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Die Wahl des richtigen Equipments ist entscheidend für eine erfolgreiche Überwinterung im Camper.

ROLLING HOME –

Camper zum Überwintern

Die Frage nach dem geeignetsten Fahrzeug für den langen Winterurlaub stößt mitunter auf Unverständnis. Die meisten nehmen einfach das, was vorhanden ist – ganz gleich, ob Campingbus, Reisemobil oder Wohnwagen. Wer noch in der Entscheidungsphase ist: Jeder Fahrzeugtyp hat seine Vor- und Nachteile. Mit einem überlangen Liner oder einem Caravan-Gespann ist der Wohnkomfort unterwegs garantiert – entspannte Ausflüge über enge Bergstrecken eher weniger. Teilintegrierte und Alkoven-Modelle bieten je nach Ausführung Sitz- und Schlafplätze für mehrere Personen und werden am häufigsten zum Überwintern genutzt. Aufpassen muss man hier, ob die Zuladefähigkeit dem Raumangebot entspricht. Wendige Kastenwagen aller Größen taugen gut zum aktiven Reisen, setzen mit dem zur Verfügung stehenden Platz aber auch Grenzen. Respekt gebührt wohl den wenigen, die mit einem Dachzelt auf dem Van oder mit einem Hochdachkombi aufbrechen. Möglich ist vieles, wenn es den eigenen Vorstellungen entspricht. Übrigens, auch wenn so mancher Influencer den Eindruck erweckt, »Vanlife« sei nur mit einem Selbstausbau zu realisieren: Man sollte gut überlegen, ob wirklich selbst Hand angelegt werden soll. Mangelnde handwerkliche Erfahrung kann so ein Projekt schnell zum Fass ohne Boden machen. Der Kauf eines gebrauchten Mobils spart oftmals so viel Geld, dass damit auch die Reise noch finanziert werden kann. Bei älteren Dieselfahrzeugen muss darauf geachtet werden, ob die Euro-Klassifizierung etwaigen Umweltzonen auf der Strecke gerecht wird.

Als maßgeblicher Faktor bei der Anschaffung gilt, dass das Platzangebot dem Bedarf entsprechen muss. Immerhin geht es nicht um einen Kurztrip, für den Kompromisse eingegangen werden können, sondern um ein Zuhause für die nächsten Monate. Ein zu schmales Bett und fehlende Bewegungsfreiheit können zur Bewährungsprobe für die Besatzung werden. Damit eine Abfolge von Regentagen nicht zum Lagerkoller führt, sollte auf einer kürzeren Testtour erprobt werden, ob alle an Bord Spaß an der Sache haben. Im Bedarfsfall kann vor der Anschaffung eines Fahrzeugs die Anmietung von Wohnmobilen verschiedener Größen die Entscheidungsfindung erleichtern. Denken Sie auch an das zusätzlich anfallende Gepäck: Surfbretter und Kletterausrüstung ermöglichen sportliche Aktivitäten an dafür geeigneten Orten; Fahrräder sichern die Erkundung des näheren Umfelds des Standplatzes. Wer mit hohem Alkoven oder breitem Aufbau nicht durch die schmalen Straßen des benachbarten mittelalterlichen Ortes navigieren möchte, greift gern zum in der Heckgarage verstauten Roller oder Minibike. Aber was mitgenommen werden soll, muss auch sicher verstaut werden können.

Auch die sanitäre Einrichtung muss stimmen. Die eigene Bordtoilette ist mittlerweile Standard und bei konfektionierten Reisemobilen fest verbaut, bei Kleinbussen häufig als mobile Lösung anzutreffen. Immer häufiger findet sich auch bei Kastenwagen eine Nasszelle nebst Dusche. In der Praxis wird sie selten genutzt, bleibt aber eine willkommene Option für den Bedarfsfall. Ein verschließbares Bad sichert die Privatsphäre bei der Morgentoilette.

Soll längere Zeit an einem Ort verbracht werden, empfiehlt sich die Mitnahme eines Vorzeltes. Der nutzbare Lebensraum wächst durch den überdachten und beschatteten Außenbereich deutlich an. Überwinterer, die viel unterwegs sein wollen, sind mit der leichten Variante eines schnell auf- und abbaubaren Vorzeltes gut beraten. Vor allem für kleinere Modelle ergibt sich so mehr Bewegungsfreiheit. Eine Markise mit angehefteten Seitenteilen ist nur bedingt eine Alternative: Bei Wind lässt sich ein komplettes Vorzelt besser sturmfest machen; wird der Wagen zum Einkaufen oder für einen Ausflug weggefahren, können Tisch, Stühle und Utensilien im frei stehenden und allseitig verschließbaren Reisezelt bleiben. Bei der Rückkehr wird nur die Zeltschleuse wieder am Fahrzeug befestigt.

Vom Reiseziel hängt ab, wie autark ein Wohnmobil sein sollte. An der oberen Adria und am östlichen Mittelmeer sind außerhalb der Saison Campingplätze Mangelware, auch mit Ver- und Entsorgungseinrichtungen ausgestattete Stellplätze sind rar. Entsprechend unsicher ist die Versorgung mit Strom, Gas und Frischwasser sowie die Entsorgungsmöglichkeit für Grauwasser und Chemie-WC. Die entsprechenden Reserven sollten deshalb zumindest für einige Tage ausreichen. Bei ungewisser Versorgung mit Landstrom haben sich fest montierte oder auch mobile Solarpanels zur Energiegewinnung bewährt.

IST DAS FAHRZEUG FIT?

Das Reisemobil ist für Überwinterer nicht nur ein Vehikel für die Strecke von A nach B, sondern auf absehbare Zeit auch das Dach über dem Kopf. Also muss der Wagen vor der Abfahrt fit sein. Vor einer monatelangen Tour steht ein Check in der Werkstatt an, sich andeutende Schäden sollten nicht auf die lange Bank geschoben werden. Auch mit einem Schutzbrief in der Tasche zehrt eine Panne im Ausland an den Nerven und belastet das Urlaubsbudget.

Yes we camp! Die schönsten Camping-Ziele zum Überwintern

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