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William Lovell an Eduard Burton


Dover.


London liegt hinter mir mit allem seinem Glücke, Frankreich vor mir! – Ich komme soeben von den erhabenen Klippen zurück, deren Schilderung wir beide so oft in dem gigantesken Werke des unsterblichen Shakespeare bewundert haben. – Mir war's, als könnt ich in die Zukunft hineinsehn, als wären die Schleier eben im Begriffe herunterzufallen, die sonst vor diesem Schauplatze hängen – die See rauschte tief unter mir und wogte und schlug ohnmächtig an die unerschütterlichen Klippengestade, Wolken standen aus dem Meere auf und schritten durch das ruhige Blau der unübersehbaren Wölbung – ohne fröhlich zu sein, ohne Traurigkeit sah ich in die unendliche Natur hinaus – der Wind blies über die See hin, die Dornblumen am Felsen zitterten, ich stand ruhig. Das Wogen der Flut rauschte leise herauf – tausend Sonnen tanzten in dem wiegenden Meeresspiegel – ja Freund, der Mensch hält gewiß selbst die Zügel seines Schicksals, er regiere sie weise, und er ist glücklich; läßt er sie aber mutlos fahren, so ergreift sie ein ergrimmter Dämon und jagt ihn wutfrohlockend in das furchtbare, schwarze Tal hinab wo alle Geburten des Unglücks auf ihn lauern. – Darum wollen wir Männer sein, Eduard, und ohne Zagen unser Schicksal regieren, auch wenn tausendfaches Unglück den Wagen in den Abgrund zu schleudern droht.


William Lovell

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