Читать книгу Yes we camp! Die schönsten Camping-Ziele zum Überwintern - Marc Roger Reichel - Страница 16
ОглавлениеSchon Dichter und Maler wie Marc Chagall fühlten sich in Tossa de Mar an der Costa Brava wohl und genossen die Strände und das milde Klima.
COSTA BRAVA
Je weiter die Autobahn hinter der französisch-spanischen Grenze in die Niederungen der Pyrenäen führt, umso mehr kommt das Gefühl von Urlaub auf. An der in Sichtweite liegenden Küste tauchen die ersten Ortschaften auf – Spanien in Sicht. Nicht jeder steuert auf die südlichen Gefilde der Iberischen Halbinsel zu. Es gibt viele Gründe, längere Zeit in Katalonien zu verbringen. Kunst und Kultur, aber auch der besondere Menschenschlag verlocken zum Verweilen. Die Costa Brava gilt als die »Wilde Küste« des Mittelmeers. Dass es hier mehr felsige Buchten als Sandstrände gibt, fällt im Winter nicht so ins Gewicht. Reizvoll sind die vielen Möglichkeiten, das Hinterland zu erkunden. Wie weit Ausflüge ins Bergland ausgedehnt werden, sollte allerdings vom Wetter abhängig gemacht werden.
Mit dem Camper unterwegs muss man sich darauf einrichten, dass die Tage mild, die Nächte aber auch empfindlich kühl sein können. Vor allem im Inland fallen die Temperaturen zwischen Dezember und Februar bis auf knapp über den Gefrierpunkt. Ausreichende Gasreserven für die Heizung oder eine zusätzliche elektrische Wärmequelle sind hier in der Wintersaison unabdingbar. Zudem sind in dieser Region Campingplätze eher sporadisch auf Langzeiturlauber eingerichtet. Stellplätze, teils mit guter Infrastruktur, sind in ausreichender Anzahl verfügbar. Von der Übernachtung auf Autobahn-Parkplätzen wird dringend abgeraten.
Jeck und punkig …
Karneval
Karnevalsumzüge haben in vielen Orten Spaniens eine lange Tradition. Als besonders schrill und bunt aber gelten die Festivitäten in der Küstenstadt Palamós. Während Schneeflocken auf Akazienblüten fallen, reihen sich beim dortigen Straßenkarneval auch Punks und Gothics in die Umzüge ein. Statt »Kölle Alaaf« dröhnt Rammstein aus den Boxen. Ein Stellplatz ist vorhanden.
SEHENSWERTES
CADAQUÉZ
Selbst im Winter kann der an einer Bucht gelegene Fischerort Cadaquéz seine Reize nicht verleugnen. Der Anblick der weißen Häuser mit ihren bunten Türen erinnert ein wenig an Griechenland, und wenn die Sonne hinter den Bergen versinkt, taucht sie die Stadt in ein warmes Licht. Vielleicht einer der Gründe, warum der Ort bei Malern seit jeher so beliebt ist. Das Haus des Künstlers Salvador Dalí ist heute ein Museum – man findet es am Ortsrand. Das schlichte Äußere der Kirche Santa Maria trügt übrigens – im Inneren gibt es einen Altar aus dem Barock, der immerhin 23 m hoch und 12 m breit ist.
Auf dem Weg nach oder von Cadaquéz empfiehlt sich ein Schlenker zum nördlich gelegenen Kloster Sant Pere de Rodes. Die den Berg hinaufführende Straße ist zwar äußerst kurvenreich, aber gut ausgebaut. Vom Kloster aus gibt es einen Wandersteig zur Burgruine Castell de Verdera, von der aus ein großartiger Ausblick auf die Klosteranlage und die Bucht von Rosas geboten wird.
EMPÚRIABRAVA
Auf den ersten Blick kein typisches Camper-Ziel, doch auf jeden Fall einen Besuch wert ist das direkt an der Küste gelegene Empúriabrava. Die erst 1960 künstlich geschaffene Lagunenstadt wird von einem 30 km langen Kanalsystem durchzogen und beherbergt die größte Marina Europas. Der Ort gilt als Zentrum für Wassersportler aller Art. Wer sich lieber in die Luft erhebt als ins Wasser zu gehen, kommt ebenfalls auf seine Kosten: Am Flughafen gibt es Möglichkeiten zum Fallschirmspringen.
Sie haben lieber festen Boden unter den Füßen? Dann lohnt nur wenige Kilometer landeinwärts ein Abstecher nach Castelló d’Empúries. Noch immer umweht den Ort das Flair jener Zeiten, als er noch Hauptort der Grafschaft von Empúries war. Das mittelalterliche Städtchen weiß zu gefallen, sehenswert ist auf jeden Fall die Basilika, deren Bau immerhin 500 Jahre in Anspruch genommen hat.
FIGUERES
Die Frage ist nicht, ob man nach Figueres fährt, sondern was man sich dort zuerst vornimmt. Der Geburtsort von Salvador Dalí lockt u.a. mit dem vom großen Meister umgebauten Stadttheater, in dem jetzt das Dalí-Museum zu finden ist. Schon von außen ein Hingucker, können im Inneren die gesammelten Werke des exzentrischen Künstlers begutachtet werden. Wem nach dem Besuch der Sinn nach weiteren Ausstellungen steht, wird in verschiedenen Museen mit den Schwerpunkten naive Kunst, aber auch Technik oder Spielzeug, gut bedient. Für ein Kontrastprogramm empfiehlt sich der Weg hinauf zur achteckig angelegten Festung Castell de Sant Ferran, die im 18. Jh. das größte Bollwerk Europas war. Der Komplex als solcher ist mehr als imposant, im Innenbereich befindet sich ein militärgeschichtliches Museum.
L’ESCALA
Im Sommer ein Magnet für Badegäste, in den ruhigeren Zeiten ein Anziehungspunkt für Menschen, die gern auf Entdeckungsreise gehen. Bei L’Escala bietet sich die seltene Gelegenheit, die Relikte zweier antiker Städte nebeneinander zu sehen: Im archäologischen Areal von Empúries liegt eine römische neben einer griechischen Stadt – auch nach 120 Jahren Grabung ist noch immer nicht alles freigelegt. Action-Fans zieht es zur am Ortsrand gelegenen Kartbahn, die übrigens die Hausstrecke von Formel-1-Weltmeister Fernando Alonso ist. Auch das Meer bietet einige reizvolle Attraktionen: Zum Tauchen bieten sich das vor der Küste versenkte Schiff »Marmoler« sowie die Unterwasserhöhlen von Kim an. Ein besonderes Spektakel steht für den Dreikönigstag auf dem Programm: Auf drei Schiffen erreichen die Heiligen Drei Könige die Bucht und ziehen, von einem Fackelzug begleitet, zur Kirche Sant Pere.
PERATALLADA
Wie eine Zeitreise mutet der Besuch des mittelalterlichen Städtchens Peratallada an. Nur dass es sich bei den hiesigen Gebäuden aus dem 11. Jh. nicht um Ruinen, sondern um einen weitgehend im Originalzustand erhaltenen und belebten Stadtkern handelt. Torbögen verbinden die dicken Mauern der Häuser miteinander. In manchen Gassen haben sich über die Jahrhunderte beschlagene Wagenräder regelrecht in den Stein gefräst. Zu Fuß ist der Gang über die Furchen eine Herausforderung. Längst hat man sich an kamerabewehrte Gäste aus anderen Ländern gewöhnt, kleine Ateliers bieten Kunsthandwerk und Souvenirs an.
Dass die Geschichte des heutigen Spaniens nicht erst im Mittelalter begann, zeigt sich im nur 6 km entfernten Ullastret. In den letzten Jahren förderten Ausgrabungen neben dem Hauptort interessante Schätze früherer Epochen zutage. Auf dem Puig de Sant Andreu wurden Spuren von Besiedlung seit der Eisenzeit gefunden, darunter griechische Keramik und Amphoren aus Phönizien. Sowohl die Reste der Höhlensiedlung als auch ein kleines Museum können hier besichtigt werden.
GIRONA
Den Weg ins knapp 40 km von der Küste entfernte Girona wird man nicht bereuen. In dem von vier Flüssen durchzogenen Ort stößt man sowohl auf geschichtsträchtige Bauten als auch auf moderne Stadtentwicklungen. Weithin sichtbar thront die Kathedrale Santa Maria über der Stadt, die mächtige Stadtmauer aus dem 9. Jh. kann ein gutes Stück weit erlaufen werden. Und das jüdische Viertel El Call sieht noch so aus wie vor über 500 Jahren, als seine Bewohner aus Spanien vertrieben wurden. Die arabischen Bäder wurden trotz des Namens vor gut 800 Jahren zur Körperpflege der Christen eingerichtet und sind heute eine gut besuchte Attraktion. Den modernen Zeiten der Filmgeschichte widmet sich das Museu del Cinema – und wer ganz auf der Höhe der Zeit sein möchte, macht sich auf einen kulinarischen Streifzug. Die Stadt Girona ist berühmt für ihre moderne Spitzenküche, die immer neue, überraschende Kreationen hervorbringt. Um die Stadt herum befinden sich mehrere Camping- und Stellplätze, die das ganze Jahr über geöffnet haben.
SANT FELIU DE GUÍXOLS
Sant Feliu de Guíxols ist einfach schön – und anders: An der felsigen Steilküste laden im Sommer nur wenige Buchten zum Baden ein, doch im direkten Hinterland erstrecken sich Pinien- und Korkeichenwälder. Jugendstil-Villen aus dem 19. Jh. säumen die Strandpromenade, die Altstadt lockt mit Bürgerhäusern und hübschen Plätzen. Vom Turm des neuen Kasinos weht die katalanische Flagge; von innen und außen eine Empfehlung: das bereits 1889 eingerichtete Seenotrettungsmuseum auf dem Hügel am Ende der Bucht. Verspielter geht es im Museum der Geschichte des Spielzeugs zu, wo 2500 Exponate aus rund 200 Jahren ausgestellt sind. Für einen kurvenreichen Ausflug bietet sich die grandiose Küstenstraße nach Tossa de Mar an.
Auf dem Campingplatz Blanes findet jeder ein schattiges Plätzchen zwischen Bäumen, teilweise mit Meerblick.
CAMPINGPLÄTZE
Camping Joncar Mar
Der Golf de Roses im Norden Kataloniens lockt mit landschaftlicher Schönheit und ist ein guter Ausgangspunkt für Exkursionen. Camping Joncar Mar verfügt über 168 parzellierte Standplätze in Größen zwischen 45 und 65 m², die Stromversorgung wird über 53 CEE- und 117 Schuko-Steckdosen (6 Ampere) sichergestellt. WLAN ist auf dem gesamten Areal vorhanden, für Rollstuhlfahrer gibt es eine Extra-Sanitärkabine. Wer etwas für seine Gesundheit tun möchte, kommt ebenfalls auf seine Kosten: Auf dem Platz werden Kur-Angebote in der Region vermittelt.
Bernat Metge 9, 17480 Roses, Tel. +34 (0)972/25 67 02, GPS: 42.26645, 3.16333333
Camping Blanes
Am südlichen Ausläufer der Costa Brava bietet der Ferienpark 179 parzellierte Standplätze in Größen zwischen 60 und 100 m². Die CEE-Anlage ist mit Anschlüssen zwischen 6 und 10 Ampere abgesichert, WLAN ist im gesamten Bereich verfügbar. Blanes liegt etwa 1 km entfernt, das Meer befindet sich gleich jenseits der Strandpromenade. Haustiere stellen kein Problem dar, zu Silvester wird nicht geböllert. Der Platz ist stellenweise durch Pinien stark beschattet – mit einer Solaranlage auf dem Dach sollte einer der offeneren Standplätze gewählt werden.
Avda. Vila de Madrid 33, 17300 Blanes, Tel. +34 (0)972/33 15 91, GPS: 41.6592, 2.78005