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»Wie lange bleibt ihr weg?«, fragte Jeff seine Mutter.

Er stand in der Schlafzimmertür seiner Eltern und sah zu, wie sie ihren kleinen Rollkoffer packte.

»Nur zwei Tage«, sagte Patricia, faltete eine Bluse zusammen und schob sie seitlich hinein. »Du übernachtest doch bei deinem Freund. Das wird lustig.«

»Und was machen wir mit Pepper?«

Kaum hatte Jeff ihren Namen gesagt, tapste seine Hündin auch schon ins Zimmer. Den Kopf aufs Bett gelegt, beobachtete sie Patricia ebenfalls beim Packen.

»Pepper kommt mit dir mit. Alle freuen sich auf euch. Die ganze Familie Thomas liebt Hunde. Und Kevin hat Pepper doch besonders gern, oder?«

Jeff nickte betrübt. Ihm wäre es lieber gewesen, wenn seine Eltern überhaupt nie verreist wären.

»Und warum müsst ihr noch mal weg?«, fragte er.

»Wir müssen zu einer Konferenz«, antwortete seine Mutter. »In der Arzneimittelindustrie gibt es andauernd Konferenzen. Irgendwo muss man ja über die ganzen neuen Medikamente reden, die sich die Leute so ausdenken.«

»Damit alle Menschen länger leben können?«

»Nicht nur länger, sondern auch gesünder.«

»Aber wenn niemand mehr krank wird und niemand mehr stirbt, quillt die Erde irgendwann vor Menschen über.«

Patricia hörte auf zu packen und sah ihren Sohn lächelnd an. »Na, ich glaube, irgendwann muss jeder an irgendetwas sterben. Aber bis dahin sollte es uns doch so gut wie möglich gehen. Damit wir das Beste aus unserer Zeit machen können.«

»Ja, schon«, meinte Jeff. Wirklich überzeugt war er allerdings nicht. »Aber was, wenn –«

»Patsy!«

Jeffs Vater eilte ins Zimmer. Er wirkte ziemlich gestresst.

»Das Taxi ist da«, sagte er und strubbelte Jeff durch die Haare. »Ich dachte, du wärst längst fertig mit Packen!?«

»Bin ich auch, Edwin. Ich habe nur noch ein paar Kleinigkeiten reingequetscht.«

»Dann mach das Ding lieber schnell zu, sonst fliegt der Flieger ohne uns!«

Kurze Zeit später ging Jeff mit Pepper quer über die Straße zu dem Haus, in dem sein Freund Kevin wohnte. Doch statt gleich zu klingeln, sah er noch zu, wie das Taxi mit seinen Eltern davonfuhr und um die Ecke verschwand.

Auf der Rückbank des Taxis griff Patricia nach Edwins Hand.

»Ich habe Angst«, flüsterte sie.

»Ich weiß«, sagte er. »Ich auch.«

»Was, wenn uns etwas zustößt? Wenn sie –«

»Uns passiert schon nichts. Und wenn wir der Zeitung erst mal alles erzählt haben, hätten sie nichts mehr davon, uns etwas anzutun. Dann weiß die ganze Welt Bescheid.«

»Aber wenn doch, was wird dann aus Jeff? Wer soll sich um ihn kümmern?«

»Meine Schwester würde ihn bestimmt zu sich nehmen«, sagte Edwin.

»Ich kann deine Schwester nicht ausstehen«, meinte Patricia.

»Ja, sie ist ein bisschen schwierig. Aber Jeff würde es an nichts fehlen, da bin ich mir sicher. Und außerdem ist –«

»Welches Terminal?«, fragte der Taxifahrer.

»Äh … Terminal eins«, sagte Edwin mit lauter Stimme, ehe er sich wieder leise an Patricia wandte. »Das wird schon alles. Wir tun das Richtige. Ich meine, das Institut, Madam Director – das kann so nicht weitergehen. Hunde sind die eine Sache, aber so, wie sich das Ganze entwickelt …«

Das Taxi hielt am Ankunftsbereich des Flughafens, der Fahrer stieg aus und half ihnen mit ihrem Gepäck.

Und als Patricia und Edwin Conroy das Terminal betraten, zog er ein Handy aus der Tasche und wählte.

»Daggert?«, sagte er. »Sie sind da.«

Chase

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