Читать книгу Yes we camp! Die schönsten Camping-Ziele zum Überwintern - Marc Roger Reichel - Страница 8
ОглавлениеDer Küstenabschnitt Praia da Marinha mit seinen hoch aufragenden Klippen und feinsandigen Buchten gilt als einer der schönsten an der Algarve.
ALGARVE
Überwinterer, die es mit Reisemobil oder Caravan an die Algarve zieht, wissen, dass die Anfahrt lang ist: Die kürzeste Distanz zwischen Frankfurt am Main und Faro beträgt rund 2500 km. Doch viele Gründe sprechen dafür, sich dem sonnigen Süden Portugals zuzuwenden. Das frühlingshaft milde Klima, aber auch die auf zahllose Urlauber eingestellte Infrastruktur legen es nah, hier dem heimischen Winter zu entfliehen. Neben den Stränden und Felsenküsten besticht die Region mit einem reizvollen Hinterland. Die Algarve erweist sich bei näherem Hinsehen als Landstrich mit einer reichen Geschichte, die an vielen Ecken zum Vorschein kommt.
Was die Unterbringung und Versorgung für Camper betrifft, kommen an der Algarve keine Zweifel auf. Entlang der Küste, aber auch im Inland stehen viele Campingplätze und noch mehr Stellplätze zur Verfügung. Allerdings sollte man strikt darauf achten, dass wirklich nur an Plätzen übernachtet wird, die dafür freigegeben sind. Die Behörden reagieren empfindlich auf Camper, die sich in freier Wildbahn ein Plätzchen für die Nacht suchen. Beim Bereisen der Region sollte man außerdem beachten, dass die Autobahnen grundsätzlich gebührenpflichtig sind. Mit Bargeld kann nur auf der A2 (Algarve–Lissabon) gezahlt werden. Ansonsten wird elektronisch abgerechnet – per Erfassungsgerät, Kreditkarte oder mit einer an Autobahntankstellen und Postfilialen erhältlichen Toll-Card.
Lecker Fisch …
Bacalhau
Der Fischfang bestimmte über Jahrhunderte das Leben an der Algarve; ins Netz gehen sollte vor allem der Kabeljau. Dafür segelte man bis in den Nordatlantik hinaus. Um den Fang haltbar zu machen, wurde er gesalzen und getrocknet. Bacalhau ist heute das nationale Fischgericht, das auch in den Restaurants entlang der Küste in vielen Variationen zubereitet wird.
SEHENSWERTES
FARO
Am Cabo de Santa Maria ist der südlichste Punkt Portugals erreicht. Könnte man weit genug über das Meer blicken, würde man an Afrikas Küste das 380 km entfernte Casablanca erkennen. Obwohl Faro als Hauptstadt der Algarve das Drehkreuz des Flugtourismus darstellt, ist der Ort kein typischer Urlaubsort. So ergibt sich hier die gute Gelegenheit, den unverfälschten Alltag der Einheimischen mitzuerleben und gleichzeitig auf historische Spurensuche zu gehen. Besonders schön ist die z.T. von einer mittelalterlichen Stadtmauer umgebene Altstadt. Hier reihen sich auf engem Raum die Sehenswürdigkeiten aneinander: die beiden Stadttore im Norden und im Osten, der Bischofspalast aus dem 16. Jh. und natürlich die Kathedrale, deren Turm auch in den Wintermonaten bestiegen werden kann. Meist über Kopfsteinpflaster geht es durch die Gassen, die vor Weihnachten mit einem prächtigen Lichterschmuck versehen werden.
Für den Ausflug ins Umland bietet sich das 10 km entfernte Estoi an. Um den Park des Rokoko-Schlösschens zu besichtigen, bedarf es jedoch der Genehmigung der dortigen Hotelrezeption. Alternativ können die Überreste eines römischen Landhauses besichtigt werden. Wer schon immer wissen wollte, wie aus der Rinde der Korkeiche Champagnerkorken hergestellt werden, sollte einen Besuch bei der Eco-Cork Factory bei São Brás de Alportel einplanen. Während einer zweistündigen Führung erfährt man alles über Anbau und Verarbeitung.
ALBUFEIRA
Im Sommer zieht Albufeira Unmengen von Urlaubern an, in den ruhigeren Wintermonaten eignet sich der Ort als Basis für längere Aufenthalte. Selbst im Februar beträgt die durchschnittliche Höchsttemperatur 15 °C, in den Nächten bleibt es konstant zweistellig. Die mittlere Algarve ist gesegnet mit traumhaften Stränden, und das Meer ist mit 17 °C wärmer als die Luft. Auf einen Besuch der letzten Stierkampfarena an der Algarve muss allerdings verzichtet werden – die Anlage im Osten der Stadt wurde geschlossen und kann nur noch von außen betrachtet werden. Einen Ausflug wert ist das knapp 15 km entfernte Armação de Pêra; von der 1571 errichteten Festung aus hat man eine schöne Aussicht. Der nagende Zahn der Zeit lässt sich etwas weiter westlich an der auf einer schmalen Landzunge erbauten Wallfahrtskapelle beobachten. Die mit Mosaiken verzierte Kapelle steht seit 800 Jahren, doch der mächtige Felsen, auf dem sie erbaut wurde, bröckelt. Ein Ort, den man sich anschauen sollte, bevor er verschwindet.
PORTIMÃO
Ja, auch Portimão hat an der Küste seine Bettenburgen. Doch die kann man gepflegt übersehen. Das Stadtzentrum ist alt und gewachsen; Kirchen, Paläste und Parkanlagen strahlen mediterranen Charme aus. Gleichzeitig bietet sich der Ort zum Einkaufen und Nachschubbunkern an. An der Mündung des Flusses Arade lädt die beeindruckende Festung Santa Catarina zur Aussicht über die benachbarte Marina ein. Der sich anschließende Strand besticht durch seine surrealistisch wirkenden Felsformationen, der Aussichtspunkt Miradouro dos Três Castelo sollte nicht ausgelassen werden.
Nur 6 km entfernt liegt das kleine Fischerdorf Alvor. Die dortige Pfarrkirche gilt nicht zuletzt wegen des kunstvoll gestalteten Portals als eine der schönsten der Algarve. Nördlich von Portimão liegen die Megalithmonumente von Alcalar. Im dortigen Infozentrum wird auf die Besonderheiten der einmaligen Gang- und Kuppelgräber eingegangen.
Ebenfalls nicht weit entfernt ist die alte maurische Hauptstadt Silves. Die aus dem 11. Jh. stammende Burg und die Kathedrale überragen die malerische Altstadt. Der Ort, in dem man sich auch gern länger aufhält, ist übrigens ein Geheimtipp für deutsche Urlauber auf Entzug: In der großen Markthalle am Fluss wird auch traditionell gebackenes Bauernbrot angeboten.
LAGOS
Noch immer ist der Hafenstadt anzusehen, dass sie einst das Tor zu neuen Welten war. Heinrich, der Seefahrer, schickte von hier aus seine Schiffe los; Kolumbus strandete hier nach einer Seeschlacht; und die ferne nigerianische Hauptstadt ist nach diesem Ort benannt. Am Platz der Republik steht noch immer das Gebäude, in dem bis vor 200 Jahren Sklaven gehandelt wurden. Am Hafen und am Ende der Landzunge erinnern Festungen an die Macht der einstigen Hauptstadt der Algarve. Heute zeichnet sich Lagos durch eine besonders schöne Altstadt aus, die man sich nicht entgehen lassen sollte, wenn man schon mal hier ist. Trotz der schlichten Fassade verblüfft die Kirche Igreja do Santo António mit ihrem üppig und mit Gold verzierten Innenraum. Der Zugang ist jedoch nur über das danebenliegende Museum möglich. Vom historischen Stadtkern führen viele kleine, steile Gassen hinunter zur Palmenpromenade am Flüsschen Bensafrim. Nicht nur zum Einkauf lohnt ein Besuch der fast hundertjährigen Fischhalle am Hafen.
CABO DE SÃO VICENTE
Der südwestlichste Punkt Europas ist mehr als eine Markierung auf der Landkarte. Über 50 m hoch sind die Klippen, auf denen der berühmte Leuchtturm steht; kaum ein Tag, an dem nicht der Wind die Haare zerzaust. Gleich in der Nähe kommt man an dem von einem deutschen Ehepaar betriebenen Imbiss »Letzte Bratwurst vor Amerika« kaum vorbei. Obwohl es entlang der Küste auch andere schöne Plätze zum Betrachten des Sonnenuntergangs gibt, ist der Sundowner an den Klippen für Einheimische und Urlauber zum Ritual geworden. Ebenfalls am Kap befindet sich die Festung Fortaleza de Belixe, die allerdings nur von außen angeschaut werden kann. Faszinierend ist die in Laufnähe gelegene Installation »A Voz Do Mar« – ein Labyrinth, in dessen Mitte das Geräusch der unter dem Felsen schlagenden Wellen vielfach lauter wirkt. Der große und kostenfreie Parkplatz am Kap ist auch für große Reisemobile geeignet; übernachtet werden darf hier allerdings nicht. Das in Sichtweite befindliche Fischerdorf Sagres lohnt nicht nur wegen des frischen Fischs, der hier auf die Teller kommt. Von hier aus werden das ganze Jahr über Meeressafaris zur Beobachtung von Walen und Delfinen angeboten.
ALJEZUR
Mit ihrer starken Brandung und den häufigen Westwinden ist die Costa Vicentina weniger für den Badeurlaub geeignet. Surfer aber lieben diese Bedingungen an der westlichen Atlantikküste und kommen deshalb immer wieder hierher. Der etwas im Binnenland liegende Ort Aljezur ist zwar seit über 1000 Jahren besiedelt, doch wirkte auch hier das Erdbeben von 1755 mit großer Zerstörungskraft. Sowohl die Altstadt als auch die Neustadt wurden nach der Naturkatastrophe beiderseits des Flusses aufgebaut. Eine bleibende Erinnerung an die Zeit der Mauren ist die Burgruine oberhalb der Stadt. Sie besteht an sich nur noch aus der Wehrmauer und zwei Türmen, doch allein für den Ausblick lohnt sich der Weg hinauf zur Anlage.
Die mediterrane Bepflanzung sorgt im Village Algarve-Turiscampo für eine einladende Atmosphäre.
CAMPINGPLÄTZE
Camping Albufeira
Geprägt von schattigen Palmen und mediterranen Wäldchen bietet der ortsnahe Campingplatz Albufeira 860 Standplätze für Urlauber, 600 davon sind in variierenden Größen zwischen 60 und 120 m² parzelliert. Der Platz ist sehr gut für überwinternde Gäste eingerichtet und verfügt über ein hervorragendes Serviceangebote. Für die Stromversorgung stehen auf der Anlage 840 Schuko-Steckdosen (10–12 Ampere) zur Verfügung. Die Sanitäranlagen sind gepflegt und teilweise barrierefrei angelegt. WLAN ist auf dem gesamten Areal verfügbar.
Estrada de Ferreiras, 8200-555 Albufeira, Tel.+351 (0)289/58 76 29, GPS: 37.10643333, -8.25335
Yelloh! Village Algarve-Turiscampo
Detailkarte | Online-Karte
Ganz im Westen der Algarve lockt diese Fünf-Sterne-Ferienanlage mit 221 parzellierten Standplätzen auf teils terrassiertem Hanggelände. Lagos ist nur 4,5 km entfernt, mit dem Fahrrad brauchen Gäste etwa 10 Min. bis zum Meer. Der Campingplatz verfügt über ein eigenes Hallenbad; bei den sanitären Anlagen wurde auch an die Bedürfnisse mobilitätseingeschränkter Gäste gedacht. Alle Standplätze sind mit Abwasser- und Frischwasseranschlüssen ausgestattet, 107 Plätze verfügen über CEE-Steckdosen, die restlichen sind mit Schuko-Steckdosen (jeweils 10 Ampere) ausgestattet. Waschmaschinen und Wäschetrockner sind vorhanden, WLAN ist auf dem gesamten Gelände verfügbar, Hunde sind willkommen.
Estrada Nacional 125, 8600-109 Lagos, Tel. +351 (0)282/78 92 65, GPS: 37.10141667, -8.73245