Читать книгу Bewusstheit LEBEN – Impulse und Praxis für mein authentisches Sein - Marija Mischkulnig - Страница 10
ОглавлениеRegenerieren, auftanken, schlafen – ein Muss samt Genuss!
IMPULS-Teil
Damit der menschliche Organismus über seine selbstorganisatorischen Prozesse stetig in die gesunde Kraft kommen kann, sind Perioden des Ruhens und der Erholung nötig. Achte ich diesen Bio-Rhythmus nicht, bringe ich viel Chaos ins System, und der Körper zeigt dies mit seinen Signalen deutlich an. Auch diesen Rhythmus kann man nicht wirklich austricksen – er wird nach einer gewissen Zeit einfordern, was ihm entzogen wurde.
Ich sehe viele Manipulationen in Hinsicht auf die Spielfreudigkeit mit dem Bio-Rhythmus-Mechanismus. „Auspowern was geht“ bis der Kick der Erschöpfung kommt, dann der Zwang, nachgeben zu müssen, und dann (lustvoll) zuschauen (wenn noch möglich), wie nach diesem Extrem der Körper wieder mit seinen Aufbauprozessen beginnt. Lustvoll ins Leben! Oft tut man’s für den Kick. Oder: Man rechnet einfach damit – der Körper hat (so) zu funktionieren!
Auspowern kann aber auch zum ersehnten Abschalten führen. Endlich mal ein Leer-Sein, auch im Kopf leer sein.
Auspowern auf Dauer halte ich genauso für ungesund, wie dem Zustimmen, dass wir die Lebensintensität mit der Stressintensität gleichsetzen. Denn auch hier kann überraschend der Moment kommen, wo nichts mehr weitergeht – zu viel gespielt, zu oft ausgepowert – auf einmal tritt der Kick, der Regenerationsschub ins Leben hinein einfach nicht ein …, bleibt aus. Wieder einmal zeigt der Körper die Grenzen auf: Genug gespielt! „Von einem Extrem ins andere“ hat nun mal ausgespielt – es ist die Zeit gekommen für den Ausgleich durch eine kraftvolle Mitte. So manche und mancher muss sich erst auf die Suche danach begeben.
Wiederholt treffe ich in meiner beruflichen Praxis auf LeistungssportlerInnen und auch andere extrem tüchtige Menschen, die an den Punkt gelangen, an dem nichts mehr geht. In der Folge treten Panikzustände und Erschöpfung auf – einerseits aus der neu eingetretenen Orientierungslosigkeit heraus, andererseits hatte der Körper so intensiv über lange Zeit funktionieren müssen, dass er von sich aus auf den Aus-Schalter drückt.
Verdrängte Müdigkeit, unterdrückt von einer sehr starken Willenskraft, fordert oft nach Jahren oder Jahrzehnten ihren Tribut; Panik und Erschöpfung fordern auf, sich auf die Suche nach neuen Möglichkeiten zu begeben, vor allem auch nach gesunden Möglichkeiten der Erholung und Regeneration.
Der alternde Körper wird die rücksichtslose Vorgangsweise auch energetisch nicht mehr zulassen. Es macht Sinn, sich gesunde Alternativen verinnerlicht zu haben.
Erholungsurlaube, auch wenn sie aus purem Schlaf bestehen, reichen oft nicht aus, da gerade wieder etwas aufgebaute Lebensenergie sogleich unreflektiert in die ungesunde Schiene geleitet wird. Der Körper wird zuverlässig und bald (früher oder später) streiken und das Ja zum gesunden Leben einfordern, dem selbstausbeuterischen Verhalten nicht mehr zustimmen können. Es muss eine Alternative gesucht werden.
Nicht selten fallen sehr leistungsorientierte, funktionstüchtige und erfolgreiche Menschen in eine Depression, weil das körperlich-energetische System ihre Lebensweise nicht mehr unterstützt. Als wesentlich halte ich, nach vollkommen neuen und unerprobten Wegen des Engagements Ausschau zu halten. Was zerstört hat, wird diesbezüglich nicht zur Heilung führen.
Unser Körper und unsere geistige Orientierung sind ein lebendig-dynamisches Geschehen, mit dem man sehr bewusst, sinnvoll und sinngebend umzugehen hat. Der Sinn bezieht sich auch auf die Würdigung unseres Seelen-Aspektes.
Maschinen wartet man auch. Der menschliche Körper enthält ein integriertes Wartungssystem – wenn man ihm die Zeit und die Tiefe der Erholung, die er benötigt, gibt. Der Körper ist die BRÜCKE, die gut beachtet und gelebt, die gesunde Balance herstellt. Selbstverständlich benötigen wir dazu auch das intellektuelle Vermögen: tatsächlich eine Vernunft, die in einer lebensfreundlichen Haltung mündet. So werden Geist, Körper und alle fühlenden, empfindenden Anteile untereinander auf eine Weise korrespondieren, um im Gesundsein lebensfroh zu erstrahlen.
„Wider die Vernunft“ zollt seinen Tribut – das weiß man. Warum diese Neigung, Lust oder Ignoranz, wider die Vernunft zu handeln? Warum nicht in den Genuss einstimmen und gleichzeitig gesund mitschwingen – wer sagt, dass Gesundsein langweilig ist?
Die Leistungsfähigkeit darf gut durchdacht sein und die Mechanismen, die uns dabei „sowieso“ sinnvoll unterstützen, dürfen bewusst eingeblendet sein und bleiben.
Sportwissenschaftliche Ansätze haben viel nützliches Wissen zusammengetragen, die anwendbar sind, wenn man gerne Sport treibt und auch den Körper dazu hat, der sich in dieser sportlichen Aktivität zu Hause fühlt. Für die körperliche und mentale Perspektive gibt es dabei viele Anhaltspunkte. Die Ganzheitlichkeit kommt laut meiner Erfahrung zu kurz. Wie schön, wenn man diese als Ergänzung hinzufügen kann!
Um wie viel leichter kann eine ganzheitliche Herangehensweise sein, wenn man gerne Sport treibt, körperliche Bewegung liebt und der Leistungssport nicht dem Lebensunterhalt dient!
PRAXIS-Teil
ERKENNEN
Formuliere dir deine persönlichen ERKENNTNISSE und nutze auch das im Impulsteil Gelesene dazu!
Schreibe diese spontan auf.
Formuliere mit deinen eigenen Worten:
… was Regeneration ist.
… was Regeneration nicht ist.
… schwinge ich mit meinem persönlichen Bio-Rhythmus mit?
… auspowern – ja oder nein?
… weitere persönliche Erkenntnisse, die ich wiederholt neu auffrischen möchte.
WAHRNEHMEN
Meine Bewusstheit stärken und erweitern
Während du die folgenden Zeilen liest, fühle sie … erlaube, dass sie zur lebendigen Empfindung werden:
… Dem Körper Zeit und Aufmerksamkeit geben – empfinden, nichts verändern … Füße, Beine, Becken, Sexualorgane, unterer Bauch, Bauchmitte, um den Bauchnabel herum, die Nieren und der Rücken, die Schulterblätter und die Arme, die Hände, der Brustraum und die Brüste, der Nacken, der Schädel, das Gesicht, die Augen, die Stirn, die Nase, die Wangen, der Kiefer und der Mund, der Hals … Verweilen, den Körper ruhen lassen! Bewusst!
PRAKTIZIEREN
Was will ich in meinem Leben aufgrund der Auseinandersetzung mit diesem Kapitel „Regenerieren, auftanken, schlafen – ein Muss samt Genuss!“ praktisch umsetzen? Was will ich regelmäßig praktizieren? In welcher Einstellung will ich praktizieren?
Wie kann ich Elemente der Körperarbeit, des Körper- und Geistbewusstseins zu Hilfe nehmen?
Welche Werkzeuge, die ich kenne, kann ich nutzen und anwenden?