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Im Wirtshaus schnarcht Bengt noch immer. Er wacht auf und ruft nach einem neuen Krug Bier. Da bemerkt er, dass der Junge verschwunden ist. Wo ist er geblieben?

Bengt vergisst das Bier und läuft in die Stadt hinaus.

Ängstlich fragt er alle auf seinem Weg: »Sagt, habt ihr einen Jungen mit flachsblondem Haar und blauen Augen gesehen?«

»Ja«, antworten alle.

Der Alte, der Quirle verkauft, zeigt hierhin.

Das Mädchen mit den Stoffen zeigt in eine andere Richtung.

Denn hier haben beinahe alle Jungen flachsblondes Haar und blaue Augen.

Bengt findet ihn, als er sich gerade mit dem Bauer einig geworden ist. Da packt ihn plötzlich der Zorn.

Er schüttelt Ulv und schimpft ihn aus.

Aber der Bauer geht dazwischen.

Bengt lässt Ulvs Arm los und schämt sich. Ulv muss erklären.

Und als Bengt das Silberfohlen sieht, versteht er Ulv. Das Fohlen ist schöner als jedes andere.

Bengt steht ein Weilchen da und denkt nach. Er rechnet sein Geld Münze für Münze durch. Salz muss er kaufen, doch auf den Topf und den Kleiderstoff müssen sie verzichten.

Ja, und die Geige ...

Die muss wohl noch ein paar Jahre warten. Ich werde neue Saiten für die alte drehen müssen, denkt Bengt. Und unser Pferd wird langsam alt. Wir brauchen bald ein neues, das das andere ablöst, wenn es zu kraftlos wird.

Ulv wagt sich nicht zu rühren und hält den Atem an.

Als die Sonne am Himmel nach Westen zieht, rollt der Karren heimwärts. Neben ihm läuft das Silberfohlen.

»Du heißt Silbergrau«, flüstert Ulv in das seidenweiche Ohr. »Und du gehörst mir.«

Silber?

Was weiß Ulv von Silber?

Schmuck und andere Kostbarkeiten hat er nie gesehen. Doch viele Abende hat er am Fluss gesessen und das Spiegelbild des Mondes im Wasser betrachtet.

Jetzt findet er, dass Fell und Hufe des Fohlens sogar noch herrlicher schimmern als der Mond. Die weiße Mähne steigt wie eine Nebelwolke über dem gebogenen Hals des Tieres auf.

Als Gertrud Silbergrau auf dem Hof erblickt, erbleicht sie. Solche Pferde gehören nicht zu Menschen, das weiß sie. Nein, ihr Zuhause ist bei dem Elfenvolk. Sie bringen niemals Glück.

Doch die Alte schweigt und schaut verstohlen zu Anneli hinüber.

Ich sage nichts, denkt sie. Anneli weiß es schon selbst, wo sie doch eine Hexe ist.

Ulv merkt nichts davon. Er tanzt über den Hof und ruft glücklich: »Komm her und streichle ihn, Mutter! Er heißt Silbergrau und gehört mir!«

Hexenjunge

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