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5 Auf Burg Sommerstein, 2003

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Sie lief und lief. Ab und zu drehte sie ihren Kopf, um zu sehen wie dicht ihr der Verfolger auf den Fersen war. Liam konnte das nackte Entsetzen in ihren Augen erkennen. Er wollte ihr zurufen stehenzubleiben; er wollte ihr doch nichts tun, doch kein Wort drang über seine Lippen.

Dann sah er wieder ihren gehetzten Blick. Sie lief weiter, er hinterher. Er fühlte sich wie ein Auge ohne Körper. Er versuchte, sie erneut zu rufen, doch nur ein gequältes Gurgeln kam heraus. Er stöhnte, dann wachte er auf.

Eine Weile lag er im Bett, seinen erregten Atemzügen lauschend, ehe er das Licht einschaltete. Es spendete ihm Trost und Sicherheit. Er stieg aus dem Bett. Unschlüssig stand er vor der Truhe. Sollte er sie verkaufen? Verschenken? Unter Umständen an den Mann, der ihm die Rohzeichnungen schickte? Oder sollte er sie zu Brennholz verarbeiten?

Das Ding war in diesem gut erhaltenen Zustand ein Vermögen Wert. Schon der Gedanke, sie aus den Händen zu geben, schnitt ihm ins Herz wie ein Messer. Nein, irgendwie mußte er sich mit ihr und ihrem Geheimnis auseinandersetzen, und mit dem, was sie ihm bescherte. Nur dann würde er seine Ruhe finden!

Die Artuslinde

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