Читать книгу DER MULTIVERSALE KRIEG - Martin Cordemann - Страница 7
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ОглавлениеIhr Urlaub neigte sich dem Ende zu und bald würden sie wieder auf ihre Schiffe zurückkehren, er auf die altgediente Berlioz und sie auf eins dieser neuen, bei denen man den Universenspringer direkt mit eingebaut hatte.
„Universenspringer?“
„Es scheint wirklich noch niemandem ein brauchbarer Name dafür eingefallen zu sein“, maulte Kurt, während er Diana dabei zusah, wie sie sich nicht anzog.
„Man sollte eine ganze Abteilung darauf ansetzen, die sich nur damit beschäftigt, sich solche Namen auszudenken.“
„Das vielleicht dann doch nicht“, stöhnte Kurt, dem soetwas tatsächlich zuwider war. „Wie wärs mit Multiversalantrieb?“
„Das... klingt gar nicht mal so schlecht“, stimmte die junge Frau ihm zu.
„Und wenn man ihn reparieren will, braucht man einen Multiversalschraubenschlüssel.“
Ihr Grinsen verschwand.
„Ich weiß, was du da gemacht hast.“
„Und ich weiß, was du da machst.“
„Und das wäre?“
„Dich nicht entscheiden können, was du anziehen willst.“
„Stimmt.“
„Dabei hast du nur eine Uniform!“
„Ja... aber ich bin mir nicht ganz sicher, welche Teile davon von mir und welche von dir sind.“
Er ließ seinen Blick über den Fußboden schweifen, wo sich Jacken und Hosen verschiedener Uniformen genauso ineinander verhakt und verknotet hatten, wie sie das vor ein paar Minuten noch selbst getan hatten.
„Ich sehe dein Problem.“
„Das freut mich sehr, denn es ist auch dein Problem!“
„Wir könnten den Dienst quittieren... oder fahnenflüchtig werden.“
„Und uns dann in der Wüste verstecken?“
Kurt sah aus dem Fenster.
Viel Landschaft, wenig Sauerstoff.
Keine allzu ansprechende Alternative.
Hatte es da nicht mal die Idee gegeben, Eisklumpen aus den Saturnringen hierher bringen zu lassen und damit den Wasserhaushalt des Mars ein wenig aufzustocken... oder war jemandem in den Sinn gekommen, dass sich in solchem Wasser werweißwas für Mikroben und Bakterien befinden könnten, die der einheimischen Bevölkerung vielleicht auch nicht so ganz wohlgesonnen sein mochten?
„Du siehst mal wieder so aus, als wärst du ganz weit weg.“
„Ironisch, da ich hier zu Hause bin.“
„Ich dachte, dein Schiff wäre dein Zuhause.“
„Auch wieder wahr.“
Kurt zuckte die Schultern – und befand, dass das weit sexyer war, wenn sie das machte, selbst, wenn sie es mit seinen Schultern machte.
Ihr fiel etwas ein.
„Wolltest du mich nicht deiner Mutter vorstellen?“
Stimmt, das war einer der Gründe gewesen, warum sie als Urlaubsort den Mars gewählt hatten. Unnötig zu erwähnen, dass seine Mutter, ohne es ihm zu sagen, mal wieder, einen anderen Urlaubsort gewählt und darum abwesend war. Irgendwie verpassten sie sich öfter, was auch daran lag, dass sie in Zeiten lebten, in denen es einfach schneller ging, mit einem Raumschiff bei jemandem vorstellig zu werden, als vorher auf altmodische Weise 'anzurufen', jedenfalls dann, wenn man selbst auf so einem Raumschiff arbeitete und sich selten in der Nähe des Sonnensystems herumtrieb.
„Das wird dann wohl bis zum nächsten Mal warten müssen.“
Diana zuckte die Schultern – und Kurt strahlte.
„Du bist so leicht, glücklich zu machen.“
„Ich weiß.“
„Warum schleicht sich dann immer, wenn du mir nicht auf die Brüste starrst, so ein dunkler Zug in dein Gesicht?“
„Weil ich nicht genau weiß, wie es von hier aus weitergehen soll.“
„Mit uns?“ entfuhr es ihr erschrocken.
„Nein.“ Er schüttelte den Kopf. „Mit“, er deutete hinaus, „dem da draußen.“
„Ich spekuliere mal, du meinst nicht das Marsungeheuer.“
„Nein, ich meine unsere Freunde die Tong, die uns aus Gründen der Dramatik noch immer auszulöschen trachten.“
„Mistkerle!“
„Genau.“
„Aber... haben wir nicht einen Sieg über sie errungen... so, mehr oder weniger?“
„Oh, haben wir. Die Frage, und das ist die Frage, die diesen dunklen Zug hervorzaubert, ist, wie wir damit umgehen sollen. Reisen wir zu ihrer Heimatwelt und reiben es ihnen unter die Nase? Und wenn, wie reagieren sie darauf? Erkennen sie dann, dass wir uns wehren können und lassen es, was wahrscheinlich das erste Mal in der Geschichte aller Universen überhaupt wäre. Oder macht es sie noch stinkiger und dadurch noch motivierter, was doppelt nach hinten losgehen würde?“
„Hmm“, meinte die Nackte nur.
„Und das ist noch nichtmal alles.“
„Ist es nicht?“
„Ist es nie, oder?“
„Wahrscheinlich nicht“, stimmte sie zu, wobei sie nicht nur den Kopf schüttelte.
„Tu das bitte nicht.“
„Warum?“
„Weil es...“
„Dich scharf macht?“
Kurt nickte – und natürlich tat sie es nochmal und länger und stärker.
„Ich sags ja, wenn die Tong sich an dem erfreuen könnten, an dem ich mich erfreuen darf, würde es keinen Krieg mehr geben.“
„Doch, aber um mich!“
„Stimmt. Aber vielleicht könnte man dich dann klonen und alle wären glücklich.“
„Nannte man sowas früher nicht sexistisch?“
„Wieso, tut man das heute nicht mehr?“
„Ich wollte nur sichergehen“, lächelte sie.
„Ein Klon einer Frau, der den Frieden in der Galaxie herstellt... ich denke, es ließe sich diskutieren, ob das ein Opfer sein könnte, das es wert wäre... aber ich denke, das gehört jetzt nicht hierher.“
„Und was gehört hierher?“
„Du“, sagte er und schmiegte sich an sie.
„Ich liebe es, wenn du das tust“, stöhnte Diana.
„Ich auch“, hauchte Kurt.
Wozu sollte man sich den Kopf darüber zerbrechen, wie andere Völker in der Galaxis darauf reagieren könnten, wenn sie erführen, dass die Menschen eine Art Superwaffe hatten, mit der sie ganze Raumschiffflotten verschwinden lassen konnten, wenn man mit anderen Körperteilen viel befriedigendere Dinge tun konnte. Während der Gedanke, ob sie durch ihre neue Technik für andere eher zu einer Gefahr oder zu einem Verbündeten werden würden und dass das wahrscheinlich so oder so Konsequenzen haben würde, wandte nun er eine neue Technik an und Diana begann so laut zu stöhnen, dass man schon fast Angst haben musste, dass sie das Marsungeheuer aufweckte.
Mit geschlossenen Augen und geöffnetem Mund stöhnte sie: „Ich dachte, du brauchst noch ein bisschen Zeit, bis du wieder...“
„Einspruch!“