Читать книгу Vampiluna - Maren Jaenicke - Страница 12

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4 NACHTFLUG

„Dann zeig es uns!“, forderte Fritz. Und natürlich lächelte er dabei überaus charmant. Oh, dieser fiese Kerl!

„Ach ähm, na gut.“ Könnte jetzt bitte - genau in diesem Moment - ein Vampirjungs fressender Drache hinter den Bäumen hervorstampfen und die Sache für mich aus der Welt schaffen?? Bitte! Nein? Wohl nicht. Also musste ich selber ran und drückte meinen Rücken durch. Mit zitternden Armen nahm ich Schwung und flatterte erst einmal höher. Dann holte ich tief Luft, winkelte die Arme an, neigte den Oberkörper leicht nach vorn und schoss davon. Ich war wirklich schnell. Wie ein Pfeil sauste ich zwischen Büschen und Bäumen durch die Nacht. Meine Ohren sirrten leise und die kühle Luft legte sich wohltuend um mich und meinen Umhang.

„Nicht schlecht“, murmelte es plötzlich an meinem rechten Ohr.

Hallo?? Wie konnte das bitteschön sein? Wie hatte dieser elende Angeber Fritz-Franz Flusenschwein es geschafft, mich mitten im Schnellflug einzuholen? Noch waren meine Arme nicht müde und ich nahm alle Energie zusammen, schloss meine Beine so fest zusammen, dass kein Blatt mehr dazwischen gepasst hätte und brauste wie wild davon . Nach ein paar Metern blickte ich ängstlich über die Schulter, aber von Fritz war nichts mehr zu sehen. Ich drehte noch eine kleine Runde und kehrte zur Lichtung zurück. Meine Mädels beglückwünschten mich zu meinem gelungenen Flug.

„Echt super, Luna, schneller als jede Fledermaus “, rief Lotta.

Suchend blickte ich mich nach Fritz um. Er saß gelassen auf einem großen Stein und schaute zu mir herüber.

„Ja wirklich“, bemerkte er. „Schneller als jede Fledermaus. Warum dadurch unsere Anwesenheit hier im Wald ausgeschlossen ist, kann ich allerdings nicht erkennen.“

Mist. Noch immer schwer atmend musste ich zugeben, dass die Idee mit dem Schnellflug nur so mittelgut war.

„Einverstanden“, sagte ich nur noch flüsternd. „Fürs Erste haben wir neue Nachbarn wie es aussieht. Aber das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.“

Das hatte ich einmal in einem Buch gelesen, als eine edle Königin keinen Ausweg mehr wusste und sie sagte „aber hierbei ist das letzte Wort noch nicht gesprochen“. Klang doch gut, oder? Besser als „ok, leider fällt mir jetzt gerade auch nichts mehr ein, aber vielleicht habe ich morgen eine Idee“.

So würdevoll wie ich nach meinem anstrengenden Schnellflug nur konnte, drehte ich mich um und bedeutete den anderen drei Mädchen mitzukommen. Als wir davonflogen, hörten wir noch das leise Lachen der zurückgebliebenen Vampirjungs.


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