Читать книгу Für immer? Ja! - Matthias Hipler - Страница 10
ОглавлениеDie vier Zuhörer-Regeln
1. Sei ganz Ohr!
Signalisiere Deinem Partner verbal und nonverbal, dass Du ganz auf Empfang eingestellt bist. Schau ihm in die Augen und zeige Dein Interesse. Lächle oder nicke zustimmend mit dem Kopf. Du musst Dir bewusst sein, dass Deine Denk- und Zuhörgeschwindigkeit schneller ist als die Sprachgeschwindigkeit des Sprechers. Der Mensch kann dreimal mehr Worte aufnehmen als sprechen. Deshalb ist die Versuchung so groß, dass Du als Zuhörer gedanklich spazieren gehst. Du schweifst innerlich ab und hörst nicht mehr wirklich zu. Möglicherweise hast Du eine Bemerkung gehört, auf die Du am liebsten sofort antworten willst. Jetzt wartest Du nur darauf, dass Du endlich Deine Sichtweise schildern und den Sprecher korrigieren kannst. Und wieder hörst Du nicht mehr aufmerksam zu. Nur wer diese beiden Versuchungen überwindet, ist in der Lage, den Sprecher wirklich zu verstehen und seine Ausführungen stehen zu lassen.
2. Gib mit Deinen Worten wieder, was bei Dir angekommen ist!
Um Dich zu vergewissern, dass Du alles richtig verstanden hast, gib das Gehörte noch einmal mit Deinen Worten wieder: „Habe ich Dich richtig verstanden …?“ oder „Bei mir ist angekommen, dass du …!“ Versuche, auf Interpretationen zu verzichten. Frage nach, wenn etwas für Dich unklar geblieben ist. So erfährst Du, ob Du den anderen verstanden oder missverstanden hast. Der positive Nebeneffekt dieser Regel besteht darin, dass sich der Sprecher ernst genommen fühlt und er sich durch Deine Wiederholung klarer darüber wird, ob er genau das sagen wollte, was bei Dir als Zuhörer angekommen ist.
3. Stelle offene Fragen!
„Wie genau war das für dich? Wie kommst du auf diesen Gedanken? Was bewegt dich besonders?“ Durch solche offenen Fragen motivierst Du den anderen Sprecher, seine Sichtweisen noch konkreter und ausführlicher zu schildern.
4. Sag, wie es Dir mit dem eben Gehörten geht!
Vielleicht bist Du überrascht. Möglicherweise bist Du nachdenklich geworden oder Du merkst, wie Ärger in Dir hochkommt. Versuche, dem Sprecher eine taktvolle Rückmeldung zu geben. Einer der größten Fehler in der partnerschaftlichen Kommunikation ist die Bemerkung des Zuhörers: „Das stimmt nicht! Das ist falsch!“ Diese Aussage unterstellt dem anderen, nicht ehrlich geredet zu haben, und er wird darauf entsprechend negativ reagieren. Zuhören bedeutet: „Ich will dich verstehen und deine Sicht der Dinge, deine Gedanken und Gefühle stehen lassen, auch wenn ich es völlig anders sehe.“