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Kapitel 2

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Sterbe ich oder sterbe ich nicht?

Die Chancen für Tod oder Leben standen nach Albin Nielsens Einschätzung fünfzig-fünfzig. Der Tod konnte sehr überraschend kommen, doch in diesem Fall war er auf ihn vorbereitet.

Er sah in die Runde und fühlte sich in einen Science-Fiction-Film versetzt. In seiner Gesellschaft befanden sich fünfzehn Männer und Frauen, die in futuristische Ganzkörperpanzeranzüge gehüllt waren, die direkt einem Space-Marine-Szenario entstammen konnten. Die Tyr-Rüstung, benannt nach dem nordischen Gott des Kampfes und des Sieges, war ein hermetisch abgeriegeltes und autark arbeitendes Hightechsystem, das vor allen erdenklichen Gefahren Schutz bieten sollte: vergiftete Luft, verstrahlte Areale, Hitzewände, Kugelfeuer und Explosionsdruckwellen. Mit einer Tyr-Rüstung war ein Überleben unter Wasser bis zu 200 Metern möglich, ebenso konnte man damit Mondspaziergänge unternehmen. Das Innenleben der Anzüge strotzte vor hochtechnologischem Equipment und verfügte über eine ausgezeichnete Sensorik, um die Umgebung wahrzunehmen und Messergebnisse an den im Helm integrierten Computer weiterzuleiten. Strahlungswerte, biologische Erreger, Feinstaubbelastungen, Windgeschwindigkeiten, Temperaturen, Gaskonzentration in der Umgebungsluft: All das war nur ein Bruchteil dessen, was die Messfühler aufnehmen konnten.

Darüber hinaus war jedes Teammitglied mit einer persönlichen Ausrüstung entsprechend seinem jeweiligen Fachgebiet ausgestattet. Bewaffnet waren sie jedoch alle mit dem gleichen Gewehr: einem Lokipuls-Sturmkarabiner. Trotz der nordischen Anlehnung war die Waffe nicht in Schweden entwickelt worden, sondern eine Koproduktion des deutschen Waffenherstellers Heckler & Koch und der belgischen Firma Fabrique Nationale d’Armes de Guerre. Das Gewehr war bisher nicht in Serienproduktion gegangen, sondern existierte in einigen Prototypvarianten, von denen das schwedische Militär welche zu Testzwecken im Einsatz hatte. Das Lokipuls, wie es die Soldaten kurz nannten, verschoss in Munitionsstreifen gelagerte hülsenlose Projektile, die elektromagnetisch beschleunigt wurden. Der ausbleibende Rückstoß war ein Vorteil für die Mitglieder von Nielsens Gruppe, die nicht jeden Tag mit Waffentraining unter Gefechtsbedingungen beschäftigt waren. Außerdem erzeugten die beschleunigten Geschosse einen Reibungsstreifen in der Luft, der dem Glühen von Leuchtspurmunition gleichkam und somit beim Zielen half.

Trotz der hervorragenden Ausstattung, die den 16-Mann-Trupp gut und gerne einen Krieg gewinnen lassen könnte, war Nielsen skeptisch, was ihre Erfolgschancen betraf. Er atmete tief durch und schaltete auf die Helmlautsprecher um.

Die sechzehn futuristischen Ritter standen auf einer Anhöhe, etwa einen Kilometer vom Südufer des Buddbyträsket entfernt. Hinter ihnen befand sich der Ort Boden. Nielsen eingerechnet bestand die Gruppe aus zehn Elitesoldaten der schwedischen Spezialeinheit Särskilda Syddsgruppen – SSG. Die anderen Mitglieder waren Wissenschaftler mit militärischer Ausbildung oder vorzugsweise beim Militär beschäftigt: zwei Mediziner, Mikro- und Molekularbiologen, Virologen, Strahlungsexperten.

»Meine Damen und Herren, wenn ich jetzt um Ihre Aufmerksamkeit bitten darf.« Auf der Innenseite von Nielsens Visier wurden die Vitalfunktionen jedes Teammitglieds projiziert und an das Einsatzcamp, das sich im Süden Bodens befand, übertragen. Sie waren mit zwei Großraumhelikoptern hergebracht worden, die nach dem Absetzen der Gruppe sofort wieder zur Basis zurückgeflogen waren.

»Jeder Einzelne von ihnen gehört zu den Besten Schwedens auf seinem Fachgebiet, zumindest zu den Besten, die das Militär aufbieten kann. Dennoch können wir uns nicht allein auf unsere Ausbildung und Ausrüstung verlassen, wenn wir dem Unbekannten gegenübertreten. Hier noch einmal die Lage: Vor einer Woche sind am Ufer des Buddbyträsket siebenundzwanzig Menschen umgekommen. Die Ursache ist bisher unklar. Ein Rettungsteam, das nach Überlebenden suchen und die Leichen bergen sollte, starb ebenfalls direkt vor Ort. Es konnte einen Notruf absetzen, aus dem nur hervorging, dass die Teammitglieder der Reihe nach und ohne sichtlichen Grund starben.

Daraufhin wurde das Militär hinzugezogen und die Gegend um den See in einem Umkreis von fünf Kilometern unter Quarantäne gestellt und abgeriegelt. Ein Ärzteteam der Seuchenbehörde betrat das Areal unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen. Niemand von ihnen ist je zurückgekehrt. Es gab noch zwei Zwischenfälle, bei denen die Quarantänemauer durchbrochen wurde. Ein paar Jugendliche fanden ein Schlupfloch und kamen bis auf fünfhundert Meter an das Seeufer heran, ehe sie von einem Bewachungstrupp gestellt wurden. Bevor man die Jugendlichen zurückbringen konnte, suchte sie und auch die Soldaten das gleiche Schicksal heim wie alle anderen, die vorher am See verstarben. Der zweite Vorfall bestand in dem Vorhaben eines Reporterteams, mit einem Hubschrauber das Quarantänegebiet zu überfliegen und Aufnahmen zu machen.«

Nielsen streckte den gepanzerten Arm aus und deutete nach Norden. »Das Wrack des Hubschraubers befindet am Westufer des Buddbyträsket.«

Allgemeines Gemurmel erhob sich in den Helmlautsprechern. Alle hatten die Berichte gelesen und wussten, worauf sie sich bei dieser Mission einließen – oder besser gesagt, sie wussten es nicht. Dennoch war es eine Sache, in Notizen zu lesen, jedoch eine gänzlich andere, noch einmal eine Zusammenfassung nahe am Ort des Geschehens zu hören. Nielsen konnte es den anderen nicht verübeln.

»Wir können eine Virusepidemie wohl ausschließen«, sagte jemand. Im Display seines Helmes wurde der Name Dr. Eggström eingeblendet.

»Woraus schließen Sie das?« Das war Dr. Hanna Agren aus der Forschungsabteilung für biologische Kampfstoffe. Nielsen hatte sie erst gar nicht mitnehmen wollen, da sie Betroffene war. Soweit er wusste, war sie mit der Schwester eines Mannes eng befreundet, der mit seiner Familie am Osterwochenende hier gestorben war.

»Nun, wenn bereits ein Seuchenbekämpfungsteam unter strengsten Quarantänevorschriften hier war, ist doch davon auszugehen, dass keine Viren für das plötzliche Sterben verantwortlich sind. Oder glauben Sie, die Leute haben sich gegenseitig ihre biologischen Schutzanzüge aufgeschnitten?«

»Mit Verlaub«, sagte jemand anderes. »Aber wir wissen doch gar nicht, womit wir es hier zu tun haben. Vielleicht handelt es sich um bisher unbekannte Virenstämme, die in der Lage sind, sich …«

»… durch Bioschutzanzüge zu fressen?« Die Stimme Eggströms troff vor Hohn. »Machen Sie sich nicht lächerlich! Wie soll das denn gehen?«

»Säure produzierende Viren?«, hakte Hanna ein.

Ein Lachen klang aus Eggströms Mikrofon. Bevor die anderen damit beginnen konnten, wild zu diskutieren, unterbrach Major Albin Nielsen die Unterhaltung.

»Herrschaften, es gibt sicherlich noch genug Gesprächsstoff. Bevor wir uns jetzt in Mutmaßungen ergehen, sollten wir die Lage vor Ort erkunden. Unsere Tyr-Rüstung ist gegen biologische Erreger gleich welcher Form immun. Selbst wenn es so etwas wie Säure erzeugende Viren oder Bakterien geben …«

»Es gibt Säure produzierende Bakterien …«

Nielsen ließ sich nicht beirren, erhob seine Stimme und sprach einfach weiter: »… geben sollte, wird der Schutz unserer Außenummantelung ausreichen. Die Tyr-Rüstung wurde in Salz- und Schwefelsäurebädern getestet. Sie ist raum- und seetauglich und strahlungsresistent. Was immer das Seuchenteam hingerafft hat, wird uns kein Haar krümmen.«

Er fand, dass seine Worte ziemlich überzeugend herüberkamen, und hätte sich fast selbst geglaubt. Doch die Skepsis und Zweifel blieben.

»Also schön, wir gehen in zwei Gruppen zu je acht Mann. Löjtnant Larsen, Sie nehmen Dr. Eggströms Gruppe. Dr. Agren, folgen Sie mir bitte.«

Der federgesteuerte Antrieb der Tyr-Rüstung unterstützte die Gehbewegung der Muskeln, sodass der schwere Schutzpanzer kaum zu spüren war. Über das Gelände zu marschieren, fühlte sich fast wie ein Spaziergang im Park an. Tatsächlich lud das Grün des Areals zum Wandern ein. Die beiden Gruppen stapften über einen unbefestigten Weg mitten durch einen Mischwald. Sie näherten sich parallel zum See dem Nordufer, das nicht bewohnt war.

Nielsen rief sich eine Übersichtskarte der Umgebung auf das Helmdisplay und studierte das Südufer. Am Rand in Seenähe gab es mehrere Gebäude auf weiträumigen Parzellen. Den Daten nach einige Ferienhäuser und -siedlungen sowie Wanderhütten, dazu ein paar Gutshöfe. Das Gebiet war bis zu der Stadtgrenze der Gemeinde Boden evakuiert worden, auch wenn sich die Vorfälle bisher auf den nördlichen Bereich des Sees beschränkten.

Nielsens Aufgabe bestand nicht nur darin, die Leichen zu bergen, sondern auch festzustellen, ob eine Evakuierung Bodens notwendig war. Die Stadt hatte fast 20 000 Einwohner. So etwas ließ sich nicht mehr vor der Presse und der Öffentlichkeit verheimlichen.

»Noch knapp hundert Meter bis zur Sperrzone«, meldete sich Löjtnant Larsen über den Helmfunk.

Die Zone befand sich im angeblich sicheren Territorium. Erst knapp hundert Meter hinter ihr waren die ersten Todesfälle aufgekommen.

»Weiter. Wir halten an der Grenze.«

Nielsen stellte auf den privaten Kanal um und wählte direkt Hanna Agrens Tyr-Rüstung an. »Ist alles in Ordnung, Doc?«

Die Frau klang überrascht. »Warum fragen Sie?«

»Ich meine nur … wegen …«

»Schon gut, Major. Ich habe die Familie nur vom Sehen her gekannt. Es ist nichts, was mich in meiner Arbeit behindern würde.«

Nielsen nickte, auch wenn Hanna die Geste nicht sehen konnte. »Tut mir leid, dass ich gefragt habe.«

»Keine Ursache. Beten wir, dass unsere Ritterrüstungen wirklich einen Schutz gegen das darstellen, was das Massaker angerichtet hat.«

Der Wald lichtete sich und gab den Blick auf eine große Lichtung frei, die direkt in das Seeufer mündete. Ein paar Baumgruppen versperrten die Sicht auf den Buddbyträsket, doch es gab auch offene Stellen weiter nördlich. Zu jeder anderen Zeit wäre die Aussicht fantastisch gewesen, doch was die Mitglieder von Nielsens Team zu Gesicht bekamen, war der reinste Horror.

Die Lichtung und das Ufer waren gesäumt von Leichen. Sie lagen kreuz und quer verteilt auf dem Rasen und im Moos. Einige trugen Freizeitkleidung, andere die Westen von Rettungssanitätern und wieder andere lagen in Bioschutzanzügen dort. Manche befanden sich am Ufer des Sees. Etliche waren um eine riesige Picknickdecke verstreut. Eine Frau lag neben einem Wagen, der neben mehreren anderen am Rand der Lichtung geparkt war.

Nielsens Blick schweifte zu der Familie, die sich nur knapp zwanzig Schritt von ihnen entfernt befand. Das mussten die Degerlunds sein, die Familie, die Dr. Agren über die Schwester des Verstorbenen kannte.

»Mein Gott, haben wir die Zone bereits überschritten?«, rief jemand über Funk.

Tatsächlich befanden sie sich bereits innerhalb des Gefahrenperimeters. Nielsen sandte ein Signal an seinen Leutnant, doch Larsen reagierte nicht. Er ging auf den privaten Kanal.

»Isak, was ist los?«

»Major, wir haben ein Problem. Die Sensoren hätten uns anzeigen müssen, an welcher Stelle die Warnbojen platziert waren. Da war nichts. Wir sind in ein offenes Messer gelaufen. Ich hab es nicht über den offenen Kanal gesendet, um unsere Weißkittel nicht in Panik zu versetzen.«

»Verstanden, Löjtnant.« Nielsen wechselte auf die allgemeine Frequenz. »Äußerste Vorsicht. Wir befinden uns bereits im kontaminierten Bereich. Sobald irgendjemand irgendetwas Außergewöhnliches bemerkt, körperliche Symptome wie Schwindel, Übelkeit, Schmerzen oder Ähnliches, geben Sie sofort Bescheid und wir brechen die Mission ab. Volle Konzentration auf die Anzugsensoren. Dr. Agren, Viren und Bakterien. Dr. Eggström, atmosphärische Bedingungen. Dr. Emgren, Strahlungswerte. Soldaten, Verteidigungsring bilden!«

Sie teilten sich in zwei Gruppen. Nielsen lenkte seine absichtlich zu den Leichen des Seuchenteams, damit der Anblick von Degerlunds Familie keine unvorhersehbaren Reaktionen bei Dr. Agren auslöste.

Zwei Mediziner beugten sich über die Leichen in den Bioschutzanzügen und begannen mit einer Sichtuntersuchung.

»Keine äußeren Verletzungen«, sagte der eine.

»Das System ist intakt, wenn auch mittlerweile der Sauerstoff verbraucht ist.« Der zweite Arzt hob den behelmten Kopf und sah Nielsen an. »Wir werden erst bei einer Autopsie die Todesursache klären können.«

Der Major bezweifelte das. Siebenundzwanzig Menschen fielen nicht einfach ohne ersichtlichen Grund tot um, schon gar nicht, wenn sie in luft- und bakteriologisch dichten Anzügen steckten.

Nielsen blickte sich aufmerksam um. Die Gegend wirkte ruhig und friedlich auf ihn. Zu friedlich. Keine Vögel am Himmel oder den nahen Bäumen. Keine Tiere in der Nähe der Leichen. Nicht einmal Fliegen.

»Major?« Jemand aus dem anderen Team winkte Nielsen zu. »Das sollten Sie sich ansehen.«

»Bleiben sie hier, Dr. Agren, und bereiten Sie das Team für einen Abtransport vor.«

»Wie wollen Sie die Leichen von hier fortschaffen?«, fragte Hanna.

Nielsen deutete auf den Einsatzwagen des Seuchenteams und die beiden Rettungswagen, die hinter den anderen Fahrzeugen am Lichtungsrand parkten. »Wir nehmen die da. Schon eine Idee, wohin Sie sie bringen wollen?«

»Normalerweise ins EU-Seuchenzentrum nach Stockholm, aber solange wir nicht wissen, was hier geschehen ist, sollten wir vorsichtig sein und eine Untersuchungsbasis vor Ort einrichten.«

»Gut. Bereiten Sie alles vor.« Nielsen ging zu der anderen Gruppe, die sich um die Jugendlichen geschart hatte.

Dr. Eggström erhob sich. »Das ist merkwürdig, Major. Die Leute sind seit gut einer Woche tot. Es gibt keine Anzeichen von Leichenflecken, die spätestens dreißig Minuten nach Eintritt des Todes auftreten müssten. Der Verwesungsgrad ist minimal bis gar nicht vorhanden. Alle Leichen wirken konserviert.«

»Wie Mumien?«, fragte Löjtnant Larsen.

»Nein, eher wie für die Beisetzung aufgebahrte Tote.«

»Das ist möglich?«

»Nicht ohne Weiteres. Dazu hätten die Leichname präpariert werden müssen. Das Blut muss durch eine verwesungshemmende Lösung ersetzt werden, aber … wer sollte das hier getan haben? Wir werden erst Weiteres herausfinden, wenn wir …«

»Eine Autopsie durchgeführt haben«, vollendete Nielsen Eggströms Erläuterung. Er behielt die Messwerte seiner Anzugsensoren im Auge. Bisher war nichts Ungewöhnliches registriert worden. Zehn Grad Celsius Temperatur, schwacher Wind. Keine Form radioaktiver Strahlung. Keine Erreger, die die Sensoren erkennen konnten.

»Ich will nicht länger als nötig hier bleiben. Alle Leichen werden in die Fahrzeuge da drüben verfrachtet. Ich weiß, dass wir nicht genug Platz haben, also müssen wir sie stapeln. Wir werden sie zum Basiscamp hinter Boden bringen, das als Seuchenstation eingerichtet wird. Ich will maximal in einer Stunde von hier verschwunden sein.«

Die Teamleiter bestätigten und begannen mit der Arbeit. Währenddessen sah sich Nielsen weiter am Ufer um. Tatsächlich konnte er nirgendwo eine intakte Fauna erkennen. Kein Wild in der Nähe, keine Insekten. Normalerweise sah man im Buddbyträsket Fische, doch auch hier Fehlanzeige.

Von Tieren fehlte jede Spur.

Von ihren Leichen auch.

Albin Nielsen ließ seinen Blick in die Runde schweifen. Er sah die Soldaten, die Wissenschaftler, die Toten. Das Gefühl, von jetzt auf gleich der Nächste sein zu können, saß ihm im Nacken. Er ließ eine Uhrzeit im Innendisplay seines Helmvisiers projizieren. Sie waren bereits seit gut vierzig Minuten hier. Das Seuchenteam war zu diesem Zeitpunkt schon fünfunddreißig Minuten tot gewesen. Es hatte sie innerhalb der ersten fünf Minuten ihrer Ankunft erwischt.

Hielten die Tyr-Rüstungen, was sie versprachen? Konnte, was immer dort draußen lauerte, nicht oder nur schwerlich durch den Schutzpanzer dringen? Oder war das, was diese Leute dahingerafft hatte, gar nicht mehr hier?

Nielsen sog die Luft ein und schmeckte den leicht scharfen Geschmack des Luftgemisches aus seinen Sauerstoffflaschen. Für einen winzigen Moment dachte er daran, es zu riskieren: das Visier zu öffnen und die Außenluft einzuatmen, um zu sehen, was geschah. Er lachte leise und schüttelte im Helm den Kopf. Es war nicht die Zeit für Heldentaten. Dass er und die anderen noch lebten, hatte etwas zu bedeuten. Er musste herausfinden, was. Je eher, sie von hier fortkamen und die Leichen obduzieren konnten, desto besser.

Überrannt

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