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2 Weihnachtsbummel, Hannover 2005 n. Chr.

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Flanna drückte ungeduldig auf die Hupe. Endlich ging es weiter, wenngleich bedeutend langsamer als sie es gern gehabt hätte. Sie fuhr schließlich auf den Parkplatz und fand schnell eine freie Stelle. Sie haßte diesen dämlichen Weihnachtsrummel. Jedes Jahr zur Weihnachts- und auch Osterzeit taten die Leute so, als würde der nächste Weltkrieg vor der Tür stehen. Sie sah nach hinten auf die Tüten und Kisten; hatte sie an alles gedacht? Sigrid würde ihr die Ohren lang ziehen, wenn sie etwas übersehen hätte. Lieber wäre es ihr gewesen die Feiertage ohne Gäste zu verbringen, doch Sigrid bekam nie genug. Das hatte sie nun davon. Es war nicht besonders angenehm mit Hüftbruch im Krankenhaus zu liegen. Hätte Sigrid nur auf ihre Hilfe gewartet, dann wäre sie sicher nicht die Treppe heruntergefallen. Aber geschehen war nun einmal geschehen. Den Gästen konnte sie so kurzfristig nicht mehr abzusagen. Und womöglich mußte Sigrid noch zur Kur.

Sie drängte sich durch die Menschenmassen, die alle kurz vor dem Fest Geschenke kaufen mußten. Egal, wenn sie schon in Hannover war, wollte sie auf jeden Fall in ein Fachgeschäft. Sie konnte außer für sich selbst, ein oder zwei CD’s und Hörbücher für Sigrid kaufen, damit ihr die Zeit im Krankenhaus nicht so langweilig wurde.

Flanna fragte sich, ob ihr das Weihnachtsfest nicht furchtbar einsam erscheinen würde. Um so wichtiger, daß sie sich mit guter Musik eindeckte, um das Alleinsein zu vertreiben. Die Mittelaltermarktleute wollte sie nicht stören, und außerdem hatte sie zur Zeit die Nase voll von kalten Märkten und dem Drumherum.

Sie ging durch die Glastür, die sich von alleine öffnete und hinter ihr wieder schloss, geradewegs auf die CD Abteilung zu. Ein merkwürdiges Kribbeln durchzog ihren Magen, wenn sie an die tiefe wohltönende Stimme von Cathi Ann Macphee dachte. Richtig hieß sie Catriona Anna Nic a Phì, doch das konnte hier niemand aussprechen. Die Stimme der Schottin löste ein seltsames Fernweh in ihr aus. Wenn sie darüber nachdachte, hatten die gälischen Lieder sie von jeher zutiefst berührt, schon bevor sie diese Sprache erlernt hatte. Sie wurde von einem Verkäufer angesprochen und wandte sich ihm zu. Innerlich lachte sie über den seltsamen Ausdruck des Mannes, als er ihr mittelalterliches Gewand musterte. Es machte ihr Spaß diese Kleider auch dann zu tragen, wenn sie nicht auf einem Mittelaltermarkt herumlief.

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