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Die vier Sprecher-Regeln

1. Sprich über dich!

Formuliere Deine Botschaft in Ich-Form, d. h., berichte Deine Sichtweisen, Deine Gedanken und auch davon, was Dir Probleme bereitet. Wenn Du beispielsweise sagst: „Du bist total egoistisch und denkst immer nur an Dich!“ startest Du einen verbalen Angriff. Dein Partner wird kaum gelassen darauf antworten, sondern sich kritisiert fühlen und entsprechend negativ reagieren.

Überlege zuerst, welches Problem Du für Dich selbst siehst. Was geht Dir durch den Kopf? Welche Gefühle nimmst Du bei Dir selbst wahr? Womit kommst Du nicht so gut klar im Verhalten des Partners?

Versuche, Dein Erleben in einer Ich-Botschaft auszudrücken. Die könnte lauten: „Mir ist in letzter Zeit klar geworden, dass ich meine Wünsche und Bedürfnisse oft zurückgestellt habe. Ich möchte künftig mehr mit Dir zusammen entscheiden. Ich wünsche mir, dass Du meine Anliegen stärker berücksichtigst.“ Auf diese Weise beziehst Du einen Standpunkt und wünschst Dir eine Verhaltensänderung, ohne deinem Gegenüber eine „Breitseite“ zu verpassen.

2. Sprich ein konkretes Thema an!

Je genauer ein Gesprächsthema eingegrenzt wird, umso effektiver die Kommunikation. Dabei fällt es gar nicht so leicht, bei einem Thema zu bleiben. Die Versuchung ist groß, im Laufe einer Unterhaltung von „Hölzchen auf Stöckchen“ zu kommen. Du kannst zum Beispiel mit einer konkreten Frage Deine Sichtweise eröffnen: „Ich habe darüber nachgedacht, wie wir das verlängerte Wochenende im nächsten Monat nutzen können. Ich würde gerne mit Dir zusammen eine Radtour planen. Wir sind schon länger nicht mehr gemeinsam Rad gefahren. Ich dachte da an eine schöne Strecke den Rhein entlang. Wie denkst Du darüber?“

Bitte vermeide Verallgemeinerungen wie „immer“ oder „nie“. Besonders wenn es um konflikthafte Themen geht, führen Pauschalisierungen nicht wirklich weiter. Die Aussage „Wir unternehmen nie etwas gemeinsam“ klingt anklagend. Sie entspricht auch nicht der Wahrheit, denn natürlich gab es gemeinsame Aktivitäten, auch wenn sie in letzter Zeit zu kurz gekommen sind.

3. Sprich im Hier und Jetzt!

Gerade dann, wenn es um strittige Themen oder verletzte Gefühle geht, kann das Gespräch schnell ausfransen, indem Verletzungen aus der Vergangenheit hervorgeholt werden. Was Dein Partner vor fünf Monaten oder sechs Jahren verbockt hat, mag vielleicht stimmen, aber es hilft momentan im Austausch über ein konkretes Thema nicht weiter. Bleibe bei dem, was im Moment für Dich aktuell ist, und verzichte darauf, alte Kamellen hervorzukramen. Ein Thema könnt ihr noch ganz gut im Gespräch bewältigen. Noch zusätzlich zurückliegende Themen anzusprechen wird Euch überfordern. Besser ist es, ein altes Thema zu einem anderen Zeitpunkt gesondert anzugehen.

4. Sprich offen!

Es fällt nicht immer leicht, offen und ehrlich über sich selbst zu reden. Aber nur dann, wenn Du Dich für den anderen gedanklich und emotional durchschaubar machst, weiß er, woran er mit Dir ist. Lass Dein Gegenüber wissen, wie es Dir wirklich geht. Wenn es Dir schwerfällt, über einen bestimmten Punkt zu sprechen, hilft es, Deine Unsicherheit oder Angst in Worte zu fassen: „Es fällt mir nicht ganz leicht, Dir zu sagen, wie ich mich im Moment fühle, und ich bin unsicher, ob ich es Dir richtig erklären kann. Aber ich glaube, es ist wichtig, dass Du mich besser verstehst.“

Die Sprecher-Regeln helfen, ein Gespräch konzentrierter zu führen und nicht vorschnell abzuschweifen. Gutes Zuhören ist eine Kunst, in der Mann und Frau sich immer wieder neu üben müssen. Wer aktiv zuhören will, sollte vier einfache Grundregeln beachten.

Für immer? Ja!

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