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5.4 Probleme kompetent delegieren und sich von Problemen distanzieren lernen

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Vieles, was Sie als Lehrer im Umgang mit Ihren Schülern beobachten, können Sie aktiv beeinflussen – in Zusammenarbeit mit dem Elternhaus. Aber es gibt auch eine Menge von Problemen, die Sie nicht lösen können, weil Sie kein Therapeut, kein Schuldnerberater, kein Ehemediator o.ä. sind. Dennoch schalten sich viele Lehrer in solche Fälle ein – ihr Selbstverständnis als Helfer leitet sie dabei – und meist wird ein Leiden daraus, weil echte Hilfestellung nicht möglich ist. Es tut Ihnen, aber auch den Betroffenen nicht gut, wenn Sie sich in Ihrer Hilfsbereitschaft übernehmen und das Ganze in Hilflosigkeit und Enttäuschung endet. In solchen Fällen ist ein frühzeitiges Abgeben an kompetentere Stellen sinnvoll. Gleichzeitig aber müssen Sie innerlich loslassen, sich distanzieren und sich darüber im Klaren sein: Die wachsenden sozialen und psychischen Probleme von Kindern, Jugendlichen und Familien können von Ihnen allein nicht gelöst werden. Sie können und wollen doch wohl all Ihre belasteten Kindern nicht adoptieren, oder?

An die Stelle solcher Helferimpulse sollte systemisches Agieren treten: Zusammenarbeit mit und Vermittlung an Beratungsstellen, Sozialämter, Psychologen, ggf. Erziehungskonferenzen unter Mitwirkung aller Helfer.

Systemisches Agieren

Distanzierungsfähigkeit heißt nicht Wurschtigkeit: Ich möchte Sie nicht dazu auffordern, sich ein dickes Fell zuzulegen und nichts mehr an sich heranzulassen. Das wäre ein erster Schritt in Richtung Resignation oder gar Sarkasmus – beides ganz und gar nicht anzustrebende Haltungen – und im Übrigen auch eher gesundheitsschädlich. Vielmehr geht es einerseits darum, sich von Sachverhalten zu lösen, die man nicht beeinflussen kann, andererseits bedeutet Distanzierungsfähigkeit aber auch, Sachverhalte temporär ad acta zu legen, damit sie nicht 24 Stunden lang auf Ihrer inneren Agenda stehen und Sie belasten. Nach dem Motto: „Ich mache mir zwar Sorgen über Tanjas Magersucht, aber ich habe jetzt ein Elterngespräch abgemacht und den Eltern die Adresse der Beratungsstelle gegeben. Nun kann ich diese Sorgen erst einmal in die Wüste schicken; denn mehr kann ich ohnehin nicht tun! Nach dem Elterngespräch sehe ich weiter!“

Schulstart für Lehrer

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