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Gottes Präsenz ist SEIN größtes Präsent

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Gottes Nähe ist das größte Geschenk, das ER mir in meinem Leben machen konnte! Das Wissen, dass ER da ist. Mein Immanuel. Gott mit mir, bei mir und für mich! Mein JAHWE: der ICH-BIN-für-dich-da-Gott. Mein Abba-Vater, mein ewiges Zuhause. Meine Burg und mein Turm. Mein Hirte und mein Freund. Gottes Nähe ist mein Lebensraum.

Der Psalmist Asaf betet:

Gott nahe zu sein, ist mein Glück! (Ps 73,28 LUT).

Die Gegenwart Gottes ist für mich zur Schlüssel-Erfahrung geworden. Hier berühren sich Erde und Himmel auf geheimnisvolle Art und Weise.

Pflanzen und Tiere sind in dieser für uns sichtbaren Welt beheimatet. Engel, himmlische Wesen und die Schar der Erlösten bewohnen die Himmelswelten, die für uns unsichtbare neue Welt Gottes. Wir Menschenkinder hingegen sind in beiden Welten zu Hause. Wir stehen geerdet mit beiden Beinen auf dem Boden der sichtbaren Realität. Aber unser Geist, unser Herz, der innere Mensch – der kann jetzt schon mit dem Himmel verbunden leben. Der Himmel erfüllt mein Herz! Dieses Erleben der himmlischen Dimension, die sanft und stark – wie die weiße Feder in der kleinen Geschichte – in unsere irdische Erfahrungsebene hineintaucht und alles durchdringen kann, das nennen wir Gottes Präsenz.

Ich habe den Eindruck gewonnen, dass die Gemeinde Jesu viel zu lange dieses Geschenk des Himmels vernachlässigt hat. Gottes liebende Nähe kommt spürbar, erfahrbar, manifest in unseren erreichbaren Radius. Der Himmel geht über uns auf. Gottes Wirklichkeit ist greifbar nahegekommen. Mir scheint, wir haben da bisher etwas Wesentliches verpasst. Unsere Theologie hat eindeutig den Schwerpunkt woanders gesetzt. In der Regel liegt der Fokus auf dem ersten Kommen Jesu in unsere Welt. Das, was Jesus Christus als Retter und Erlöser am Kreuz von Golgatha für uns vollbracht hat, das hat unsere größte Aufmerksamkeit bekommen. Wer sollte etwas dagegen sagen? Natürlich, wir werden SEINE Erlösung ewig bestaunen und preisen. Der ganze Himmel singt davon. Und doch beinhaltet das Wunder von Golgatha weitaus mehr, als die Befreiung von Strafe und Schuld für die Sünde der Menschheit. Allzu viele Christenmenschen hängen hier leider fest und gehen nicht weiter. Ein Großteil der Christenheit ist am Kreuz stehen und stecken geblieben.

Das Kreuz ist aber eine Tür. Sie lädt ein zum Weitergehen in eine andere Dimension. Das Kreuz ist die Tür zu einer anderen Wirklichkeit. Dahinter beginnt das neue Leben. Dahinter wartet der Himmel auf uns. Jesus Christus ist von den Toten auferstanden. SEIN Sieg über die Macht des Todes hat die Tür zum ewigen Vaterhaus der Liebe Gottes – zum Himmel – weit geöffnet: so weit, wie SEINE ausgespannten Arme am Kreuz uns den Weg weisen konnten.

Nachdem Jesus Christus nach SEINER Auferstehung von den Toten unsere Welt wieder verlassen hat und zum Vater in den Himmel zurückkehrte, müssten wir eigentlich sehnsüchtig auf das zweite Kommen Jesu, SEINE Wiederkunft, warten. Aber es geht uns so, wie Manfred Siebald es in einem Lied besungen hat:

Wir beten laut: „Herr, komm doch wieder!“ Und denken leise: „Jetzt noch nicht!“

Die Sehnsucht nach dem Himmel ist uns derart verloren gegangen, dass es nur noch etwas für fromme Endzeitspinner, sektiererische Schwärmer oder für lebensmüde Menschen zu sein scheint. Weil die aufgeklärte Menschheit den Himmel völlig außer Acht lässt und ihn für nicht existent befunden hat, deshalb sieht die Welt jetzt so aus, wie sie ist. Am Ende ist die Schöpfung ohne Schöpfer sehr erschöpft! Und die westliche Christenheit hat da auch leider sehr wenig zu bieten, weil sie ebenso erdverhaftet-immanent herumlaboriert, anstatt ihre Kontaktmöglichkeiten zu Gottes Gegenwart auszuschöpfen.

Zwischen Präsenz und Power besteht ein himmelweiter Unterschied. Viele Kirchen und christliche Bewegungen suchen heutzutage mehr nach dem Schlüssel zu Erfolg und Wachstum. Sie suchen vornehmlich die Kraft, die Power. Sie setzen dabei auf charismatische Führungspersönlichkeiten, erfolgversprechende Strategien, Methoden, neuste Technik und Effekte, Marketing, usw. Das mag alles gut gemeint sein – und wird hoffentlich auch Menschen in die Nähe Gottes einladen. Aber bitte lasst uns nicht vergessen, was die Hauptsache ist: Das ist nämlich SEINE Präsenz! Wenn Jesus nicht selber kommt, dann ist alles, was wir tun, umsonst! Deshalb ist es doch am wichtigsten, IHN zu suchen. IHM Raum zu machen. Dem Himmel eine Landefläche in Zeit und Raum anzubieten.

Gehimmelt leben

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