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Welche Materialien sind geeignet?

Hochbeete können fertig gekauft, aber auch in liebevoller Handarbeit selbst gestaltet, angelegt und beliebig erweitert werden. Dem persönlichen Geschmack sind hier keine Grenzen gesetzt. Wer es gerne harmonisch und schlicht mag, sollte sich für ein Material entscheiden. Wer hingegen dem wilden Charme des „Guerilla Gardening“ verfallen ist, darf auch hier gerne nach dem Motto „Erlaubt ist, was gefällt“ seiner Kreativität freien Lauf lassen.

Ziegel, Natursteine, Beton

Ist der Standort das ganze Jahr über für ein Hochbeet reserviert, kann ein „Dauerhochbeet“ aus Ziegeln oder Naturstein angelegt oder sogar aus Beton gegossen werden. Vorab sollte jedoch geklärt werden, ob die Lage sich für die geplante Bepflanzung wirklich gut eignet. Auch die Kostenfrage sollte an dieser Stelle gestellt werden. Naturstein etwa ist sicher optisch am ansprechendsten, aber leider auch teuer. Entscheidet man sich für Beton, ist ein frostsicheres Fundament unabdingbar, da die Freude daran sonst nur von kurzer Dauer ist. Ziegel und ausrangierte Wegplatten hingegen sind günstig, vielseitig verwendbar und geben sich mit einem simplen Kiesbett als Untergrund zufrieden.

Metall

Langlebig, robust und witterungsbeständig sind Anlagen aus Metall. Der Gestaltung sind hier keine Grenzen gesetzt. Der Industrie-Look mit bewusst verrosteter Oberfläche hat in den letzten Jahren vermehrt Einzug in die heimischen Gärten gehalten. Wer es gerne formschön und beständig mag, lässt die Oberfläche verzinken oder entscheidet sich von vornherein für eine bestimmte Beschichtung. Wichtig beim Einsatz von Metall: Die Innenwände müssen unbedingt isoliert werden. Eine Styroporplatte von ca. drei bis fünf cm Stärke reicht schon aus. Metall kann bei direkter Sonneneinstrahlung stark erhitzen und würde ohne Isolationsschicht die Wurzeln verbrennen.

Holz

Wer die Natur mag, wird Holz im Garten lieben. Leider braucht Holz auch immer wieder mal Pflege. Es kann den Kräften der Natur durch die Jahreszeiten hindurch auch nur bedingt standhalten. Eine umweltfreundliche Lasur schützt die Außenseite vor Verwitterung und trägt somit langfristig auch zum Erhalt der Stabilität bei. Die Innenwände sollten mit Teich- oder Noppenfolie vor der Feuchtigkeit des Erdreichs geschützt werden. Wichtig: Den Boden keinesfalls mit Folie auslegen. Das Wasser muss unbedingt abfließen können, um Staunässe zu vermeiden. Für welches Holz man sich letztendlich entscheidet, ist Geschmackssache und eine Frage des Geldes. Heimische Hölzer wie Fichte, Kiefer oder Tanne sind günstig, aber anspruchsvoll und tendenziell eher kurzlebig. Länger profitiert man von einem Hochbeet aus Eichenholz oder Lärche. Wer die Natur im Garten liebt, dem liegt diese auch weltweit am Herzen. Tropische Hölzer fragwürdiger Herkunft sind daher nicht unbedingt die erste Wahl. Auch wenn Zertifikate auf Nachhaltigkeit und Wiederaufforstungsprojekte am Herkunftsort verweisen, lenken diese leider oft nur davon ab, dass diese gerodeten Flächen unwiederbringlich verloren sind. Wer hingegen dem Trend des Upcyclings etwas abgewinnen kann und handwerklich nicht gänzlich talentfrei ist, nimmt Holzpaletten als Grundlage für sein Hochbeet. Ihre Zwischenräume ermöglichen sogar noch eine vertikale Bepflanzung nach außen hin. Eine moderne Interpretation der „Hängenden Gärten der Semiramis“ ist damit kostengünstig möglich. Und wer träumt schließlich nicht davon, eines der sieben Weltwunder im eigenen Garten zu beherbergen?

Kunststoff

Plastik im Garten scheidet die Geister und löst unter Gärtner immer wieder Diskussionen aus. Grundsätzlich gilt: Recycling ist immer eine großartige Sache. Und wenn Ausgangsmaterial vorhanden ist, welches sich für den Bau eines Hochbeetes eignen würde, spricht absolut nichts dagegen. Eine echte Augenweide werden diese Konstrukte aber eher selten sein. Wer gerne erste Gehversuche mit einem Hochbeet machen möchte, ohne viel Geld investieren zu müssen, ist mit einfachen Kunststoffvorrichtungen aber fürs erste sicher gut bedient.

Aufsätze: Die Krönung

Ein Hochbeet ist multifunktional. Mit ein paar einfachen Handgriffen und Extras kann es zum Frühbeet und sogar zum Mini-Gewächshaus befördert werden. Folie, Vlies oder einfache Abdeckungen aus Plexiglas schützen die jungen Pflanzen in der kühleren Jahreszeit vor Frost. Wärme und Feuchtigkeit werden besser gespeichert und kommen so dem Wachstum zugute. Die Gartensaison kann früher beginnen, aber auch im Herbst noch verlängert werden. Die günstigste Variante sind hier Rundbögen aus Metall oder stabilem Gartendraht, die einfach in die Erde gesteckt werden. Folie und Vlies werden darüber gespannt und mit Heringen oder Steinen am Boden befestigt. Wer es gerne etwas stabiler mag, kann Plexiglas-Scheiben ähnlich wie Fensterläden am Rand befestigen. Je nach Witterung können sie geöffnet werden oder zum Schutz der Pflanzen geschlossen bleiben. Alte Fenster sind für dieses Unterfangen übrigens nicht zu empfehlen. Zum einen lässt Fensterglas keine UV-Strahlen durch, zum anderen ist es den Naturgewalten wie Hagel oder Föhnstürmen, aber auch diversen fehlgeleiteten Fußbällen und Frisbee-Scheiben hilflos ausgeliefert. Die Profi-Variante stellen Gewächshaus-Aufsätze dar. Es gibt sie inzwischen auch mit beweglichen Fenstern, was sie bis zum Sommer zum verlässlichen Verbündeten im Kampf gegen die Elemente macht.

Vom Garten in die Vorratskammer

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