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1.2.1. Gott beruft Menschen
ОглавлениеWie Gott Menschen in die Mitarbeit beruft, dafür gibt es im Alten und im Neuen Testament viele Beispiele. Er wählt seine Mitarbeiter nicht aufgrund ihrer natürlichen Begabungen oder äußerer Kriterien aus, sondern er sieht auf ihr Herz. Gott sucht nicht begabte, sondern hingabefähige Menschen; diese kann er dann auch begaben.7 Die Berufung des Jesaja und was er erlebte, als er in Gottes Gegenwart stand, wollen wir genauer ansehen und daraus die für uns wichtigen Schlüsse ziehen:
Da sprach ich: Wehe mir, denn ich bin verloren.
Denn ein Mann mit unreinen Lippen bin ich, …
Da flog einer der Seraphim zu mir; und in seiner Hand war eine glühende Kohle, die er mit einer Zange vom Altar genommen hatte. Und er berührte damit meinen Mund und sprach: Siehe, dies hat deine Lippen berührt; so ist deine Schuld gewichen und deine Sünde gesühnt.
Und ich hörte die Stimme des Herrn, der sprach: Wen soll ich senden, und wer wird für uns gehen? Da sprach ich: Hier bin ich, sende mich! 8
Gott beruft immer unwürdige Menschen. Sich dessen bewusst zu sein, bewahrt uns vor Stolz und bewirkt den tiefen Wunsch, für den Dienst gereinigt und geheiligt9 zu werden.
Auch für den Dienst der Seelsorge brauchen wir gereinigte und geheiligte Lippen.
Gott sucht Mitarbeiter, um zu den Menschen reden und ihnen das Gute, das er für sie bereithält, anbieten zu können.
Wir sind frei, auf Gottes Ruf zu antworten oder nicht. Ihn anzunehmen heißt, uns ihm so zur Verfügung zu stellen, dass er in allem Regie führen und seine Werke durch uns tun kann.10
Unsere Hingabe geschieht aus Liebe zu Gott und in ganzer Freiwilligkeit; Gott sucht Söhne und Töchter nach dem Vorbild Jesu, keine Marionetten.1.2.2. Die doppelte Grundentscheidung
Wenn Gott wirklich Mitarbeiter sucht, stehen wir vor einer doppelten Grundentscheidung:
1)Will ich mit Gott zusammenarbeiten oder will ich versuchen, das Gute in eigener Regie und mit meinen eigenen Mitteln zu vollbringen?
2)Wenn Zusammenarbeit: Will ich Für-Arbeiter für Gott oder Gottes Mit-Arbeiter sein? Von der ersten Art hat er wohl viele; die zweite, deren Vorbild Jesus ist, ist seltener.11
Es ist ein mutiger und folgenreicher Schritt, sich für die Zusammenarbeit mit Gott zu entschließen. Die klarste Art, wie der Entschluss vollzogen werden kann, zeigt uns Paulus:
Weil Gott so viel Erbarmen mit uns hatte, rufe ich euch zu:
Stellt euer ganzes Leben Gott zur Verfügung! Bringt ihm euch selbst als lebendiges Opfer dar, an dem er Freude hat. So vollzieht ihr den Gottesdienst, der Gott wirklich gemäß ist.
Passt euch nicht den Maßstäben dieser Welt an. Lasst euch vielmehr im Innersten von Gott umwandeln. Lasst euch eine neue Gesinnung schenken. Dann könnt ihr erkennen, was Gott von euch will. Ihr wisst dann, was gut und vollkommen ist und was Gott gefällt.12
Paulus weiß, dass man die Barmherzigkeit Gottes an sich selber erfahren haben muss, bevor man sich ihm so bedingungslos hingeben kann.
Deshalb möchte ich Sie an dieser Stelle dazu einladen, sich auf den durch die weitere Lektüre des Buches in Ihnen ausgelösten persönlichen Prozess einzulassen. Machen Sie selbst möglichst viele eigene Erfahrungen mit Gottes Angeboten und seinem barmherzigen Handeln und setzen Sie sich ehrlich mit den vermittelten Erfahrungen und Schlussfolgerungen auseinander. Gegen Ende des Buches, wenn Sie besser wissen, worum es sich bei der Zusammenarbeit mit Gott und dem Ansatz der Finalen Seelsorge handelt, werde ich auf diese grundsätzliche Entscheidung zurückkommen und Sie ermutigen, den großen Schritt, den ich selber nie bereut habe, auch zu wagen.13