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Irreguläre Kriege
ОглавлениеIrreguläre Kriege müssen im Gegensatz zu regulären Kriegen verstanden werden. Diese Kriege bezeichnen Konflikte, in denen ein oder mehrere Staaten gegen irreguläre Kampfgruppen wie etwa Rebellen, Partisanen, Guerilleros oder Terroristen kämpfen. (Heuser 2013) Kennzeichnend für diese Form des Krieges ist das asymmetrische Verhältnis der Kriegsteilnehmer. (Münkler 2006) Diese Asymmetrie ist sowohl konzeptueller Natur, da sich nichtstaatliche und staatliche Kampfgruppen als Gegner gegenüberstehen, als auch materieller Natur, da irreguläre Kräfte zumeist über weit geringere Ressourcen als deren staatliche Gegner verfügen. Da irreguläre Kräfte im Allgemeinen nicht über weitreichende Ressourcen verfügen, ist das Kampfgebiet der irregulären Kriege zumeist das Land. Obwohl irreguläre Kräfte meist qualitativ und quantitativ schwächere Kräfte im Vergleich zu dessen staatlichen Kontrahenten haben, so können sie jedoch auf besondere Stärken zurückgreifen. Dies sind »ihre Beweglichkeit, ihr Tarnvermögen aufgrund ihrer geringen Stärke und leichten Bewaffnung und ihrer Möglichkeit, Zeit und Ort des Angriffs bestimmen zu können.« (Heuser 2013, S. 16) Hinzukommt, dass die ihnen zahlenmäßig und qualitativ überlegenen konventionellen Truppen in einem irregulären Krieg selbst Schwächen aufweisen. Konventionelle Truppen müssen meist in einem ihnen unbekannten Gebiet und inmitten einer fremden Kultur operieren. Außerdem stellt die Versorgung konventioneller Truppen oft eine Achillesferse dar. Irreguläre Kriege machen gegenwärtig die Mehrzahl der weltweiten kriegerischen Konflikte aus. In der Forschung hat sich daraufhin der Begriff der »Neuen Kriege« etabliert (Kaldor 2000; Münkler 2002), um diese von den regulären Kriegen, welche als »alte Kriege« bezeichnet werden, abzugrenzen. ( Kap. 6)
Tab. 1: Unterschiede zwischen regulären und irregulären Kriegen.
Reguläre KriegeIrreguläre Kriege