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Auf dem Weg nach Haus’
ОглавлениеDiese Überschrift ist ein Zitat aus einem Kinderlied, das ich nach wie vor sehr liebe. Da heißt es: „Mit Jesus in dem Boot, kann ich lachen in dem Sturm – auf dem Weg nach Haus’!“ Mir gefällt die Vorstellung, dass mein Leben eine Reise ist. Und zwar eine Reise mit einem konkreten Ziel: Ich darf nach Hause kommen. Heimkommen. Zum Vater kommen. Ins Vaterhaus SEINER Liebe kommen. Wenn du bereits mehr von meiner Biographie kennen solltest, dann weißt du ja, wie sehr bedeutsam für mich die Entdeckung von Gottes liebendem Vaterherzen war und ist und ewig bleiben wird!
Am Tiefpunkt einer Lebenskrise entdeckte ich die offenen Arme meines himmlischen Abba-Vaters – ähnlich wie der verlorene Sohn in Lukas 15. Diese Begegnung hat mein Leben revolutioniert und transformiert. Endlich habe ich das wahre Leben gefunden, nach dem ich immer Ausschau hielt. Ich kann wirklich sagen: Ich bin am Ziel meiner Träume angelangt! Das Leben in der Freundschaft mit Abba-Vater ist für mich ein Stück Himmel auf Erden geworden. Wie dankbar bin ich, dass ich in den letzten fast zwanzig Jahren Botschafter dieser wunderbaren Liebe des Vaters in Deutschland und vielen anderen Nationen auf der Erde sein durfte. Und mehr noch: Ich bin SEIN Freund, SEIN geliebter Sohnemann und Vertrauter SEINES Herzens!
Nun werde auch ich Jahr für Jahr älter. Ich bin in die Jahre gekommen und lebe, wie ich es für mich persönlich nenne, auf meiner Route 66 – also kurz vor der Rente. Das Älterwerden macht schon etwas mit einem. So mancher schreibt dann seine herbstbunten Memoiren, wie ein Thomas Gottschalk, oder wie die frühere Bischöfin Margot Käßmann. Deren lesenswertes Buch trägt den vielsagenden Titel „Das Zeitliche segnen“. Darum geht es, wenn einem die Augenblicke im Stundenglas des eigenen Lebens mehr und mehr durchrieseln, wenn man dem Himmel gefühlt näherkommt. Du stehst nun häufiger am Grab von lieben Freunden, von denen du Abschied nehmen musst. Im Herbst des eigenen Erlebens sieht die Welt anders aus. Da lohnt es sich, das Zeitliche zu segnen. Das Vergängliche loszulassen. Damit deine Hände frei werden, um Neues zu empfangen.
Der Herbst meiner bzw. unserer Lebensreise hat noch viele sonnige Stunden. Er ist herrlich bunt, wie der kanadische Indian Summer. Das ist auch die Zeit für Erntedankfeste. Da darf man die Früchte seines Lebens ernten und genießen. Eine schöne Lebensphase. Das fühlt sich so ein bisschen wie Opawerden an. Du darfst die Enkel verwöhnen und für sie beten, trägst aber selber nicht mehr die Verantwortung der Erziehung. Also, wen es betrifft – das ist doch eine gute Lebensphase, oder?!
Wenn da nicht am Horizont die Grenzen wären. Begrenzungen, die unaufhörlich immer näherkommen. Vielleicht sind sie dem einen oder anderen meiner Leser bereits mächtig nahe auf die Pelle gerückt. Ich meine damit: Krankheit, Schwäche, Verluste, Einsamkeit. Das sind die Mahner, die Erinnerer unserer Seele und unseres Körpers. Sie sagen uns eindeutig und unumwunden: „Du bist auf dem Weg nach Haus’!“ Alles hat SEINE Zeit! Dein und mein Leben sind endlich, begrenzt und haben Anfang und Ende. Wir kommen woher und wir gehen wohin.
Das, was wir Leben nennen, findet dazwischen statt, zwischen Erde und Himmel. Beide Orte sind unser Lebensraum. Wir haben zwei Wohnungen. Unser erster Wohnsitz war und ist im Himmel. Wir entstammen SEINER ewigen, göttlichen, himmlischen Vaterliebe. Wir sind Gedanken Gottes, die Gestalt angenommen haben, die ER in Existenz rief. Der Himmel ist unsere wahre Heimat und die Quelle unseres Lebens.
Und dann brachte Abba-Papa uns auf die Welt. Die Erde ist unser zweiter Wohnsitz. Und wie gesagt, ich mag mein irdisches Zuhause auch sehr gerne. Jedoch wohnen wir hier nur temporär. Übergangsweise. Höchstens für ein paar Dekaden von Menschenjahren. Kaum vergleichbar mit unserem ewigen Zuhause.
Darf ich uns daran erinnern: Wir sind auf dem Weg nach Haus’!
Egal, ob du momentan zwanzig Jahre zählst oder schon siebzig Jahre lang als Erdenbürger hier verweilst – wir ALLE sind auf dem Heimweg. Die Bibel nennt uns „Fremdlinge und Pilger“ (vgl. Eph 2,12 / 1 Pt 2,11), Leute auf der Durchreise.
Reisen ist schön! Da kann man viele Entdeckungen machen und erlebt so manches Abenteuer. Ich bin gerne ein Weltenbummler! Aber ich liebe es dann auch, nach langer Tour wieder nach Hause zu kommen. Verstehst du, was das bedeutet?
Das Gleichnis vom Reisen und Nachhause-Kommen hilft mir dabei, besser zu empfangen, was der Vater mich lehren will:
Sei geerdet!Lebe gerne, intensiv und genussvoll auf diesem wunderschönen Planeten Erde. Mache deine Entdeckertour. Aber bitte, verliere und verlaufe dich hier nicht. Die Erde ist nicht dein Ziel. Du weißt doch, dass das, was du hier siehst, noch nicht die ganze Realität ist.
Darum: Lebe gehimmelt! Vergiss dein wahres Zuhause nicht, deine wahre Identität. Es gibt noch so viel mehr. Meine Himmelswelt ist so viel größer. Komm, schließe deine Augen und spüre MEINE Nähe. Das ist der Glanz des Himmels, der dich umgibt. ICH bin doch bei dir! Wie im Himmel, so auf Erden!