Читать книгу Yes we camp! Die schönsten Camping-Ziele zum Überwintern - Marc Roger Reichel - Страница 17
ОглавлениеZahlreiche historische Wehranlagen, die einst wie das Castell de Tamarit bei Tarragona vor Seeräuber-Angriffen schützen sollten, zieren die spanische Mittelmeerküste.
COSTA DEL MARESME UND COSTA DAURADA
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Die Region um Barcelona kann mit der Costa del Maresme im Norden, der Costa del Garraf entlang der Metropole und der Costa Daurada im Süden gleich drei reizvolle Küstenabschnitte vorweisen. An der Wasserlinie locken geschichtsträchtige Fischerdörfer zum Verweilen; die landseitigen Gebirgsketten schützen vor kalten Nordwinden. Unbestrittener Besuchermagnet ist die katalanische Hauptstadt Barcelona mit ihrem überbordenden Angebot an Sehenswürdigkeiten und der sich immer wieder erneuernden Kunstszene. Doch auch die kleineren Orte an der Küste können, ebenso wie das landschaftlich interessante Inland, ihre Reize ausspielen.
Der angenehmen Temperaturen wegen ist ein längerer Aufenthalt in dieser Region auch in den Wintermonaten eine gute Option. Viele Campingplätze haben geöffnet und bieten mitunter günstige Konditionen, wenn man über einen längeren Zeitraum bleibt. In den im Sommer oftmals gut gefüllten Küstenorten herrscht eine entspannte Atmosphäre. Natürlich fällt das Angebot an touristischen Aktivitäten außerhalb der Saison geringer aus, doch sowohl Cafés als auch Museen haben geöffnet.
Wo es so schön perlt …
Kellerei-Besuch
Barcelona ist von mehreren Weinanbauregionen umgeben, einige Marken haben es auch in Deutschland zu Bekanntheit gebracht. In Sant Sandurní d’Anoia bietet Freixenet täglich eineinhalbstündige Kellereibesichtigungen an; es gibt auch einen Werksverkauf für den hier produzierten Wein und Sekt. Einfach von der Autobahn die Abfahrt St. Sadurni nehmen.
SEHENSWERTES
BLANES
Auf den ersten Blick scheint Blanes ein weiterer Ort an der Küste zu sein, der sich auf die Wünsche und Bedürfnisse von Urlaubern eingestellt hat: Die lange Strandpromenade lädt zu Spaziergängen am Meer ein; von einem Aussichtspunkt aus lässt sich ein schönes Panorama einfangen. Doch darüber hinaus hat der Ort, der die Grenze zwischen Costa Brava und Costa Maresme markiert, weitere Highlights zu bieten. Die Altstadt ist gespickt mit denkmalgeschützten Gebäuden, die beiden botanischen Gärten sind auch im Winter einen Besuch wert. Am höchsten Punkt des Ortes thront das maßgeblich aus einem Turm bestehende Kastell San Juan auf dem Fels. Eilige nehmen die den Berg hinaufführende Straße, Genießer bewältigen den halbstündigen Aufstieg zu Fuß. Entschädigt werden sie mit einem weiten Blick über die Bucht – besonders schön bei Sonnenuntergang. Gastronomie hat sich dort jedoch nicht angesiedelt, Verpflegung sollte also mitgenommen werden.
VIC
Während die Küstenorte weitgehend vom Fremdenverkehr geprägt sind, lassen sich auf Exkursionen im Hinterland Orte finden, in denen man ganz andere Seiten Kataloniens entdecken kann. Das Zentrum von Vic ist die Plaça Major, die nicht gepflastert oder mit Marmor belegt, sondern mit Sand bedeckt ist. Mitten in der City steht ein Tempel aus der Römerzeit – die Basis ist gute 2000 Jahre alt, der Rest wurde rekonstruiert. Nicht zu vergessen die alte Steinbrücke aus dem 14. Jh., die immer noch ihre Dienste tut. Die Kathedrale von Sant Pere de Vic mit ihrem mächtigen Turm ist nicht zu verfehlen. Im Innenraum gibt es interessante Wandgemälde, die Atmosphäre in der Kirche erscheint jedoch düster. Nicht verwechselt werden sollte die Kirche mit dem 20 km außerhalb gelegenen Kloster Sant Pere de Casserres. Das kleine restaurierte Kloster liegt in exzellenter Lage auf einer Halbinsel hoch über dem Fluss Ter, umgeben vom Naturpark Guilleries-Savassona. Die Region bietet sich für Wanderungen an.
BARCELONA
Kaum eine andere Millionenstadt erfährt so viel Zuspruch von Urlaubern wie die katalanische Metropole Barcelona. Ein einziger Besuch reicht nicht aus, um die Fülle der Sehenswürdigkeiten zu bestaunen. Im Zentrum reicht das Spektrum von römischen Ruinen bis zu den eigenwilligen Bauten des Architekten Antoni Gaudí. Beim Gang durch den historischen Stadtkern Barri Gòtic fällt die Entscheidung schwer, ob zuerst die Kathedrale, das Rathaus oder doch eines der vielen Museen angesteuert werden soll. Auf der Flaniermeile Rambla durchstreift man den Markt von Boqueria, taucht in die Plaça Reial mit ihren Arkaden und Palmen ein und steht nach einem Blick auf das Opernhaus schließlich am Hafen. Ganz in der Nähe befindet sich das Meerwasseraquarium mit mehr als 11.000 Tieren und einem Glastunnel durch die Becken.
Mit der Standseilbahn oder der Hafenseilbahn geht es auf einen der beiden Hausberge Barcelonas, den 173 m hohen Montjuïc, hinauf, wo 1929 die Weltausstellung und 1992 die Olympischen Sommerspiele stattfanden. Die ebenfalls hier angelegte Rennstrecke war über Jahrzehnte Austragungsort für Auto- und Motorradrennen. Eine Kombination aus Entspannung und Kunstgenuss bietet der Parc Güell im Norden der Stadt. Rolltreppen erleichtern die Bezwingung des Berges, die Aussicht über die Stadt ist phänomenal. Der Wermutstropfen bei einem Besuch der Stadt ist die großflächige Umweltzone, die von Dieselfahrzeugen mit Schadstoffklasse Euro 3 und schlechter nicht befahren werden darf. Besitzer jüngerer Fahrzeuge können sich online registrieren.
SITGES
Wer im 19. Jh. nach Amerika wollte, war nicht zwangsläufig Emigrant. Von Sitges aus legten viele Schiffe in die Neue Welt ab, hatte der Ort doch per königlichem Dekret die Lizenz zum Überseehandel. Mit dem Reichtum kamen die Prachtbauten und Villen in die Stadt, die heute immer noch an diese goldenen Zeiten erinnern. Einen guten Eindruck bekommt man bei einem Besuch des Palau de Maricel, der zudem eine Brücke zu der ausgeprägten Kunstszene des Ortes schlägt. Eine schöne Altstadt und die vielen außergewöhnlichen Museen lassen die Zeit für Besucher kurz werden – am besten ist, man plant hier gleich einen etwas längeren Besuch ein.
Keine 30 km weiter im Landesinneren liegt die Penedès, die bedeutendste Weinanbauregion Kataloniens. Nachdem hier eine lange Zeit auf Massenware gesetzt wurde, haben sich in den letzten Jahren einige Spitzenweine herausgebildet. Die Geschichte des Weinbaus seit der Römerzeit wird im Weinmuseum von Vilafranca dokumentiert. Die Stadt beherbergt darüber hinaus den ältesten Feuerdrachen Europas: Die 115 kg schwere und fast 4 m lange Tierfigur ist mindestens 500 Jahre alt, darf aber nur zu besonderen Festen die Öffentlichkeit genießen.
In Tarragonas Amphitheater fanden im 2. Jahrhundert rund 14.000 Zuschauer Platz.
TARRAGONA
Als die Römer vor mehr als 2200 Jahren das damalige Tarraco zur Provinzhauptstadt machten, konnte sich vermutlich niemand vorstellen, dass Spuren aus diesen frühen Jahren noch heute das Stadtbild prägen. Tarragona ist ein riesiges Freiluftmuseum, doch zwischen Amphitheater, Aquädukt und Forum Romanum spielt sich auch das alltägliche Leben der Einwohner ab. Der antike Circus liegt mitten im jetzigen Stadtzentrum; wo einst rasante Wagenrennen ausgetragen wurden, geht man heute einkaufen, und die an Gewölbe erinnernden Stallungen dienen als Restaurants. Im Laufe der Zeit sind Kirchen und die eindrucksvolle Kathedrale hinzugekommen, Teile des alten Hafens wurden zur Promenade umgewandelt. In einem der vier historischen Lagerhäuser wurde ein Hafenmuseum eingerichtet, dass sich der Stadtgeschichte widmet. Eine besondere Rolle in der Kultur Tarragonas spielen die castellers: organisierte Gruppen, die zu besonderen Gelegenheiten menschliche Pyramiden bzw. Türme bilden. An der Rambla Nova wurde ihnen sogar ein meterhohes Denkmal gesetzt.
TORTOSA
Mehr als 900 km dauert die Reise des Ebro, bevor sich der zweitgrößte Fluss der Iberischen Halbinsel ins Mittelmeer ergießt. Kurz vor seiner Mündung lockt Tortosa zum Bummeln, zum Einkaufen und mit Freizeitaktivitäten. Historische Gebäude wie der Bischofspalast oder die gotische Kathedrale belegen die hohe Kunst der Bauleute in den vergangenen Jahrhunderten. Vom Castell de la Zuda aus kann die ganze Region überblickt werden. Der kleine Hunger zwischendurch wird bei einem Besuch der Markthalle gestillt – die hier angebotenen Tapas sind weit über die Stadtgrenzen berühmt. Zum Museumsstatus hat es der alte Schlachthof gebracht, der inzwischen unter Denkmalschutz steht. Vor den Toren der Stadt erstreckt sich das weite Ebro-Delta, das zum Großteil als Naturpark deklariert ist. Dort bietet sich auch ein ganzjährig geöffneter Campingplatz für längere Aufenthalte an.
CAMPINGPLÄTZE
Camping Vilanova Park
Die parkähnlich gestaltete, komfortable Ferienanlage liegt im ruhigen Hinterland und kann mit einem umfangreichen Wellness- und Freizeitangebot punkten. Das terrassierte Gelände ist weitläufig, es stehen 607 Parzellen zwischen 70 und 130 m² zur Verfügung. Jeder Platz ist mit einer Schuko-Steckdose (6 bis 10 Ampere) ausgestattet. Den Bedürfnissen mobilitätseingeschränkter Gäste werden die Sanitäranlagen gerecht, WLAN ist auf dem gesamten Platz verfügbar. Mehrmals pro Tag gibt es direkte Busverbindungen nach Barcelona.
Ctra. Vilanova-Arboç, BV 2115, Km 2,5, 08800 Vilanova I la Geltrú, Tel. +34 (0)938/93 34 02, GPS: 41.23196667, 1.69091667
Camping La Llosa
Schön angelegter und übersichtlicher Platz bei Cambrils an der Costa Daurada. Der Untergrund der über 400 Standplätze in Größen zwischen 40 und 70 m² besteht überwiegend aus Schotter und Sand. Alle Plätze sind mit Stromanschlüssen (6 Ampere) versehen. Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomie gibt es im angrenzenden Ort. Camping La Llosa ist ein familienfreundlicher Platz mit umweltbewusster Ausrichtung. Das Mitbringen von Hunden ist gestattet, WLAN-Verbindung gibt es auf dem ganzen Platz, Anlagen zur Ver- und Entsorgung sind vorhanden.
Ctra. N-340, Km 1143, 43850 Cambrils, Tel. +34 (0)977/36 26 15, GPS: 41.065187, 1.044627