Читать книгу Vampiluna - Maren Jaenicke - Страница 15

7 DER PLAN GEHT IN DIE HOSE

Fritz, Bertie und Bohne standen wie begossene Pudel in grünem und rotem Schleim auf den mickrigen Resten der Ödelburg. Zum Lachen war mir dennoch nicht zumute.

„Haut ab und lasst uns gefälligst in Ruhe!“, rief ich aufgebracht und vergaß dabei, meine Schauerstimme zu benutzen.

„Was fällt euch denn ein? Wir haben euch doch gar nichts getan“, sagte Bohne und war dabei mindestens genauso aufgebracht wie ich. Ich fühlte mich auf einmal unsicher. Irgendwie drohte mir das Ganze gerade aus den Fingern zu gleiten. Deshalb entschied ich mich für einen schnellen aber würdevollen Abgang.

„Wir gehen“, sagte ich und drehte mich um. Milli tat es mir gleich. Wir schwebten eilig davon und hofften, dass Lotta und Nola sich ebenfalls auf die Socken machten. Mein Herz raste und ich fürchtete, dass die Jungs sich jeden Moment auf uns stürzen würden. Anscheinend waren wir doch nicht gruselig genug als Gespenster gewesen, um echte Vampire zu vertreiben. Bald waren wir am Waldrand angelangt, wo uns die dichten Bäume verschluckten. Wir atmeten auf und flogen nebeneinander nach Hause.

„Das war knapp“, meinte Milli und stolperte über den Brunnenrand hinab zu unserem Eingang. Dabei blieb sie mit dem Gespensterlaken, das wir immer noch trugen, an einem scharfkantigen Mauerstückchen hängen. Mit einem Ratsch riss der Stoff. Egal, dachte ich. Wir würden die Gespensternummer nach diesem Abend sicher nicht mehr wiederholen.

„Meint ihr, es hat funktioniert und sie hauen ab?“, fragte Lotta.

„Ja klar, die packen sicher schon ihre Koffer“, lachte Nola genervt ironisch und zupfte sich die Reste des Klopapiers vom Umhang. „Was glaubst du denn? Wir können froh sein, dass sie so verdattert waren und uns nicht erwischt haben. Aber wegen unserer Gruselshow verschwinden? Nee.“

„Ich glaube, Nola hat recht. Unser Plan ging voll in die Hose .“ Ich seufzte schwer.

„Dann muss der nächste Plan eben besser werden“, sagte Lotta.

„Ach Schwesterherz, auf dich und deinen Optimismus ist wenigstens immer Verlass.“ Mein Kopf war wie leergefegt und ich musste gähnen. Höchste Zeit für den Sarg. Um den nächsten Plan mussten wir uns wohl oder übel erst morgen Nacht kümmern.