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IV

Montag, 16. Mai 1881

Das Haus erwacht.

Die vertrauten Zeichen von Betriebsamkeit künden den neuen Tag an; bekannte Geräusche, wie das dezente Klirren von Porzellan, das vorsichtig aufgetragen wird, oder das simmernde Pfeifen eines Wasserkessels, kurz bevor er vom Herd genommen wird.

Pantoffeln huschen bemüht leise über die Marmorstufen und verharren vor meinem Zimmer. Das Mädchen klopft an die Tür; ich bitte es herein.

»Haben Sie gut geschlafen?«

Ich bejahe und strecke mich. In Wahrheit habe ich so gut wie gar nicht geschlafen.

»Das freut mich«, sagt sie und legt frische Wäsche auf einem der Sessel ab. Sie zieht die Vorhänge zurück; der Morgenhimmel zeigt sich in dunstigem Blau.

»Es scheint ein sonniger Tag zu werden.«

Im Hinausgehen wirft sie einen Blick auf das zerwühlte Bett.

Phillip hat die letzte Nacht hier bei mir verbracht. Lange vor Sonnenaufgang ist er aufgestanden und hat sich hinaus geschlichen. Um diese Zeit hat er schon die ersten Brote aus dem Ofen gezogen.

Natürlich weiß sie es, denke ich und überlege, ob sie mit ihren Freundinnen, ihren Schwestern, ihrer Mutter darüber tratscht. Über den Mann, der von Zeit zu Zeit bei mir nächtigt. Über das verwirrte Geschöpf, das ein paar Türen weiter im ständigen Halbdunkel vor sich hindämmert. Über mich.

Soll sie nur.

Es kümmert mich nicht.

*

O Samael

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