Читать книгу Vampiluna - Maren Jaenicke - Страница 11

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3 EIN WALD IST NICHT GENUG

Wir standen unter Schock. Das muss der Grund gewesen sein, dass unsere vier bleichen Vampirmädchengesichter die Jungs jetzt unsicher anglotzten .

„Ähem“, räusperte ich mich als Erste. „Das ist ja furchtbar nett, Franz von Feuerbein-Fieselstein oder wie auch immer du heißt.“ Oder war es jetzt Fratz von Funzelschwein-Findelwein? Vor lauter Aufregung brach mir schon der Schweiß aus .

„Fritz von Feuerstein-Finkebein“, antwortete er. „Aber Fritz reicht völlig.“ Boah, ob beabsichtigt oder nicht, ich fand seinen Ton so etwas von eingebildet.

„Wie auch immer“, meinte ich frostig. „Ihr könnt diese Nacht hier verbringen aber dann müsst ihr weiterreisen.“ Ich war super stolz auf meinen lässigen Tonfall. Ich wollte mich gerade umdrehen um mit den anderen nach Hause zu fliegen, da hörte ich Fritz noch einmal:

„Es tut uns furchtbar leid, euch Unannehmlichkeiten zu bereiten, aber ich fürchte, wir können euer großzügiges Angebot nicht annehmen. Wir werden bleiben.“

„Was?“ Nola war nahe dran einen Tobsuchtsanfall zu bekommen. Mit einer Hand hielt ich sie an der Schulter, mit der anderen fuchtelte ich in Richtung Fritz oder Fratz oder wie auch immer.

„Was soll das heißen?“

„Wir wohnen jetzt unter der Ödelburg.“ Das waren Berties erste Worte und obwohl er etwa so alt war wie Lotta und ich ihn eigentlich sehr niedlich fand, fühlte ich nur Wut.

„Ihr wohnt wo?“ Zu mehr war mein Hirn so früh in der Nacht wohl nicht fähig.

„Unter der Ödelburg“, antwortete Fritz beinahe gelangweilt. „Es gefällt uns hier sehr. Seit Jahren sind wir auf der Suche nach etwas Dauerhaftem und die Gruft unter der Ödelburg ist einfach perfekt . Ihr könnt uns gerne mal besuchen kommen…“


Das war zu viel. Wir DIE da besuchen? Das war UNSER Zuhause. Na gut, nicht die olle Dödelburg, aber drum herum eben. Irgendwie mussten wir diese Witzbolde wieder loswerden. Das stand fest. Während mein Hirn auf der Suche nach einer Lösung ratterte, meldete sich Milli leise:

„Dürfte ich vielleicht einen Vorschlag machen?“

Alles war besser als mein eigener, wie leergefegter Kopf.

„Na klar, Milli. Schieß los.“

Wie schon gesagt, Milli war echt ein cleveres Mädchen. Aber der folgende Vorschlag musste wohl ein schlechter Scherz sein.


„Wir können uns den Wald doch teilen?!“ sagte sie. Für einen langen Augenblick waren alle still. Nur irgendwo in Richtung Dödelburg schuhute ein Kauz .

„Gute Idee“, stimmten jetzt auch noch die Vampirjungs zu.

„Spinnst du?“, kreischte Nola und Lotta hielt die Luft an. Jetzt musste ich mich einbringen bevor alles völlig außer Kontrolle geriet und Milli den Jungs am Ende noch mehr anbot.

„Auf keinen Fall“, sagte ich daher klar und deutlich. „Der Wald wird nicht geteilt und schon gar nicht mit drei eingebildeten, schmierigen Möchtegern-Vampiren.“ Das war hart. Aber notwendig.

„Wieso nicht?“, fragten Fritz und Milli wie aus einem Munde .

„Weil… ja, weil… also.“ Fieberhaft suchte ich nach der richtigen Antwort. Aber mir fiel keine ein.

„Erstens sind wir weder schmierig noch eingebildet. Und zweitens sind wir echte Vampire - ohne Möchtegern. Oder möchtest du gern einmal meine Zähne testen?“ Fritz grinste breit und entblößte dabei vier scharfe, äußerst spitze und jaja, auch echte, Vampirhauer.

„Der Wald ist nicht groß genug“, gelang es mir schließlich herauszubringen.

„Ein ganzer Wald soll nicht groß genug sein, für ein paar junge, freundliche Vampire?“ Jetzt lachten wieder alle drei Jungs . Quälend langsam arbeitete mein Hirn auf der Suche nach einer Eingebung, wie ich die Fremdlinge überzeugen konnte, dass hier kein Platz für sie war.

„Ich fliege zu schnell!“, kam es irgendwie ohne mein Zutun aus meinem Mund. Aber jetzt war es ohnehin zu spät. Daher setzte ich noch eins drauf: „Wenn ich beim Fliegen nicht genug Platz habe, gibt es Verletzte. Und das will doch keiner, oder?“ Jetzt schauten mich nicht nur Fritz, Bertie und Bohne an, sondern auch die Mädchen. Na gut, vielleicht hatte ich da jetzt etwas dick aufgetragen. Aber passiert ist passiert.

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