Читать книгу Keltenzauber - Manuela Tietsch - Страница 9
5 spurlos
ОглавлениеRatlos sah Cameron MacDougal auf den Altarstein nieder. Auf dem Boden entdeckte er einen Stoffetzen. Er hob ihn auf. Ein Stück eines großen Tuches. Dougaltuch! Seine Söhne waren hier gewesen und es war schief gelaufen. Hatten sie ihren Auftrag erfüllt? Was war geschehen? Angst schnürte ihm die Kehle zu. Wenn sie ihren Auftrag ausgeführt hätten, wären sie geradewegs nach Hause gekommen. Was hatte sie aufgehalten? Oder sollte er lieber fragen wer? Es sah seinen Söhnen nicht ähnlich eine Vereinbarung nicht einzuhalten. Er bat Aed zu sich.
„Sieh nach. Vielleicht findest du eine Spur?“
Aed hockte sich hin und legte die Hände flach auf die Erde. Wenn es eine Spur gab, würde er sie finden. Er war Meister im Spurenlesen und Spurenfühlen. Nach einer Weile sah er auf.
„Sie waren nicht allein.“
Cameron MacDougal sah ihn fragend an.
„MacBochras.“ Aed befühlte den Boden weiter.
„MacBochras?!“ Cameron MacDougal hatte das Gefühl jemand zöge ihm die Beine unter dem Körper weg. Er wollte nicht glauben, daß Aed Recht hatte. Wenn tatsächlich MacBochras hiergewesen waren, dann waren seine Söhne in großer Gefahr. War der Stein womöglich ebenfalls in die Hände dieser räudigen Kerle gefallen? Er kniete vor dem Altarstein und begann die feuchte Erde aufzuwühlen. Hatten sie ihn hier versteckt? Aed hockte sich neben ihn und half. MacDougal grub weiter, doch er fand nichts.
„Wenn die Jungs wirklich in die Hände der MacBochras gefallen sind?“ Er wollte diesen Gedanken nicht weiter denken. Er fragte sich, ob es ihnen gelungen war, den Stein rechtzeitig zu übergeben?
„Könnte sein, daß sie einer Folterung nicht standgehalten haben.“
Aed blickte starr auf den Stein. „Männer wurden auf den Stein gezogen. Sie waren gefesselt.“
Cameron war das Herz schwer, doch er konnte jetzt nichts für seine Söhne tun. Sie mußten auf sich selber aufpassen. „Wir warten verdeckt auf die nächsten Boten.“ Er umklammerte den Knauf seines Schwertes. „Wenn wir herausbekommen haben, ob der Stein weitergereicht wurde, kümmern wir uns um MacBochra!“ MacDougal erhob sich schwerfällig. Er fühlte sich leer und ausgelaugt. „Es hat Verräter gegeben!“ Er trat zwei Schritte zur Seite und sah in die Gesichter der wenigen treuen Männer, die ihn umgaben. Er weigerte sich zu glauben, daß einer von ihnen den Plan und seine Söhne verraten hatte.
Lebten die Jungen noch? Sie waren stark. Allerdings war nur Calum ein Kämpfer, und noch ein halbes Kind. Sie waren keine Krieger, wenn es jedoch darauf ankam wußten sie zu kämpfen! Und wenngleich Gavin und Dougal eher für das friedliche Miteinander waren, so wußten sie sich doch zu verteidigen.
Aed legte ihm die Hand auf die Schulter. „Wir könnten uns aufteilen?“
„Die Krönung des Königs ist wichtiger. Eins nach dem anderen“ Er sah Aed geradewegs in die Augen. „Der König wird uns helfen!“ MacDougal starrte ins Grau des Morgens. „Sie werden durchhalten.“ Er kniff die Augen zusammen. „Sie werden durchhalten!“