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1 Unser Kind

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Lacy

„Warum werde ich es verlieren?“ Diese Worte jagten ehrfürchtig durch den Raum. „Der Embryo entwickelt sich zu schnell für deinen Körper. Es braucht zu viel Energie und zehrt an deiner eigenen Kraft. Deshalb fühlst du dich frühs und abends so schlapp. Dann, wenn dein Körper ohnehin müde wird, oder ist.“

„Kann man dagegen denn nichts unternehmen?“ Ich fühlte, wie er sich vor mir versteifte. Seine Arme streifen sanft über meinen Rücken hinweg, aber ich sah ihm seine Anspannung an. „Ich hätte nicht gedacht, dass du das möchtest. Du willst dieses Kind sicherlich nicht.“ Was sollte ich darauf erwidern? Wollte ich dieses Kind? Hatte ich das Recht, es zu töten? War es nicht meine Aufgabe, alles zu tun, um es zu retten? Würde ich es lieben, wenn es da wäre? Wenn ich es in den Armen halten würde? Meine Arme rutschten an seinem Hals hinab und sofort wurde sein Griff um meine Hüften stärker. Er wollte mich Festhalten, verhindern, dass ich ihm den Rücken zuwandte. Ich wusste es, kannte ihn zu gut. Und er kannte mich. „Wenn ich mich dafür entscheide, was wird es dann sein? Ein Mensch oder ein Void?“

„Ich habe keine Ahnung. Es ist allerdings anzunehmen, dass es so wird wie ich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es zu einer Menschenform kommen würde. Das unser Kind zu einem Void ohne Gefühle wird. Du bist ein Mensch und ich bin auch mehr Mensch als Void. Also entweder wird es so wie ich oder so wie du. Das wäre nur logisch.“

„Aber was, wenn sich das Gen von früher wieder hervorhebt?“

„Also ich glaube, dass es sehr, sehr unwahrscheinlich ist.“

„Aber egal wie viele Generationen es her ist, es kann immer vorkommen, dass ein geborenes Kind Merkmale aus vergangenen Generationen mit sich bringt. Sei es in einer Haarfarbe oder in der Hautfarbe.“

„Dennoch kann ich mir nicht vorstellen, dass wir eine ganze Revolution zurückspringen. Ich bin doch längst ein Mann mit Gefühlen. Aber wenn es dich beruhigen würde, kann ich ein paar unserer Wissenschaftler damit beauftragen herauszufinden, was aus unserem Kind werden wird. Ich werde den Arzt noch einmal aufsuchen und ihn bitten, einen Weg zu finden, wie wir es behalten können.“ Ich antwortete ihm nicht sofort. Ich wusste nicht, was ich wollte, also wusste ich auch nicht, was ich ihm antworten sollte. Wollte ich dieses Kind? Ja oder nein? Mein ganzes Leben war ein einziger Scherbenhaufen. Ich konnte doch nicht noch ein unschuldiges Leben dort mit hineinziehen…

„Lass mich eine Nacht darüber schlafen“, erwiderte ich stattdessen und lehnte meinen Kopf an seine Brust. „Tu das. Aber wir müssen bald eine Entscheidung treffen. Du selbst, musst bald ein Urteil fällen.“ Ein Urteil. Genauso fühlte es sich auch an. Ich war mein eigener Richter, der über das Leben und den Tod entscheiden musste.

Void

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