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An den Kapellmeister Hofmeister in Leipzig.

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Wien am 15. December 1800.

Geliebtester Hr. Bruder!

Ich habe dero Anfragen schon mehrmalen beantworten wollen, bin aber in der Briefstellerei erschrecklich faul, und da steht’s lange an bis ich einmal statt Noten trockene Buchstaben schreibe, nun habe ich mich endlich einmal bezwungen, dero Begehren Genüge zu leisten. – Pro primo ist zu wissen, daß es mir sehr leid ist, daß Sie mein geliebter Hr. Bruder in der Tonkunst mir nicht eher etwas zu wissen gemacht haben, damit ich Ihnen meine Quartetten hätte zu Markt bringen können, so wie auch viele andere Sachen, die ich nun schon verhandelt. Doch wenn der Hr. Bruder eben so gewissenhaft sind als manche andre ehrliche Stecher, die uns arme Komponisten zu Tod stechen, so werden Sie schon auch wissen, wenn sie herauskommen, Nutzen davon zu ziehen. – Ich will in der Kürze also hersetzen, was der Hr. Bruder von mir haben können: 1. ein Septett per il violino, viola, violon cello, Contra-Bass, clarinett, corno, fagotto; – tutti obligati (ich kann gar nichts unobligates schreiben, weil ich schon mit einem obligaten Accompagnement auf die Welt gekommen bin). Dieses Septett hat sehr gefallen. Zum häufigern Gebrauch könnte man die drei Blasinstrumente nemlich: Fagotto, clarinetto und corno, in noch eine Violine, noch eine Viola und noch ein Violoncello übersetzen – 2. eine große Symphonie mit vollständigem Orchester. – 3. ein Konzert für’s Clavier, welches ich zwar für keins von meinen besten ausgebe, so wie ein anderes, was bei Mollo hier herauskommen wird, (zur Nachricht an die Leipziger Rezensenten), weil ich die bessern noch für mich behalte, bis ich selbst eine Reise mache, doch dürfte es Ihnen keine Schande machen es zu stechen. – 4. eine große Solo Sonate. – Das ist alles was ich in diesem Augenblicke hergeben kann, ein wenig später können Sie ein Quintett für Geigeninstrumente haben, wie auch vielleicht Quartetten, und auch andere Sachen, die ich jetzt nicht bei mir habe. – Bei Ihrer Antwort können Sie mir selbst auch Preise festsetzen und da Sie weder Jud noch Italiener, und ich auch keins von beiden bin, so werden wir schon zusammenkommen. – Geliebtester Hr. Bruder gehaben Sie sich wohl und seyn Sie versichert von der Achtung

Ihres Bruders

L. v. Beethoven.

Ludwig van Beethoven: Ich lebe nur in meinen Noten

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