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Mein erstes Zeugnis

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Die Ereignisse im ersten halben Jahr der S1 überschlugen sich förmlich. Hatte ich mich gerade an den Alltag in der Schule gewöhnt, begannen dann recht bald die Vorbereitungen für die Aufnahme in die Pionierorganisation. Nach dieser großen Feier rückten die Weihnachtsferien mit schnellen Schritten voran. Auf diese freute ich mich natürlich auch schon.

Kaum waren diese vorbei und das Jahr wechselte, hieß es: »In vier Wochen bekommt ihr eure ersten Zeugnisse.« Dem fieberten wir alle entgegen und legten uns in der Schule noch einmal so richtig ins Zeug.

Zur Zeugnisausgabe war es Tradition, unser blaues Pionierhalstuch umzubinden. Voller Neugier saßen wir am 7.2.1975 auf unseren Schulplätzen. An diesem Tag erkrankte Herr Reimert leider und so wurde uns unser erstes Zeugnis von unserer Gruppenerzieherin, Frau Griebel, überreicht. Letztendlich spielte es für mich kaum eine Rolle von wem ich es bekam. Ich war mächtig stolz darauf, denn in allen Fächern hatte ich eine »2«.

Nun hielt ich mein erstes Zeugnis in der Hand, ein grün/graues Heft, auf dem das Staatswappen der DDR zu sehen war und nicht sonderlich spektakulär aussah. Obwohl es in den Halbjahreszeugnissen üblicherweise keine Beurteilungen gab, wurde auf meinem Folgendes vermerkt: »Mario hat am Klassenunterricht teilgenommen. Schädigungsbedingt können seine Leistungen in den Fächern Schreiben, Rechtschreibung, Werken, Zeichnen, Musik und Sport f. Kö. nicht zensiert werden.«

Mit dieser Alternative konnten meine Eltern leben. Ihre Entscheidung, mich in ein Internat zu geben und mir somit die Teilnahme am Schulunterricht zu ermöglichen, fand ihre Bestätigung.

Behindert? - Was soll’s!

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