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Ein weiser Mensch akzeptiert Schwierigkeiten als Teil des Lebens

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Das Sprichwort »Der Bambus biegt sich im Sturm, doch er bricht nicht« ist eine typisch fernöstliche Weisheit, aus der man vieles herauslesen kann:

 Vielleicht so etwas wie unser »Der Klügere gibt nach«.

 Vielleicht bedeutet es, dass der Schwächere manchmal den Kopf einziehen sollte und Streit (vor allem mit Stärkeren) aus dem Weg geht.

 Oder ist es ein tröstliches: »Keine Sorge, was auch passiert, du kommst schon wieder auf die Beine«?

Natürlich wirft das Sprichwort auch Fragen auf:

 Soll ich mich immer nur beugen, nie wehren?

 Kennen wir nicht alle auch Menschen, die nicht wieder »aufgestanden« sind?

 Ist das »Sich-biegen-Können« nicht auch eine Sache des persönlichen Temperaments?

Was auch immer man in dem sich biegenden Bambus sieht, eines scheint klar: Es ist nicht sinnvoll, seine Faust ständig gegen die ganze Welt zu schütteln und über alle Schwierigkeiten und Probleme zu schimpfen. Alles, was lebt, muss mit Schwierigkeiten und Widerständen fertigwerden. Das Gänseblümchen in einem trockenen Sommer genauso wie der Igel in einem kalten Winter. Schwierigkeiten gehören dazu. Menschen neigen allerdings dazu, jede Schwierigkeit als persönlichen Angriff zu werten (treten Sie vielleicht auch den Tisch, an dem Sie sich gerade gestoßen haben?). Aber das löst Schwierigkeiten meistens nicht.

Manchmal will Ihnen ein Mensch etwas Böses. Aber in den meisten Fällen sind Schwierigkeiten einfach nur da. Ein Autounfall passiert halt manchmal. Und gut, wenn es nur Blechschaden ist. Sicher, die Lauferei nervt. Aber letztlich ist das nur eine Sache, die nun einmal passiert und die zu erledigen ist. Warum also noch viel Energie in Ärger, Vorwürfe und Wut investieren?

Wenn es um Gefühle geht, führt man gern das Temperament eines Menschen an: Es gibt ruhigere Menschen, die sich wenig aufregen, und solche, die immer gleich an die Decke gehen. Aber das sind unwesentliche Äußerlichkeiten. Da, wo der temperamentvolle Mensch explodiert, kann der »ruhige« Mensch einen jahrelangen unversöhnlichen Groll in sich aufbauen, bei dem sein Denken immer wieder um lange vergangene Verletzungen kreist, um die sich der aufbrausende schon nach Stunden nicht mehr schert. Nur weil man sie nicht gleich bemerkt, sind die Gefühle ruhigerer Menschen nicht weniger intensiv als die der temperamentvollen.

Natürlich gibt es auch Schwierigkeiten, die nicht leicht überwunden werden können oder von denen man überwunden wird. An Zielen und Situationen scheitern kann ein ganz neuer, anderer Grad von Schwierigkeit sein (mehr dazu in Kapitel 4). Der Lebensweg eines weisen Menschen ist also davon geprägt, dass er mit seiner Freiheit umgehen kann. Er mag die Menschen und weiß sein Leben auch unter Schwierigkeiten zu gestalten. Aber noch eines zeichnet durch die Jahrhunderte und die Kulturen einen weisen Menschen aus: Er kann still sein und er kann zuhören.

Weisheit des Lebens für Dummies

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