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Respektierung der kulturellen Wurzeln

In immer mehr Klassen in Deutschland finden sich Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Migrationshintergründen und entsprechend unterschiedlichem Stand der Integration. In nicht wenigen Klassen in den deutschen Metropolen hat die Mehrheit der Elternhäuser einen Migrationshintergrund. Kinder und Jugendliche aus anderen Kulturen müssen bei uns ihren Platz finden und im Spannungsfeld zwischen Anpassung und Wahrung der eigenen kulturellen Identität ihren eigenen Weg gehen können. Dazu zählt auch die Respektierung der eigenen kulturellen Wurzeln. Sie selbst als junge Lehrkraft müssen für sich klären, welche Rolle Sie in diesem Prozess spielen können und wollen: Wo Sie respektvoll begleiten, wo kraftvoll konfrontieren wollen, wie Sie das jeweilige Elternhaus einbinden können, wo Sie selbst Vermittler brauchen – als Übersetzer im wortwörtlichen Sinne – aber auch als Übersetzer im Sinne des Brücken-Bauens zwischen unterschiedlichen kulturellen Prägungen. Auf keinen Fall werden Sie auf einer Position verharren können, die nur zu häufig aus dem politischen Raum kommt und leider auch noch im pädagogischen Feld verbreitet ist: Der platten Forderung nach unbedingter Anpassung. Gegenseitiger Respekt ist die Grundlage für alle Prozesse, in denen an Menschen die Anforderung gestellt wird, sich zu verändern. Das gilt natürlich auch für fundamentalistische Positionen, wie sie neuerdings besonders auf der islamischen Seite zu finden sind, die die Religionsfreiheit in Deutschland nutzen, um eine abgeschottete Innenwelt zu schaffen, ohne Berührung, aber auch ohne Respekt für die Werte des deutschen Gastgeberlandes.