Читать книгу Gisela und der Frauenarzt - Marie Louise Fischer - Страница 4

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»Frau Müller, bitte!« rief Gisela Schmitt. Mit einem einladenden Lächeln blieb sie in der Tür zum Sprechzimmer des Frauenarztes stehen, ein schlankes achtzehnjähriges Mädchen im schneeweißen, kniefreien Kittel.

Dabei suchten ihre ausdrucksvollen braunen Augen den sehr besetzten Warteraum ab, um festzustellen, ob eine neue Patientin eingetroffen war. Sie entdeckte Ulrike Simons, die neben der Garderobe hockte, und erkannte sie sofort.

»Ulrike!« Mit ein paar raschen Schritten war sie bei der Fünfzehnjährigen. Ulrike hatte zu einer Gruppe gehört, die Gisela im vorigen Sommer in einem Ferienlager betreut hatte.

Ulrike wurde rot. »Du hier?« Sie trug Rock und Bluse und wirkte kindlich jung.

»Ja, wußtest du denn nicht, daß ich bei Doktor Burg arbeite? Schon seit einem Monat! Ich bin fertige Arzthelferin. Und du? Drückst du immer noch die Schulbank?«

»Klar! Ich will doch das Abi machen.«

»Na, dann viel Spaß.« Ulrike zog Block und Kugelschreiber aus der Kitteltasche. »Gib mir mal deine genauen Personalien. Bist du versichert?«

Während Gisela schrieb, überlegte sie, was Ulrike wohl zum Gynäkologen führen mochte. Offensichtlich war es ihr nicht angenehm, sie hier zu treffen.

»Ist er nett?« fragte sie jetzt nervös.

Gisela verstand sofort. »Ja, sehr. Du wirst schon sehen.

Ich rufe dich dann auf, wenn du an der Reihe bist. Es wird aber noch eine Weile dauern.«

Eilig kehrte sie in das Sprechzimmer zurück, denn Dr. Burg hatte es nicht gerne, mit einer Patientin allein gelassen zu werden.

Gisela und der Frauenarzt

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