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An höchster Stelle steht die Sicherheit

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Ich gehe bei meinen Pferdeschauspielern nie Risiken ein. Das ist auch der Grund, weshalb ich mir so viel Zeit für die Vorbereitungen auf einen Film und das Proben von Abschnitten nehme. Ich bin nur ein kleines Puzzlestück im großen Gesamtbild des Filmemachens und muss gut kommunizieren. Trainer ohne genügend professionelle Erfahrung oder Ausbildung können oft nicht sonderlich gut mit Re­gisseuren kommunizieren, was zu noch mehr Fehlern führen kann.

Es ist nicht einfach, wenn der Regisseur will, dass das Pferd et­was tut, und ich ihm sagen muss, dass das Tier diese Handlung nicht gefahrlos ausführen kann. Komplexe Szenen erörtere ich schon Mo­nate im Voraus mit dem Regisseur. Dabei biete ich mehrere Optio­nen an, wie man etwas Bestimmtes für die Kamera erreichen kann. Ich erkläre, was Pferde leisten können, und zeige dem Regisseur, dass seine Vision dennoch umgesetzt werden wird. In Gefährten sorgten computergenerierte Bilder (CGI) für Spezialeffekte, und ein Animatronik-Pferd führte die Handlungen aus, die echte Pferde nicht erbringen können. Ganz egal, wie gefährlich eine Szene im Film aussieht - ich habe sie vorher in vielen Stunden ohne jede Ge­fahr für das Pferd vorbereitet.


Finder und Bobby Lovgren © Ali Bannister;

Chepstow, Monmouthshire, UK, www.alibannister.com

Der Panzer, über den Joey in Gefährten sprang, hätte nicht in ein großes Wohnzimmer gepasst. Wir mussten eine Rampe bauen, da­mit Finder in der Szene, in der der Panzer Joey davon abhält, Albert zu folgen, hinaufrennen und über den Panzer springen konnte. Fin­der sprang einen Meter weit und rannte weiter, als er die andere Sei­te des Panzers erreicht hatte. Wir drehten die Szene auf einem ehe­maligen Militärflugplatz, auf dem sie den Drehort errichtet hatten. Als ich am Drehort ankam, wirkte der Drehort so authentisch, als hätte ich eine Kriegszone betreten. Alleine hätte ich mich dort nicht ger­ne aufgehalten; so real wirkt er. Wir machten mehrere Aufnahmen ohne CGI. Am Schluss wurde es eine Szene, bei der man Gänsehaut bekommt.

Da so vieles mit CGI gedreht wird, gehen die Filmbesucher und Kritiker davon aus, die Pferdeaktionen, die wir so sorgfältig und si­cher gefilmt haben, wären nicht echt. Das enttäuscht mich. Für den Film Racing Stripes, der in Südafrika gedreht wurde, trainierte ich ein Pferd und ein Zebra, die selbstständig zusammenarbeiten mussten. Manche Leute, die den Film sahen, schätzten, dass 90 Prozent der Pferd-und-Zebra-Szenen CGI und nur 10 Prozent echt seien. In Wahrheit war es genau umgekehrt.

Gefährten erhielt die höchste Tiersicherheitsauszeichnung des amerikanischen Tierschutzbunds (AHA). Ein Tierarzt war jeden Tag am Drehort. Auch helfen die Tierschutzbeauftragten aus, wenn ein Zuschauer oder Komparse sich um die Sicherheit des Filmtiers sorgt. Ich habe nicht die Zeit, zu erklären: „Ja, ich halte eine Peit­sche in der Hand, aber ich benutze sie nicht. Wenn das Pferd Angst vor mir hätte, würde es wegrennen. Die Peitsche dient allein als Ver­längerung meines Arms, um es zu dirigieren.“ Stattdessen beruhigt der AHA-Tierschutzbeauftragte die Person und erklärt ihr, dass das Tier nicht misshandelt wird.

„Was mir von Anfang an wichtig war, war, dass die Pferde keinen Risiken ausgesetzt werden durften. Sie durften noch nicht einmal einen Krat­zer erleiden. Ihre Sicherheit musste gewährleistet sein. Ich wollte nicht, dass ein Pferd verletzt oder Schaden erleiden würde. Mit so etwas könnte ich nicht leben, weil ich Pferde liebe. Die Tierschutz­beauftragte hätte jederzeit abbre­chen können, wenn sie das Gefühl gehabt hätte, dass eines der Pferde überfordert war ... oder wenn sie hät­te befürchten müssen, dass etwas den Pferden schaden könnte. Ich wollte den amerikanischen Tierschutz­bund als Teil des Ganzen im Boot ha­ben - es war eine ganz wichtige Zusammenar­beit.“3 - Steven Spielberg, Regisseur von Gefährten
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