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1.2.3. Ein Lernprozess beginnt
ОглавлениеMit dieser Grundentscheidung beginnt ein herausfordernder Lernprozess.14 Er hat damit zu tun, dass unser Verhalten stark durch Gewohnheiten und Automatismen geprägt ist. Man ertappt sich deshalb immer wieder bei Regungen, Gedanken und spontanen Handlungen, die im Gegensatz zum gefällten Entschluss stehen. Hier gilt es dann, um Vergebung zu bitten, umzukehren und unsere getroffene Entscheidung wieder zu bekräftigen. Wenn wir unserem Entschluss in dieser Weise treu bleiben, werden die alten Gewohnheiten und Reaktionsmuster abgebaut und die dem neuen Mitarbeiterstand gemäßen aufgebaut. So wird sich die neue Gesinnung immer klarer in uns ausprägen.
Es gilt aber nicht nur umzulernen. Es gibt auch neue Kompetenzen zu erwerben, die für Gottes Mitarbeiter unverzichtbar sind.15 Dies hat damit zu tun, dass die Professionalität der Mitarbeiter Gottes andere Anforderungen an uns stellt als die menschliche Professionalität; in der Herausforderung, die sie für uns bedeutet, steht sie dieser aber in keiner Weise nach! Wie und wo können wir diese Kompetenzen erwerben? Hier macht Jesus uns ein Angebot:
Nehmt auf euch mein Joch, und lernt von mir! Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen; denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.16
Jesus ruft uns an seine Seite und bietet sich uns als Modell an. Er ist ein liebevoller, geduldiger und demütiger Lehrer. Er lädt uns ein, die drückenden Joche unserer Verpflichtungen zu verlassen und unter das leichte, sanfte Joch der Sohnschaft und der Freundschaft mit ihm zu treten. Er will die Richtung bestimmen und den Karren ziehen; wir dürfen einfach mitgehen und von ihm lernen, wie er seine Beziehung zum Vater lebt und tut, was er den Vater tun sieht. Unser Alltag ist der Ort, wo wir mit diesem Modellern-Prozess beginnen müssen; er beginnt mit der Treue im Kleinen.17
Wie könnte dieser Lernprozess ganz konkret aussehen? In meiner therapeutischen Tätigkeit hat sich erwiesen, dass das innere Zwiegespräch mit Jesus, dem Jochgenossen, so etwas wie ein Geheimtipp ist: Die Menschen, die nach dem Hingabeschritt von Römer 12,1–2 sogleich begonnen haben, durch ihren ganzen Alltag hindurch alles mit Jesus zu besprechen, habe ich erstaunlich schnell wachsen sehen. So wie alle Menschen das innere Selbstgespräch entwickeln können, sind wir grundsätzlich auch zum Zwiegespräch mit Gott befähigt.