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Kapitel 4

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Die vier Freundinnen waren gerade am Kino angekommen und wollten nach Hause gehen als ein lautes Hupkonzert erschallte und kurz darauf ein Geländewagen um die Ecke gebraust kam. Mit quietschenden Reifen kam er kurz vor dem Kino zum Stehen.

Durch die offenen Fenster konnten die Mädchen sehen, dass Moritz und Arthur darinsaßen. Die beiden steckten den Kopf aus dem Fenster und riefen:

„He, ihr da, macht gefälligst Platz oder sollen wir euch über den Haufen fahren?“

„Spinnt ihr, wie die Verrückten durch die Stadt zu rasen?“, fragte Sara wütend.

„Dich kenne ich doch, du warst doch heute Morgen auf dem Schulhof dabei und hast die beiden Kleinen in Schutz genommen, oder?“, rief Arthur.

„Ja und? Und du bist einer der Vollpfosten, die sich großartig vorkommen, wenn sie jüngere Schüler schikanieren können“, parierte Sara angriffslustig.

„Ganz schön frech, die Kleine“, sagte jetzt Moritz und stieg aus dem Auto. Auch sein Freund stieg aus.

Die beiden bauten sich vor den Freundinnen auf. Moritz sah Lena an.

„Na, wie geht es denn deinem Bruder? Hat er sich von dem kleinen Schubs erholt? Sag ihm, das war erst der Anfang.“

„Wenn du die beiden nicht in Ruhe lässt, kriegst du Ärger“, meinte Lena nur.

In diesem Moment hielt ein Streifenwagen bei der Gruppe und Philipp Lindemann und Johann Berger stiegen aus.

„Was ist hier los?“, fragten sie. „Wir haben einen Anruf bekommen, dass es hier Ärger gibt.“

„Was mischt ihr euch denn hier ein?“, fragte Moritz ziemlich ungehalten.

„Wir sind die Polizei und sorgen hier für Ruhe und Ordnung“, erklärte ihm Philipp Lindemann ruhig.

„Die Dorfpolizei will uns Vorschriften machen“, höhnte Arthur, „das wird ja immer schöner.“

„So redet ihr nicht mit uns, Junge“, sagte Johann Berger bestimmt. „Hast du überhaupt schon einen Führerschein? Wenn ja, dann zeig ihn mal her.“

„Ich denke nicht daran. Wir haben nichts gemacht. Sie sehen doch, dass wir uns nur ein wenig unterhalten. Ist das verboten?“

„Nein, ist es nicht. Trotzdem will ich deinen Führerschein sehen.“

„Den habe ich nicht dabei.“

„Hast du überhaupt schon einen? Wie alt bist du denn?“

„Siebzehn.“

„Dann darfst du noch gar nicht allein fahren, selbst wenn du einen Führerschein hast oder nur in Begleitung eines Elternteils.“

„Wer sagt das?“

„Das Gesetz.“

„Okay, okay, wir haben nur eine kleine Spritztour gemacht. Normalerweise ist meine Mutter oder mein Vater dabei aber von denen hatte keiner Zeit. Da bin ich halt mit meinem Freund mal allein gefahren. Es ist doch nichts passiert.“

„Trotzdem ist es verboten. Wir müssen eure Personalien aufnehmen. Am besten, ihr kommt mit zur Wache, dann können wir in Ruhe darüber reden. Das Auto könnt ihr hier stehen lassen und dein Vater kann es später abholen. Also los, steigt ein.“

Philipp Lindemann hielt die hintere Tür des Streifenwagens auf. Aber Moritz und Arthur weigerten sich.

„Hört zu Jungs, entweder ihr steigt jetzt friedlich ein und wir fahren zur Wache und klären das alles oder ihr weigert euch, dann legen wir euch die Acht an. Ihr habt die Wahl.“

„Das dürfen Sie gar nicht“, ließ sich jetzt Moritz hören, „wir haben nichts gemacht.“

Doch die Polizisten ließen nicht locker und packten die Freunde am Arm. Diese wehrten sich und beschimpften die Streifenpolizisten. Es gab ein kurzes Gerangel, dann lagen die beiden Jungen auf dem Boden, wurden auf den Bauch gedreht und Johann Berger legte ihnen Handschellen an. Dann verfrachteten sie die beiden in den Streifenwagen.

„Ihr bekommt eine Anzeige wegen Widerstands gegen Polizeibeamte“, sagte Philipp Lindemann, „außerdem noch wegen Fahrens ohne Führerschein und Beleidigung. Ich denke, das reicht für heute.“

Die Polizisten stiegen in ihr Auto und fuhren davon. Die Freundinnen sahen ihnen nach.

„Geschieht denen recht“, meinte jetzt Tina, „wie kann man sich nur so unmöglich verhalten?“

„Kommissar Gerber wird nicht erfreut sein, sie zu sehen. Er wird kurzen Prozess mit ihnen machen“, meinte Anne.

Sie kannten Kommissar Gerber gut und wussten, dass er manchmal etwas brummig war aber das Herz auf dem rechten Fleck hatte. Sie waren gespannt, wie die Sache ausgehen würde.

Sie überlegten, ob sie aufs Kommissariat gehen sollten, entschieden sich aber dagegen, denn sie wollten nicht neugierig erscheinen.

Wahrscheinlich würde ihnen früher oder später Axel Rademacher über den Weg laufen, dann konnten sie ihn fragen, wie denn die Sache mit Arthur und Moritz ausgegangen war.

Sie beschlossen, nach Hause zu gehen und sich am nächsten Tag wieder an der Hütte zu treffen.

Die Kichererbsen und das weiße Pulver

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