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Der Wasserfall ...

Der reißende Fall ...

Der Junge weiß nicht, wie gefährlich er ist! Nur an den Schmetterling denkt er, der über den Gräsern flattert, gelb, wie ein Klecks Butter ... ja, gelber als die Sonne.

Der Junge auf der Treppe vergisst das Holzpferd, mit dem er gespielt hat, und streckt begierig die Hände nach dem Goldgelben aus. Er glaubt, der Schmetterling wolle mit ihm spielen, und tapst eifrig hinterher.

Aber er hat gerade erst laufen gelernt und stolpert noch ganz leicht über Steine und Grasbüschel. Emsig müht er sich wieder hoch. Wo ist der Gelbe geblieben?

Ja, dort! Dort auf der weißen Blume sitzt er!

Gerade als er ihn erreicht hat, flattert der Schmetterling wieder davon, immer weiter von der Treppe fort. Näher und näher zum Abgrund am breiten Wasserfall, wo spitze Klippen auf Beute lauern, wie Teufelszähne in der Gischt.

Übermütig lockt der Schmetterling ihn weiter.

Oben am Haus steht Anneli, seine Mutter, und gräbt ein Stück Land um. Mit kräftigen Stößen treibt sie den Spaten in die Erde und wendet einen Grasbatzen nach dem anderen. Dann hackt sie die Brocken klein und lockert den Boden.

Zufrieden malt sie sich aus, dass hier bald Kräuter und Gemüse wachsen werden. Genau hier wird ein Paradies entstehen voller Apfelbäume und Kohl. Hier wird sie Rossmalve, Katzenwedel und Engelwurz säen, Kräuter, die sie vielleicht einmal braucht, um Herzkrämpfe und Husten zu heilen. Und Rainfarn. Der hilft gegen Würmer.

Der Boden ist karg, doch ihre Hände haben die Gabe, die Pflanzen gedeihen zu lassen. Anneli stützt das Kinn auf den Spatenstiel und verschnauft ein wenig, während sie zum Fenster hinüberblickt. Es überläuft sie kalt. Dort drinnen sitzt Gertrud, die Schwiegermutter. Wenn sie wüsste, was hier wachsen soll! Dann wäre sie erst recht überzeugt, dass Anneli eine Hexe sei.

Anneli hebt den Spaten und stößt ihn zornig in die Erde. Es geht wohl an, dass Gertrud sie selbst verabscheut. Doch auch dem Jungen will sie übel und das ist nur schwer zu ertragen.

Voller Zärtlichkeit blickt Anneli zur Treppe.

Aber ... Wo ist der Junge geblieben? Eben hat er doch noch dort gesessen und mit seinem Holzpferd gespielt! Ist er zu Gertrud hineingegangen? Anneli lässt den Spaten fallen und läuft ins Haus. Ruft.

Doch Gertrud sitzt allein auf der Bank in der großen Küche und schaut nur mürrisch auf.

»Hier ist er nicht. Auf das Hexengör kannst du allein aufpassen!«

Anneli läuft rot an, doch stürzt sie gleich wieder zur Tür hinaus.

Der Fluss ... Wenn er etwa ...

Der gelbe Schmetterling flattert unbekümmert über den steilen Hang hinaus, der zum Fluss abfällt. Der Junge aber stürzt und rollt wie ein Wollknäuel hinab. Prallt gegen Felsen und Steine.

Hat Sand in Mund und Augen. Kann nicht schreien.

Immer schneller nähert er sich dem Wasser, das ihn gierig zu sich zieht, ihn fortsaugt in den wilden Fall.

Hexenjunge

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