Читать книгу Weisheit des Lebens für Dummies - Marco Kranjc - Страница 56

Weise werden wollen, um mit unseren Mitmenschen auszukommen

Оглавление

Sie mögen sich manchmal darüber ärgern, aber Sie sind nicht allein auf der Welt. Zum Alleinsein sind Sie ja auch nicht gemacht. Das Netz von Beziehungen zwischen Familie, Arbeit, Nachbarn und anderen ist aber so kompliziert und vielfältig, dass es eine ständige Herausforderung ist, mit anderen Menschen zu leben.

Schon dem römischen Kaiser Mark Aurel (121–180 n. Chr.) ging es nicht anders. Auf einem Feldzug gegen den germanischen Stamm der Quaden saß er mitten im kalten Winter in seinem Zelt am Fluss Granna (heute Hron in der Slowakei) und machte sich Gedanken darüber, was ihm da draußen in der nordeuropäischen Kälte wohl begegnen würde. Was ihm in den Sinn kam, waren aber nicht das üble Wetter, wilde Tiere oder kriegerische Germanen. In sein »Notizbuch«, das wir heute unter dem Namen »Selbstbetrachtungen« kennen, schrieb er von den Menschen, denen er wahrscheinlich an diesem Tag begegnen würde: Da wird ein Wichtigtuer dabei sein und ein Selbstverliebter, da wird es Lügner geben, Neider und Leute, mit denen man sich nicht gut vertragen kann.

Dann aber sagte er sich, dass er selbst auch diese Eigenschaften mit den anderen Menschen gemeinsam hat. Mark Aurel betrachtete sich selbst von außen und stellte fest, dass er auch als Kaiser von Rom nicht automatisch ein guter Mensch war oder über den anderen Menschen stand. Denn über ihre schlechten Seiten sind die Menschen miteinander verwandt. Kein Grund also, sich über sie aufzuregen. Lieber wollte er mit jedem Menschen gut auskommen (einmal abgesehen davon, dass er sich gerade auf einem Feldzug in Germanien befand).

Das »gute Leben« kann man nicht haben, ohne mit seinen Mitmenschen auszukommen. Weise Menschen haben ein reiches Arsenal an Fähigkeiten, mit denen ihnen das gelingt:

 Ein weiser Mensch kennt zuerst sich selbst ganz gut. Er weiß schon, mit welchen Menschen er gut zurechtkommt und mit welchen Typen er sich etwas mehr Mühe geben muss.

 Er ist auch ein guter Zuhörer. Ratschläge teilt er nicht einfach ungefragt aus, sondern er versucht erst einmal, den anderen wirklich zu verstehen.

 Mehr, als einfach »Weisheiten« von sich zu geben, wird ein weiser Mensch von sich selbst erzählen. Von Entscheidungen, die er nie bereut hat, und Entscheidungen, die ihm geschadet haben. Von dem, was für ihn funktioniert hat, und den Situationen, in denen er gescheitert ist.

Ein weiser Mensch ist also nie der, der alles im Griff hat oder immer hatte, sondern der, der aus seinen Erfahrungen gelernt hat, im Guten wie im Schlechten. Deshalb kann ein Weiser nie von oben herab zu jemandem sprechen. Er ist auf Augenhöhe mit seinem Gegenüber, ein Mensch unter Menschen. Der Entschluss, weise werden zu wollen, wird also großen Einfluss auf die Menschen um uns herum haben. Einfach ist das Zusammenleben mit anderen Menschen selten. Toleranz und Empathie sind schwer zu lernen, besonders wenn man erst als Erwachsener damit beginnt. Deshalb können Sie in Kapitel 11 noch viel mehr darüber lesen.

Weisheit des Lebens für Dummies

Подняться наверх