Читать книгу Der Housesitter - Mandy Hauser - Страница 5
Kapitel 2
Оглавление„Geil!“, dachte John. „So schnell hat man sich selbständig gemacht. Wenn die mich weiterempfiehlt, bin ich ein paar Sorgen los.“
Schnell ging er nach Hause, setzte sich an den Computer und verfasste einen Vertrag. Seine ‚Firma’ nannte er: John‘s Housesitting.
Im Internet machte er sich über die Preise und Konditionen schlau und ging so gewappnet zu der schönen und reichen Dame.
Das Haus, besser gesagt die Villa, lag oben am Hang, mit Blick über die Stadt. Ums Grundstück, welches für Stadtverhältnisse riesig war, lief eine hohe Thuja Hecke, sodass man nur durch das schmiedeeiserne Tor zum Haus sehen konnte. Seinen Kleinwagen hatte John in einer Nebenstrasse parkiert.
John klingelte. Die Überwachungskamera schwenkte auf ihn und kurz darauf öffnete sich das Tor wie von Geisterhand.
Die Dame vom Morgen, nennen wir sie der Einfachheit halber Frau Elvira Müller, empfing John an der Haustüre. Sie gingen in den Salon, in welchem Frau Müller John Tee anbot. Als die vertraglichen Angelegenheiten besprochen waren, zeigte sie ihm ihr Haus.
Es wurde abgesprochen, dass John zwei Mal am Tag vorbei kommen solle. Briefkasten leeren, lüften, Fensterläden und Store öffnen oder schliessen, zwei Mal die Woche am Abend etwas länger verweilen, so dass es aussieht, als ob jemand darin wohnen würde.
Sie erklärte ihm den Code für die Alarmanlage, wie er sie ein- und auszuschalten habe und gab ihm einen Schlüssel und eine Fernbedienung fürs Gartentor.
„Ich bin ja so froh, dass ich eine Alarmanlage habe“, seufzte Frau Müller. „Seit mein Mann im letzten Jahr gestorben ist, hatte ich immer ein wenig Angst, so alleine in diesem Haus. Glücklicherweise haben mir meine Nachbarn empfohlen eine Anlage einzubauen. Nun fühle ich mich wohler.“
„Das kann ich gut verstehen“, zeigte sich John verständnisvoll. „Man weiss ja heutzutage nie…“
John war ganz perplex, dass alles so schnell von statten ging. Ab morgen sollte er für vier Wochen stolzer ‚Besitzer’ einer 10-Zimmer-Villa sein.
Als John am nächsten Morgen vor der Villa anzufahren kam, drückte er den Knopf der Fernbedienung. Das Gartentor öffnete sich und er fuhr seinen Wagen in den Hof.
Er ging zur Tür, öffnete sie und trat ein. Nun hatte er drei Minuten Zeit, die Alarmanlage abzuschalten oder zu quittieren, dass jemand im Haus ist, bevor der Alarm an die Polizei weiter geleitet wurde.
Als das erledigt war, kam John zuerst seinen Pflichten nach. Danach sah er sich in aller Ruhe die Villa an.
Die Kellerräume enthielten ein komplettes Fitnessstudio, eine Sauna, die Waschküche und den Weinkeller. Eine riesige Anzahl an erlesenen Weinen lagerte da.
Im Erdgeschoss waren die Küche, das Wohn- und das Esszimmer, sowie ein Gästezimmer und zwei Büros untergebracht. Im Büro standen Hitech-PCs und Monitore, sowie entsprechende Peripheriegeräte.
Im Obergeschoss war das Schlafzimmer von Elvira Müller. Es war ziemlich gross. Ein grosses Bett stand an der Wand. An beiden Seiten des Bettes waren Fenster, von denen John eines öffnete und die frische Luft hineinliess.
An der rechten Wand neben dem Bett war eine Tür eingelassen. John öffnete sie und stand in einem riesigen, begehbaren Kleiderschrank. Er traute seinen Augen kaum, was er da alles sah. Neben den üblichen Kleidern und Schuhen gab es eine Unzahl von Pullovern, Wollkleidern und –Mänteln. Sein Herz schlug bis zum Hals, sein Adrenalinspiegel ging schlagartig in die Höhe.
„Ich bin im Paradies!“, jubelte er. Er fasste die Pullover an, schob seine Hand zwischen diese Prachtstücke, drückte sein Gesicht dagegen, roch daran, und war völlig hin und weg.
So viele Wollsachen hatte er nicht mal in einer Wollboutique jemals gesehen. Die meisten Wollsachen waren aus Mohairwolle. Es gab aber auch solche aus Angora-, Lopi-, Shetland- und Alpacawolle.
In den Schubladen fand er wollene Handschuhe, Schals und Mützen.
Als er sich ein wenig satt gesehen hatte, inspizierte er noch den Rest des Hauses. Es gab noch drei weitere Zimmer mit eigenem Bad und WC hier oben, und eine Kammer, welche jedoch verschlossen war. Der Schlüssel liess sich nicht finden. Auch die Tür zum Estrich liess sich nicht öffnen, was John jedoch egal war. Er hatte gefunden, was er gesucht hatte.
Als er seine Pflichten im Haus erledigt hatte, ging er zurück ins Schlafzimmer und von dort in den Kleiderschrank.
Er entkleidete sich, zückte sein Handy und fotografierte alles und wählte dann einen schwarzen Mohairpullover mit Rollkragen, zog ihn aus dem Kasten und untersuchte, wie er zusammen gefaltet war. Er wollte schliesslich den Pullover wieder zurücklegen und alles wieder so einräumen, dass die Dame des Hauses nichts bemerken sollte, dass jemals etwas ohne ihr Wissen den Kasten verlassen hatte.
Er zog sich den Pullover über. War das ein Gefühl! Der Pullover kratzte gewaltig. Johns bestes Stück erhob sich in Rekordzeit. Doch er hatte natürlich noch nicht genug. In einer der Schubladen fand er weisse Leggins aus Angorawolle, die er sich überzog. John zog sich noch zwei andere Pullover, Handschuhe und eine Balaclava über. Er nahm noch ein paar Schals aus den Schubladen und ging so eingepackt und bewaffnet in eines der Gästezimmer und legte sich aufs Bett. Er hatte dieses Bett gewählt, da es mit einem Metallrahmen versehen war, an welchem er sich ans Bett binden konnte.
Er befestigte in jedem Metallknauf einen Schal und fesselte sich damit ans Bett. Er genoss die Wolle auf der Haut. Es war gut geheizt im Zimmer, so dass John ziemlich zu schwitzen begann. Sein kleiner Freund war aufgestanden und John lechzte nach Befriedigung.
„Scheisse, wenn man alleine ist“, murmelte er vor sich hin. „Alles muss man selber machen.“
Er wollte seine Hände lösen, doch er hatte sich sehr gut ans Bett gebunden. „Hilfe, das kann’s doch nicht sein, dass ich da nicht los komme.“
Panik ergriff ihn. Doch diese nützte ihm nun gar nichts. Er schwitzte recht stark, als er in seinen Bemühungen loszukommen, inne hielt, um eine Pause zu machen. Die Wolle kratzte auf der Haut und je mehr er schwitzte, umso stärker ergriff die Wolle seine aufgeweichte Haut.
Er beruhigte sich ein wenig und dachte nach, wo denn die Schwachstellen seiner Fesselung sein könnten, um sich zu befreien. Er schaffte es, eine Hand aus der Schlinge zu bekommen. Der Rest war dann Formsache.
Schnell entledigte sich John der Kleidung. Das wäre ja fast in die Hose gegangen.
Ihm war nun die Lust vergangen. Schnell räumte es die Sachen wieder an den richtigen Ort zurück und verliess das Haus.