Читать книгу DER MULTIVERSALE KRIEG - Martin Cordemann - Страница 11
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Оглавление„Kein Einspruch?“
„Aber natürlich Einspruch.“
„Grund?“
„Ist das nicht offensichtlich? Taktgefühl? Guter Geschmack? Sich über den Tod eines Menschen lustig zu machen, halten Sie das für guten Ton?“
„Ich halte das unter den gegebenen Umständen für durchaus angebracht.“
Auch die Banti Ulu Gara Wol hielten gewisse Dinge für angebracht. Ihre Erfahrungen mit den Tong'GU'ka-ra waren nie besonders positiv gewesen, und so hatten sie eine kleine Flotte Schiffe in der Nähe des angeschlagenen Planeten versteckt. Deshalb dauerte es nicht lange, bis alle Tongschiffe zerstört waren. Doch das war nicht alles.
Sugam Kall Fne Bu, ein Admiral der Banti Ulu Gara Wol, meldete sich bei den Menschen.
„An diesem Tag haben Sie gezeigt, wie Sie wirklich fühlen“, eröffnete er Captain Bauer. „Wir sind stolz, an Ihrer Seite kämpfen zu dürfen und wir bedauern Ihren Verlust. Wir sind kein kriegerisches Volk...“
„Ja?“
„Ich habe gar nichts gesagt.“
„Sie wirken so, als wollten Sie Einspruch erheben.“
„Nunja... ja! Das Ganze wirkt ein bisschen gestelzt, eine geschwollene Rede nach einer großen Schlacht, also ich weiß ja nicht.“
„Nehmen wir zu Protokoll, dass hier möglicherweise mehrere Reden und Gespräche, die sich eventuell über einen längeren Zeitraum ergeben haben, aus Gründen der Vereinfachung und Kompression zusammengefasst und nur einer Person zugeordnet wurden. Ist die Anklage damit zufrieden?“
„Ich bin damit zufrieden, Euer Ehren.“
„Gut. Weiter.“
„...und die Auslöschung von Leben, gleich welcher Art, bereitet uns keinerlei Vergnügen. Deshalb sind wir in der Kunst des Krieges auch nicht sehr bewandert.“
„Ja, ich verstehe, was Sie meinen.“
„Doch haben uns gerade neue Informationen erreicht“, fuhr der Admiral fort. „Etwas, das noch niemals dagewesen ist, ist eingetreten. Ein Planet, einst von den Tong'GU'ka-ra überfallen und erobert, hat sich von ihnen freigesprochen. Das Volk, die Ureinwohner, verlangen ihre Freiheit und den Abzug ihrer Besatzer. Sie lehnen sich gegen die Tong'GU'ka-ra auf und haben sie offenbar bereits vom Planeten getrieben. Es wäre eine große Geste von Ihnen, wenn Sie ihnen zeigen würden, dass Sie sie unterstützen.“
„Äh, äh was?“
Captain Bauer musste schlucken.
„Genau das dachte ich auch gerade, Fähnrich Raita.“
Das war die Art von Aufforderung, die man dann erstmal mit der Admiralität besprach. Die dann vielleicht ein Korps von Diplomaten rekrutierte. Und eine Armada von Schiffen, die einen eskortierte. Es war keine Einladung, der man einfach mal so folgte, auf die Gefahr hin, einen intergalaktischen Konflikt auszulösen... oder eventuell noch schlimmer zu machen, denn sie steckten ja schon in einem drin. Captain Nielsen hätte sich bestimmt sofort auf den Weg gemacht, ohne sich weiter Gedanken darüber zu machen... aber Bauer war nicht Nielsen und irgendwie schmeckte ihr das Ganze nicht.
„Danke für Ihr Vertrauen, Admiral Sugam Kall Fne Bu“, sagte sie. „Wir sind sehr... sehr... danke.“
„Sie werden uns sicher nicht enttäuschen“, kam es in einer Weise zurück, die der Kapitänin nun wirklich keine andere Möglichkeit ließ, als dorthin zu reisen.
„Da... bin ich sicher. Vielen Dank.“
„Gute Reise.“
„Ja.“
Bauer nickte und hoffte, dass die Verbindung endlich unterbrochen wurde.
Als das Bild des Admirals verschwand, atmete sie auf.
„Ich hab, äh, den Kurs...“
„Ja, Raita, was haben Sie?“
„Den, äh, Kurs. Zu dem Planeten. Der wo sich freikämpfen will und all das.“
„Ja, den haben wir nicht, das weiß ich auch, weshalb wir-“
„Doch, Captain.“
„Wie war das, Fähnrich?“
„Wir, äh, haben den Kurs. Die BantuluGaWoll haben ihn uns rübergeschickt und ich hab ihn, äh, gerade eingegeben.“
„Oh. Äh. Jaaaa...“ Bauer rieb sich die Nase. „Ich dachte eigentlich, wir fliegen erstmal nach Hause, so, weil das ja gute Nachrichten sind, und sicher wichtig, und, weil wir die Poledoris verloren haben.“
„Aber hat nicht der Admiral, äh, gesagt, dass wir da sofort hinfliegen sollen?“
„Er ist nicht unser Admiral, Fähnrich, der hat uns überhaupt nichts zu sagen!“
„Äh, ich sag ja nur.“
Die Kapitänin sah sich um.
Alle sahen sie an.
Und nicht mit Ehrfurcht.
Oder Unterstützung.
Sondern mit Argwohn.
Missfallen.
Misstrauen!
„Na gut, bitte sehr, Fähnrich Raita, jetzt, wo Sie ja hier das Kommando haben, dann machen wir doch einfach mal, was Sie sagen... und wir fliegen da hin.“
„Ist das ein Befehl, Captain?“
„Ja, das ist ein Befehl.“
Raitas Finger glitten über die Konsole.
„Dann, äh, geht’s jetzt los.“
Die Horner nahm Fahrt auf...
...während in einem anderen Teil der Galaxis, wenn auch nicht irrsinnig weit entfernt, die Berlioz langsam langsamer wurde.
„Langstreckenshuttle fertig machen“, befahl der Captain.
„Sind Sie sicher...?“
„Oh ja, ich bin sicher.“
„Ich meine, dass Sie einen Weg gefunden haben, die Tong zu besiegen?“
„Das... wäre ein bisschen vermessen, oder?“
„Mit Sicherheit“, stimmte Altman zu.
„Dann wäre ich fast geneigt, ja zu sagen, nur, damit Sie sich ein bisschen ärgern.“
Das Gesicht des Geheimdienstoffiziers zeigte, dass er das schon tat.
„Ziel erreicht“, lächelte Kurt. „Sehen Sie, mir ist aufgefallen, dass ich einen Spezialisten für diese Arbeit brauche.“
„Und den haben wir nicht an Bord?“
„Leider nicht. Und soviel ich weiß, gibt es nur einen, der sich mit sowas auskennt.“
„Und jetzt...“
„Und jetzt fliegt das Shuttle los und holt ihn her, so schwierig ist das doch gar nicht. In der Zeit erkunden wir die umliegenden Universen und wenn das Shuttle wieder hier ist...“
„...sind wir hoffentlich noch am Leben.“
„Das hoffe ich eigentlich meistens, Major. Alles andere ist dazu geneigt, einem den Tag zu versauen.“
„Shuttle verlässt den Hangar“, meldete Monroe, „und... ist weg.“
„Sehr gut.“ Nielsen ließ sich wieder in seinen Sessel fallen. „Dann verteilen wir mal ein paar Spionagesonden und verziehen uns dann in ein lauschigeres Universum.“
„Captain, ein paar Schiffe nähern sich uns – es sind Tong'GU'ka-ra!“