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3.3 Steuerung des Unternehmens

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Planung & Kontrolle

Die Hauptbestandteile der Unternehmenssteuerung sind Planung und Kontrolle. Sowohl die Planung als auch die Kontrolle bedient sich im Regelfall der Zahlen des Rechnungswesens. Der Begriff Rechnungswesen umfasst in diesem Zusammenhang sowohl das externe Rechnungswesen (kaufmännische Buchführung nach HGB bzw. IFRS) als auch das interne Rechnungswesen (z. B. Statistik sowie Kosten- und Leistungsrechnung).

Zur erfolgreichen Unternehmenssteuerung ist es erforderlich, dass die Werte bereichsübergreifend einheitlich definiert sind und nach dem gleichen Schema ermittelt werden. Stellt das Unternehmen einen IFRS-Abschluss auf, sollten die weiteren Kennzahlen für Statistik sowie Kosten- und Leistungsrechnung auch nach IFRS-Grundsätzen ermittelt werden. Bei einem Vorjahresvergleich (internes Benchmarking) oder einem Vergleich mit einem anderen Unternehmen (externes Benchmarking) muss darauf geachtet werden, dass die Vergleichswerte nach den gleichen Rechnungslegungs-Grundsätzen ermittelt wurden.

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Balanced Scorecard

Die Steuerung von Unternehmen erfolgt in der Praxis häufig mittels einer sog. Balanced Scorecard. Diese wurde 1992 von den US-Amerikanern Robert S. Kaplan und David P. Norton eingeführt und ist ein Konzept zur Umsetzung von Unternehmensstrategien. Hierbei werden die Aktivitäten eines Unternehmens im Hinblick auf dessen Vision und Strategien gemessen und gegebenenfalls weiterentwickelt.

Kaplan und Norton haben vier Perspektiven zur Unternehmensbetrachtung eingeführt und sich bei den benötigten Kennziffern größtenteils an den aus dem Rechnungswesen vorhandenen Werten bedient:

Finanzperspektive Hier werden die Kennzahlen zum Erreichen der finanziellen Ziele untersucht. Dies können beispielsweise der Umsatz je Mitarbeiter, die Kosten pro Stück oder der Gewinn je Aktie sein.
Kundenperspektive Die zentrale Frage ist in diesem Bereich: „Wie sehen uns unsere Kunden?“ Antworten auf diese Frage kann man zum Beispiel erhalten, wenn man die Kundenzufriedenheit mittels Umfragen feststellt oder die Zeit zwischen einer Kundenanfrage und die Beantwortung durch das Unternehmen ermittelt.
Prozessperspektive Die Prozessperspektive umfasst die Kennzahlen zum Erreichen der internen Prozess- und Produktionsziele. Geeignete Kennzahlen können die Forderungsumschlagshäufigkeit oder die durchschnittliche Lagerdauer sein. Es kann jedoch auch die Produktqualität mittels Kennzahlen zum Umfang von Garantiearbeiten beurteilt werden.
Lern- und Entwicklungsperspektive Hier werden die Kennzahlen zum Erreichen der Überlebensziele des Unternehmens untersucht. Es werden beispielsweise produktspezifische Auswertungen vorgenommen. Darüber hinaus wird aber auch die Abwanderungsdichte von Leistungs- und Wissensträgern des Unternehmens untersucht.

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Anwendung Balanced Scorecard

Entscheidet sich ein Unternehmen dafür, eine Balanced Scorecard einzuführen, läuft dies meist in folgenden Schritten ab:

1.Vision identifizieren:

Wie lautet das Unternehmensziel bzw. das Leitbild, das erreicht werden soll?

2.Strategie definieren:

Welche Strategie soll eingeschlagen werden, um das Unternehmensziel zu verfolgen?

3.Perspektiven definieren:

Welche Perspektiven sollen untersucht werden? Genügen die vier oben dargestellten Blickwinkel oder müssen weitere/andere betrachtet werden?

4.Kennzahlen definieren:

Welche Kennzahlen sind aussagekräftig und können auch ohne allzu großen Aufwand erhoben werden?

5.Scoreboard auswerten:

In welchen Abständen und auf welche Weise soll das Scoreboard ausgewertet werden?

6.Arbeitspläne erstellen:

Was muss getan werden, um die Ziele zu erreichen?

7.Weiterentwicklung der Scorecard:

Muss die Scorecard aufgrund der bisherigen Erfahrungen weiterentwickelt werden?

16Die dargestellte Arbeitsweise mit einer Scorecard ist nur eine von zahlreichen möglichen Varianten. So hat das Balanced Scorecard Institute das obige Modell um zwei Schritte zum Nine-Steps-Model ausgedehnt, während Prof. Dr. Claus W. Gerberich (University of Applied Sciences Worms) das SixLoop-Konzept verfolgt.

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