Sie redeten sich ein, dass es ihre einzige Chance war. Inmitten von Gärten mit Aprikosen- und Olivenbäumen, später mit Avocados, Auberginen und Zucchini, die sie italienische Kürbisse nannten, und süßen Tomaten, so prall, dass sie zu bersten schienen. An den Abenden im Schutz der Weinreben, deren Blätter man von September an ernten musste, bevor der Herbst sie zu Pergament machte. Unter ein und derselben zersetzenden Sonne vermehrten sich die bereits zahlreichen Palästinenser, bis sie doppelt so viele waren wie die anderen Araber, die sich mit ihnen eingeschifft, mit ihnen Halt in Río de Janeiro gemacht und mit ihnen all die Monde über dem Meer hatten aufsteigen sehen, bis zur Ankunft in Buenos Aires, die mit ihnen auf Maultieren, von Treibern geführt, die Cordillera überquert hatten oder später in den Waggons der Transandenbahn, die inzwischen stillgelegt ist.

Heimkehr ins Unbekannte

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